
7 der spektakulärsten Hütten in den Alpen
Foto: Riki Daurer, alpinonline
Vom Wind umtost, hart am Abgrund, halb in der Felswand oder direkt am Gipfel und ringsum nichts als freie Sicht auf ein Meer an Bergen – es gibt Hütten in den Alpen, deren Standort einem Adlerhorst gleicht und die exponierter kaum stehen könnten. Sieben besonders spektakuläre Exemplare stellen wir hier vor, inklusive passender Touren.
1. Schutzhütte Himmelspforte
Salzburg, Salzkammergut Berge, 1.780 m

Schutzhütte Himmelspforte
Wer das allerbeste 360-Grad-Panorama über das Salzkammergut mit seinen vielen, tiefblauen Seen sucht, der sollte die Schutzhütte Himmelspforte besuchen. Allein der Name lässt die Erwartungshaltung schon nach oben schnellen und diese wird an schönen Tagen auch sicher nicht enttäuscht: Denn die kleine Hütte steht direkt am Schafberggipfels auf 1.780 Metern, gleich hinter der Hütte fällt die Felswand senkrecht ab – entsprechend gut gesichert ist die Terrasse. Der Blick auf den Wolfgangsee im Süden, den Mondsee im Nordwesten, den Attersee im Nordosten sowie vom Dachsteinmassiv bis in die Berchtesgadener Alpen ist absolut fantastisch.
Abgesehen davon ist dieser Ausblick praktisch jedem vergönnt, denn Dank legendärer Schafbergbahn – immerhin die steilste Zahnradbahn Österreichs – gelangt man bequem von St. Wolfgang in nur 35 Minuten zur Bergstation auf 1.732 Metern. Von hier wandert man in 10 bis 15 Minuten zur Schutzhütte Himmelspforte (vom Tal aus benötigt man rund 3:30 h), deren Öffnungszeiten sich an den Schafbergbahn-Zeiten orientieren – im Normalfall hat die Hütte von Ende April bis Anfang Oktober geöffnet.
Touren:


Schafberg ab Unterach über Eisenaualm und Himmelspforte
2. Dolomitenhütten
Osttirol, Lienzer Dolomiten, 1.616 m

Dolomitenhütte
„Adlernest“ oder „Adlerhorst“ nennen sich die Zimmer auf der Dolomitenhütte in Osttirol. Die bodentiefen Panoramafenster befinden sich direkt über dem 50 Meter tiefen Abgrund und bieten einen tollen Blick auf den Hausberg der Hütte, den Spitzkofel. Aber nicht nur der grandiose Standort der Hütte an der Felswand ist einzigartig, auch die exzellente Küche mit traditionellen Tiroler Gerichten sowie vegetarischen und veganen Speisen hat sich einen Namen gemacht.
Zu erreichen ist die ganzjährig geöffnete Hütte über die Dolomitenstraße von Amlach zu Fuß, mit dem Mountainbike oder mit dem Hüttenshuttle. Im Winter wird die Straße als Rodelbahn genutzt. Abgesehen davon ist die Hütte ein unverzichtbarer Ausgangspunkt für viele interessante Berg- und Klettertouren in den Lienzer Dolomiten.
Touren:


Wanderung zur Dolomitenhütte von Amlach/Lienz
3. Brunnenkogelhaus
Tirol, Stubaier Alpen, 2.738 m

Brunnenkogelhaus
Der Brunnenkogel in den Stubaier Alpen war aufgrund seiner solitären Lage schon immer ein herausragender Aussichtsberg. 1888 hatte man die grandiose Idee, trotz der Gefahr von Blitzeinschlägen und schwieriger Wasserversorgung, genau auf seinem Gipfel ein Schutzhaus zu errichten, um den Gästen diesen wunderbaren 360-Grad-Rundblick zu gewähren. 2007 wurde das alte Steinhaus gegen einen Holzbau ersetzt, der den heutigen Anforderungen entspricht. An der Lage und der spektakulären Aussicht auf die umliegenden 3.000er hat sich aber nichts geändert.
Zu erreichen ist das Brunnenkogelhaus entweder von Sölden (4 h) oder vom Timmelsjoch (5 h). Geöffnet hat es von Juni bis Ende September.
Touren:


Wanderung zum Brunnenkogelhaus von Sölden


Wanderung zum Brunnenkogelhaus vom Timmelsjoch
4. Tegernseer Hütte
Bayern, Mangfallgebirge, 1.650 m

Tegernseer Hütte
Viel Platz ist in der engen Scharte zwischen Roß- und Buchstein nicht und die Tegernseer Hütte gleicht mehr einem Adlerhorst denn einer Schutzhütte. Vom westseitigen Balkon blickt man weit ins Alpenvorland bis zum Starnberger See und an mindestens zwei Seiten geht es steil nach unten.
Diese exponierte Lage macht auch die verschiedenen Zustiege nicht gerade einfach. Der leichteste Weg führt von Bayerwald herauf. Der letzte Abschnitt entspricht einem leichten Klettersteig, wobei diese Passage am Altweibersteig rund um den Roßstein umgangen werden kann. Auch rund um die Hütte finden Kletterer ein wahres Paradies vor. Gut 90 Routen in den Schwierigkeitsgraden zwischen 3+ und 9+ warten darauf, erklettert zu werden.
Touren:


Wanderung zur Tegernseer Hütte von Bayerwald
5. Becherhaus
Südtirol, Becherhaus, 3.195 m

Becherhaus
Das Becherhaus steht völlig exponiert an der höchsten Stelle des Bechergipfels (3.195 m) am Südgrat des Wilden Freigers, der sich östlich über dem Übeltalferner im Südtiroler Teil der Stubaier Alpen erhebt. Der Blick von der Schutzhütte gleitet über eine grandiose Hochgebirgslandschaft aus Fels und Eis mit Bergpersönlichkeiten wie dem Wilden Freiger (3.418 m) im Norden, dem Wilden Pfaff (3.458 m) und dem Zückerhüttel (3.505 m) im Westen und dem Botzer (3.250 m) im Süden. Hier oben einen Sonnenaufgang zu erleben, ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Zu erreichen ist die Schutzhütte ausschließlich zu Fuß und alle Wege sind lang und schwierig. Mit 4,5 Stunden beginnt der kürzeste Zustieg an der Dresdner Hütte, die per Seilbahn aus dem hinteren Stubaital in Tirol erreichbar ist. Oder man steigt von Süden her an – entweder von der Timmelsjochstraße oder von Ridnaun. In beiden Fällen beträgt die Gehzeit rund 6 Stunden.
Touren:


Wanderung zum Becherhaus von der Dresdner Hütte im Stubaital


Wanderung zum Becherhaus von der Timmelsjochstraße


Wanderung zum Becherhaus von Ridnaun
6. Oberaarjochhütte
Wallis, Berner Alpen, 3.258 m

Oberaarjochhütte
Die Oberaajochhütte schmiegt sich eng an die Felswand des Oberaarhorns (3.629 m) und „hängt“ praktisch 50 Meter über dem Oberaarjoch. Sie ist eine der exponiertesten und spektakulärsten Hütten des Schweizer Alpenclubs mit einer Aussicht, die kaum zu toppen ist. Das Panorama reicht von der Berninagruppe im Osten über alle namhaften Walliser Gipfel wie Dufourspitze, Dom, Matterhorn und Weisshorn bis zum nahen Finsteraarhorn.
Diese Aussicht muss man sich allerdings verdienen, denn alle Wege zur Hütte sind lang und anspruchsvoll. Der letzte Teil ist für alle gleich und führt über loses Moränengestein und eine kurze Leiter auf ein schmales Felsband. Über dieses und zum Schluss noch durch eine Galerie erreicht man schließlich die Hütte auf 3.258 Metern.
Touren:


Wanderung zur Oberaarjochhütte von Oberaarsee
7. Cabane de Bertol
Wallis, Walliser Alpen, 3.311 m

Cabane de Bertol
Die Cabane de Bertol zählt zu den hochalpinsten Hütten des Schweizer Alpenclubs und zeichnet sich noch dazu durch ihre eigenwillige Baumform und ihre Lage auf einem bizarren Felssporn über Arolla im Val d’Hérens aus. Die Hütte bietet einen exzellenten Aussichtsbalkon über dem Mont-Miné- und den Bertolgletscher. Gegenüber reihen sich der Dent Blanche (4.357 m), das Matterhorn (4.477 m) und der Dent d’Hérens (4.171 m) im Osten, der Tête Blanche (3.710 m), die Bouquetins-Kette, der Dents, der Arête de Bertol und der Petit Mont Collon im Südwesten sowie der Pigne d’Arolla im Westen und der Douves Blanches im Norden auf.
Spektakulär auch die Zustiege, die allesamt hochalpin über Gletscher führen und zum Schluss über steile Leitern hinauf zum Schutzhaus. Außerdem ist die Cabane de Bertol ein Etappenziel auf der berühmten Haute Route Chamonix-Zermatt.
Touren:


Wanderung zur Cabane Bertol von Arolla
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