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Öffi-Touren-Tipps

10 Wochenendtouren mit öffentlicher Anreise

21. Juni 2024
4 Min. Lesezeit

Weil es auch in den Bergen gilt, einen möglichst kleinen Fußabdruck zu hinterlassen: Zehn Zwei- und Dreitagestouren, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.

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Foto: Stefan Leitner, TVB Gesaeuse
Den Ausgangspunkt der Zweitagestour im Nationalpark Gesäuse erreicht man ganz einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zweitagestouren

1. Auf den großen Buchstein im Gesäuse

Steiermark

Man muss zwar früh aufstehen, dafür geht es aber in einem Zug von der Bundeshauptstadt Wien bis in den Nationalpark Gesäuse. Die Wanderung startet direkt beim Bahnhof Gstatterboden und führt knapp 1.000 Höhenmeter hinauf bis zum Buchsteinhaus, wo übernachtet wird. Am nächsten Tag erreicht man in knapp 2,5 Stunden über einen teils ausgesetzten Steig den Gipfel des Großen Buchsteins (2.224 m). Alternativ kann man für den Auf- und Abstieg auch den Südwandband-Klettersteig (Schwierigkeit: B) nutzen.

2. Auf Südtirols höchste Schutzhütte

Blick in Richtung Timmelsjoch
Foto: Elias Holzknecht
Auf der Zweitagestour geht's von Nord- nach Südtirol

Tirol, Südtirol

„Grenzüberschreitend mobil“ lautet das Motto des Timmelbusses, der einen in den Sommermonaten über das Timmelsjoch und somit auch von Nord- nach Südtirol bringt. Damit wird die Zweitagestour zum Becherhaus auch zur Zweiländerroute. Gestartet wird die anspruchsvolle Tour an der Bushaltestelle Nürnberger Hütte im österreichischen Stubaital. Wer möchte, kann an den siebenstündigen Aufstieg auch noch den Gipfel des Wilden Freigers anhängen (zusätzlich 1,5 h Gehzeit). Das Becherhaus an sich ist aber wohl für die meisten schon Highlight genug, ist es mit einer Höhe von 3.195 m immerhin Südtirols höchstgelegene Schutzhütte. Am nächsten Morgen empfiehlt sich der Abstieg über die italienische Seite hinunter nach Schönau an der Timmelsjochstraße. Von hier aus bringt einen der Timmelbus entweder zurück ins Tiroler Stubaital oder weiter ins Südtiroler Passeiertal.

Das Becherhaus liegt dort, wo die Luft dünner wird, der Himmel zum Greifen nahe ist und nur mehr einzelne Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum haben. In 3195 m Höhe am Rande des Übertalferners, auf der Südtiroler Seite der Stubaier Alpen, in einer Welt aus Schnee und Eis, bietet das Schutzhaus seinen Gästen in natürlicher Atomsphäre die nötige Ruhe und Erholung nach einer anstrengenden Hochgebirgstour.Das Schutzhaus ist nur zu Fuß oder mit dem Helikopter erreichbar. Deshalb wird auch äußerst vorausschauend mit den Lebensmitteln umgegangen. Für die Gäste wird jeden Tag frisch gekocht und dem Hüttenteam ist es sehr wichtig regionale, qualitativ-hochwertige Produkte zu verwenden. Die Nächtigungsgäste werden nach einer anstrengenden Tour mit einem sättigenden Abendessen verwöhnt und können sich am Morgen am vitaminreichen Frühstücksbuffet stärken, bevor sie in einen abenteuerlichen Tag starten.In nur 45 Minuten Gehzeit erreicht man den Gipfel des Wilden Feigers und genießt, wie von allen anderen Gipfeln der Übertalfernerrunde, einen gigantischen Fernblick und einen fantastischen Sonnenaufgang.1894 wurde das Becherhaus auf dem gleichnamigen Gipfel „dem Bechergipfel“, einer Erhebung am Südgrat des Wilden Freigers (3.418m) unter dem Namen Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus erbaut. 1999 ging das Schutzhaus zusammen mit 25 weiteren Hütten in den Eigentum der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol über. Mit der denkmalgeschützten Kapelle „Maria im Schnee“ verfügt es zudem über eines der höchstgelegenen Marienheiligtümer der Alpen.Nachdem die Hütte zur Zeit grundsaniert wird, ist der Winterraum derzeit geschlossen. Die Hütte öffnet wieder im Juni 2021 und wird bis September geöffnet sein.
Geöffnet
Jun - Sep
Verpflegung
Bewirtschaftet

3. Überschreitung in den Berchtesgadener Alpen

Bayern, Salzburg

Gestartet wird mit dem Bus in Salzburg, zunächst geht es in das bayerische Berchtesgaden und dann weiter mit der Buslinie 838 bis Hinterbrand. Von dort aus erreicht man in etwa zwei Stunden das Carl-von-Stahl-Haus, das bereits wieder auf der österreichischen Seite liegt und als Ausgangspunkt für zahlreiche Gipfelbesteigungen in den Berchtesgadener Alpen dient. Die 1,5 Stunden lange Tour auf das aussichtsreiche Hohe Brett (2.338 m) lohnt sich, Trittsicherheit ist aber unbedingt erforderlich. Nach einer Übernachtung auf der Hütte geht es am nächsten Tag auf der anderen Seite der Gebirgskette wieder talwärts. Den Bahnhof Golling erreicht man zu Fuß in knapp fünf Stunden, alternativ kann man die Tour auch in die entgegengesetzte Richtung machen.

4. Familienausflug in die Radstädter Tauern

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Foto: Raphael Gabauer
Um in den Genuss dieses Ausblicks zu kommen, benötigt man kein Auto

Salzburg

Vom gut mit dem Zug erreichbaren St. Johann im Pongau bringt einen die Buslinie 530 bis nach Kleinarl zum malerischen Jägersee. Von hier aus startet der dreistündige Aufstieg, der zum Tappenkarsee und zur gleichnamigen Tappenkarseehütte führt. Sie bietet knapp 70 Schlafplätze und ist Ausgangspunkt für mehrere lohnende Wanderungen. In rund zwei Stunden Gehzeit erreicht man etwa zum Weißgrubenkopf (2.369 m) und in vier Stunden das Nebelkareck (2.536 m). Für Familien mit Kindern empfiehlt sich die Seeumrundung.

5. Anspruchsvolle Jägertour im Montafon

Vorarlberg

Von Innsbruck und Bregenz aus gelangt man über Landeck mit dem Tiroler Bus bis zur Bielerhöhe, wo die Rundwanderung durch das Montafongebirge startet. In zwei Tagen wandert man durch Vorarlberg, Tirol sowie die Schweiz und legt dabei sportliche 37 Kilometer zurück. Man bekommt auch so manches zu sehen: etwa den Silvrettasee am Beginn der Tour, den Vermuntgletscher, den es zu überschreiten gilt, oder das historisch bedeutende Val Urschai. Alpine Erfahrung sowie Gletscherausrüstung sind ein Muss bei dieser Tour. Übernachtet wird auf der geschichtsträchtigen Jamtalhütte.

6. Auf die Topalihütte

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Foto: Nico Schaerer
Den Startpunkt der Wanderung in Randa erreicht man bequem mit dem Zug

Wallis, Schweiz

Vom Bahnhof Visp gelant man mit dem Zug zum Ausgangspunkt der Tour in Randa. Über den Guggiberg führt die Route in etwa sechs Stunden zur futuristisch-anmutenden Topalihütte, die sich in einer besonders spektakulären, hochalpinen Lage befindet und ein bekannter Treffpunkt für ambitionierte Alpinistinnen und Alpinisten ist. Am nächsten Morgen führt die Tour über die Wasulicke (3.114 m) weiter in das hochalpine Jungtal. Von Jungu aus kann man schließlich die Seilbahn nutzen, um hinunter zum Bahnhof St. Nikolaus und weiter nach Visp zu gelangen.

Dreitagestouren

7. Hufeisentour im Karwendel

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Foto: Bernhard Huber
Auf der Hufeisentour nächtigt man auf der Engalm am Ahornboden

Bayern, Tirol

Der Bergsteigerbus ermöglicht die öffentliche Anreise ins Karwendel von der bayerischen Seite aus. Mit der Oberlandbahn geht es zunächst nach Lenggries und von dort weiter mit der Buslinie 9569 ins Risstal, dem Ausgangspunkt der dreitägigen Tour. Die einzelnen Etappen sind in vier bis sechs Stunden zu schaffen und die Wege sind mit mäßiger Schwierigkeit bewertet, daher eignet sich diese Wochenendtour auch für weniger erfahrene Bersteigerinnen und Bergsteiger. Übernachtet wird auf der Plumsjochhütte und der Engalm inmitten des Naturparks Karwendel.

  • 8. Über den Dürrensteig durch die nördlichen Kalkalpen

    Oberösterreich

    Mit dem Zug erreicht man den Bahnhof Großraming von Linz innerhalb einer Stunde und von Wien innerhalb von zwei Stunden. Weitere drei Stunden sollte man für den anschließenden Aufstieg zur ganzjährig bewirtschafteten Ennser Hütte einplanen. Am nächsten Tag geht es über den Almkogel (1.513 m) weiter auf den Dürrensteig. Dieser teils ausgesetzte Steig entlang des Dürrensteinkamms bietet einzigartige Ausblicke in die grüne Landschaft des Nationalparks Kalkalpen. Nach sieben bis acht Stunden erreicht man das zweite Etappenziel der Tour, die Schüttbauernalm, wo erneut übernachtet wird. Am letzten Tag erfolgt der Abstieg nach Kleinreifling (3,5 h), von wo man mit dem Zug in zwei bzw. drei Stunden wieder nach Linz und Wien gelangt.

    9. Hüttentour auf der Südseite des Wilden Kaisers

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    Foto: Philipp Horak
    Die Felstürme des Wilden Kaisers

    Tirol

    Der Wanderbus KaiserJet bringt einen zum Ausgangspunkt der Tour in Going Hüttling, wo nach wenigen Höhenmetern bereits das erste Highlight der Tour wartet: der magische Schleierwasserfall. Vorbei an berühmten Kletterfelsen und über die saftigen Almwiesen gelangt man zur ersten Übernachtungsmöglichkeit, der Gaudeamushütte. Am nächsten Tag geht es über das Ellmauer Tor und einen anspruchsvollen Felsweg zum Gipfel der Hinteren Goinger Halt (2.192 m), wo ein fantastischer Rundumblick wartet. Der Rückweg erfolgt über den Jubiläumssteig bis zur Gruttenhütte. Am dritten Tag führt der Weg über mehrere malerische Hochalmen hinunter nach Scheffau, wo man wiederum in den KaiserJet steigen kann.

    Mehr Infos zur Tour gibt's hier.

    10. Kreuzeck-Höhenweg

    Kärnten

    Über Spittal an der Drau gelangt man mit dem Zug oder Bus bis Kolbnitz. Die Kreuzeck-Panoramabahn bringt einen zum Wasserspeicher Rosswiese, von wo aus man die Wanderung zum ersten Etappenziel, der Salzkofelhütte, startet. Am zweiten Tag geht es über weite Almflächen und alpine Abschnitte durch felsdurchsetztes Gelände bis zum Gipfel der Annaruhe, der einen eindrucksvollen Blick über die Kärntner Grasberge bietet. Nach rund sieben Stunden erreicht man die Feldnerhütte am malerischen Glanzsee, dem zweiten Übernachtungsstopp. Der Abstieg erfolgt in rund vier Stunden bis zur Emberger Alm, von dort fährt ein Wanderbus, der einen bis zum Bahnhof Greifenburg bringt.

    Mehr Infos zur Tour gibt's hier.

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