Die Tierser Alpl-Hütte (2.440 m) steht am Tierser Sattel zwischen Schlern, Langkofel und Rosengarten südlich der Seiser Alm in Südtirol. An ihr kreuzen sich Wege, die durch den Naturpark Schlern-Rosengarten führen. Das moderne und mit dem Südtiroler Architekturpreis ausgezeichnete Schutzhaus steht am Fuße der bizzaren Dolomit-Formation Rosszähne.
Die alpine Landschaft, die das Tierser Alpl umgibt, ist sehr verlockend. Wanderer, Bergsteiger, Kletterer und Klettersteig-Geher steigen zur Hütte auf. Von der Seiser Alm kommend, geht es Richtung Plattkofel, Langkofel und Schlern. Ferratisti, also Klettersteiggeher, erklimmen über den Maximilian-Klettersteig den Großen Rosszahn und Roterdspitze. Oder sie wählen den schwierigeren Laurenzi-Klettersteig auf den Molignion.
Herrliche Rundtouren führen über die Mahlknechthütte, den Goldknopf und über die Rosszahn-Scharte zurück zur Hütte (4 h) oder über den Molingopass, die Grasleitenhütte, den Antermojasee und das Durontal (7 h).
Kürzester Weg zur Hütte
Von der Seiser Alm - Kompatsch (1.844 m) auf Weg Nr. 2 oder Saltria (1.700 m) auf dem Weg Nr. 8 - zum Trierser Alpl.
Gehzeit: 2:30 h
Höhenmeter: 596 m (Kompatsch); 740 m (Saltria)
Alternative Routen
Von Campitello im Fassatal (1.448m, Durontal; Wege Nr. 532, 4; 3 h); von Triers/St. Zyprian (1.210 m, Weisslahnbad, Tschamintal, Bärsenloch; Weg Nr. 3; 3:30 h); vom Sellajoch (2.180 m, über Friedrich-August-Weg und Plattkofelhütte, 4 h).
Leben auf der Hütte
Max Aicher aus Tiers erbaute zwischen 1957 und 1963, dem Eröffnungsjahr, mit eigenen Händen die Hütte. Seit 30 Jahren bewirtschaften Aichers Tochter Judith und ihr Mann Stefan das Schutzhaus, das sich in dieser Zeit wandelte. Seit 2015 hat es das vom Kastelruther Architektur-Büro Senoner Tammerle entworfene Aussehen. Das Tierser Alpl ist zu einem Schmuckstück, das die Zukunft alpiner Hüttengestaltung in sich trägt, unter den Dolomiten-Hütten geworden.
Judith und Stefan Perathoner kochen „Tiroler Küche mit mediterranem Einschlag“. Sie ist von Bodenständigkeit geprägt. Die Speisen werden täglich frisch zubereitet. Zutaten und Getränke kommen aus der Region rund um Schlern und Rosengarten. Der Speck kommt direkt vom Bauern, das Gemüse und die Gewürze aus dem eigenen Garten in Kastelruth. Bier, unter anderem, aus Völs am Schlern. Wein, wie etwa der Merlot aus der Gegend von Verona und die Kalterer See Auslese aus Kaltern. Das Mineralwasser stammt aus den St. Vigil Quellen oberhalb von Meran. Mit diesem Wasser werden auch Judiths Säfte - Holunder, Minze, Ingewer, etc. - aufgespritzt. Nicht nur Genießer werden ihre Freude an dem Schutzhaus und dessen Kulinarik haben.
Ende Juli findet der Tierser Alpl Kirtag, inklusive Messe, statt.
Gut zu wissen
Alle Schlafräume sind perfekt eingerichtet und ausgestattet. Es stehen Bettwäsche, Handtücher und teilweise auch Zimmer mit Duschen zur Verfügung. Im Matratzenlager ist das Mitbringen von Hüttenschlafsäcken zwar erwünscht, aber nicht unbedingt notwendig. Es gibt auch Zimmer für zwei bis vier Personen. In jedem Stockwerk stehen je ein Waschraum, getrennte Toiletten sowie jeweils zwei Duschen für Frauen und Männer - deren Benutzung kostenpflichtig ist - bereit.
Der Mobilfunk-Empfang ist gut. Nur Barzahlung. Gepäcktransport auf die Hütte ist möglich. Übernachtungen mit Hunden sind nur nach vorherige Absprache möglich und kosten € 10 pro Hunde-Nacht.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Grasleitenhütte (2.134 m), die in 1:30 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Mahlknechthütte (2.054 m, 1:35 h); Schlernhaus (2.457 m, 2 h); Grasleitenpasshütte (2.599 m, 2 h); Plattkofelhütte (2.300 m, 2:15 h); Antermoia Hütte (2.497 m, 2:30 h); Paul-Preuß-Hütte (2.243 m, 3 h); Vajolet-Hütte (2.243 m, 3 h); Langkofelhütte (2.256 m, 3:30 h); Tschafonhütte (1.737 m, 4:30 h); Santnerpass-Hütte (2.734 m, 5 h).
Gipfel und Touren: Roterdspitze (2.655 m, 1:30 h); Molignonspitze (2.779 m, 1:30 h); Großer Rosszahn (2.653 m, 2:30 h); Plattkofel (2.958 m, 4 h)