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Outdoor-Ziele

Die 10 besten Reiseländer 2023

• 16. Januar 2023
14 Min. Lesezeit
von Martin Foszczynski

Die Zeichen stehen wieder auf Reisen! Wir stellen euch zehn spannende Ziele auf der ganzen Welt vor, die ihr als Outdoor-Abenteurer dieses Jahr auf eurer Liste haben solltet.

Die Weite findet man nicht nur in der Ferne: Kajaken im schwedischen Lurö-Archipel
Foto: Roger Borgelid
Die Weite findet man nicht nur in der Ferne: Kajaken im schwedischen Lurö-Archipel
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„Revenge Travel“ heißt das aktuelle Modewort vieler Reiselustiger. Gemeint ist, dass man nach drei entbehrungsreichen Pandemie-Jahren wieder auf Teufel komm raus – und möglichst weit weg – verreisen möchte. Auch wir stellen dieses Mal einige exotische Fernziele vor – doch vor allem deshalb, weil sie mit spannenden Projekten oder ökologischen Tourismus-Strategien locken. So gehört beispielsweise Bhutan derzeit wohl zu den teuersten Zielen überhaupt – doch wenn eine nach 60 Jahren wiedereröffnete Trekkingroute es erlaubt, das naturgewaltige Himalaya-Reich zu durchwandern, kann man über die Investition schon mal nachdenken, zumal sie auch in die Entwicklung des Landes fließt.

Das Besondere erleben

Auch viel nähere Ziele möchten im Jahr des Reise-Comebacks (wieder-)entdeckt werden. Warum nicht mal in Slowenien von Gourmet-Spot zu Gourmet-Spot radeln? Warum nicht mit der fast hundert Jahre alten „Inlandsbahn“ durch ganz Schweden tuckern? Diese und viele weitere Empfehlungen findet ihr hier. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Entdecken!

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Schwerpunkt Reisen: Bergwelten-Magazin Februar/März 2023
Foto: Bergwelten-Magazin
Schwerpunkt Reisen: Bergwelten-Magazin Februar/März 2023

Beliebt auf Bergwelten

Lust auf noch mehr Destinationen-Tipps und lesenswerte Reise-Reportagen? Im aktuellen Bergwelten-Magazin (Februar/März 2023) dreht sich alles ums Outdoor-lastige Weltenbummeln: Mit Ausflügen in den winterlichen Norden: Vom Segelschiff auf die Tourenski in Spitzbergen, Eislaufen in Schweden, Langlaufen im finnischen Lappland. Und in den sommerlichen Süden: Biken in Arizona, Wandern auf den Kanaren, Klettern am Peloponnes. Ab 19. Jänner überall wo es Zeitschriften gibt! Auch bequem online als Abo oder Einzelheft erhältlich.

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Schweden

Hinter Schwedischen Gardinen

Per Zug durch Südschweden
Foto: Jann Lipka
Mit dem Zug durch Südschweden

Die Heimat von IKEA hält Gemütlichkeit nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch beim Fortbewegen hoch. Wer 2023 eine nachhaltige Reise unternehmen möchte, sollte über einen Zug-Trip durch Schweden nachdenken.

Unvergleichlich entspannt geht das mit der in den 1930er Jahren errichteten Inlandsbanan. Die historische Bahnstrecke ist nur in den Sommermonaten in Betrieb und führt von Süd nach Nord praktisch durchs ganze Land, 1.288 Kilometer um genau zu sein. Wer in Kristinehamn am Vänersee ein- und bei der Endstation in Gällivare in Lappland wieder aussteigt, hat alle landschaftlichen Reize des Landes, von dichten Wäldern bis hin zu glasklaren Seen, und bestimmt auch die ein oder andere Rentierherde gesehen. Praktischerweise macht der Bummelzug auch an einigen Fotostopps halt – so etwa an malerischen Flussbrücken und am Polarkreis.

Freilich zahlt sich in so mancher Region auch ein längerer Halt aus, um sie mit eigener Muskelkraft zu erkunden – sei es beim Wandern, Schwimmen, Radfahren oder Kajaken. Zum Beispiel im Skuleskogen-Nationalpark an Nordschwedens Hoher Küste.

Mehr zum Thema:

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    Hoch im Norden, in Gällivare, angekommen, lohnt sich eine Wanderung auf den Aussichtsberg Dundret – von dort eröffnet sich eine spektakuläre Aussicht auf die nordschwedische Landschaft – warum nicht zu Mitternacht? Die Sonne scheint dann immer noch! Im nahen Muddus-Nationalpark mit seinen unberührten Wäldern, Moorlandschaften, Schluchten und Wasserfällen kann man sogar eine mehrtägiges Rentiertrekking buchen . Und natürlich ist Schweden auch ein Top-Ziel fürs Campen (es gilt das Jedermannsrecht!). Neben dem erwähnten Skuleskogen-Nationapark geht das zum Beispiel auf einer der 30.000 Ostsee-Inseln nahe Stockholm ganz wunderbar („Stockholmer Schärengarten“). Die einen stehen eher fürs Beerenpflücken und Pilzesammeln, die anderen für Cocktailpartys – wir haben es ausprobiert.

    Ein besonders ergiebiges Ziel ist Schweden für alle Paddler – dafür sorgen nicht weniger als 100.000 Seen und die Ostseeküste. Im riesigen Vänern-See findet sich das größte, aus 250 Eilanden bestehende Süßwasser-Archipel Europas (Lurö) – ein großartiger Ort zum Insel-Hüpfen (siehe Aufmacher-Foto). Sogar so manche Städte, wie Stockholm oder Göteborg, lassen sich gut im Kanu oder Kajak erkunden.

    Hinweis: Schweden ist natürlich auch im Winter eine Reise wert! Etwa um auf seinen zugefrorenen Seen „Nordic Skating“ auszuprobieren. Im neuen Bergwelten-Magazin (Februar/März 2023) erkunden wir das Land auf den Kufen.

    • Hinkommen: Per Flugzeug nach Stockholm, Göteborg oder Malmö. Mit Zug, Auto oder Camper über die Öresundbrücke in Dänemark nach Malmö. Von Nord- und Ostdeutschland gibt es auch zahlreiche Autofähren für die Überfahrt.

    Slowenien

    Per Drahtesel zum Dinner

    Mit dem Rad durchs Soca-Tal
    Foto: Tomo Jesenicnik
    Mit dem Rad durchs Soca-Tal

    Sloweniens Kletter-Olympiasiegerin Janja Garnbret konnte sich nicht ein Instagram-Posting verkneifen, als National Geographic im Dezember ihre Heimat zu einem der fünf besten Reiseziele 2023 erkor – und zwar in der Kategorie „Naturerlebnisse“. Tatsächlich muss ein Land, aus dem nicht nur die weltbeste Kletterin, sondern mit Tadej Pogačar auch einer der aktuell größten Rennrad-Stars stammt, landschaftlich einiges zu bieten haben. Zudem positioniert es sich zunehmend als Europas Vorreiter im nachhaltigen Tourismus. Kurz: Wer auf dem Weg Richtung Adria-Urlaub durch Slowenien nur durchfährt, begeht einen großen Fehler.

    Die Lage zwischen Alpen und Meer ist es auch, die das 2-Millionen-Einwohner-Land für einen Outdoor-Urlaub so reizvoll macht. Die Landschaft ist abwechslungsreich, geht aber nie ins Extreme. An die Toskana erinnernde Weinbau-Gebiete gehen in mittlere Gebirge mit hübschen Bergdörfern über. Der Triglav ist mit über 2.800 Metern Sloweniens höchster Gipfel, allein im Triglav-Nationalpark finden sich 9.000 Kilometer Wanderwege. Die smaragdgrüne Soca gilt als Traum-Ziel zum Kajaken und Fliegenfischen.

    In der Region Kočevsko mit dem UNESCO-geschützten Urwald Krokar leben Braunbären – man kann mit Wildführern auf ihren Spuren wandern oder die Gegend auf Mountainbike-Trails erkunden.

    Mehr zum Thema:

  • Etwas Besonderes hat Slowenien für radelnde Feinschmecker zu bieten: Die 11-tägige Rad-Gourmet-Route führt mit Unterstützung des gut ausgebauten Zug-Systems von der Hauptstadt Ljubljana durch landschaftliche Highlights wie das Soca-Tal und die besten Wein-Regionen des Landes. Eingekehrt wird in ausgewählten Gaststätten – vom Sterne-Restaurants bis zu ländlichen Bistros mit eigener Produktion etwa von Käse und luftgetrocknetem Schinken.

    • Hinkommen: Am besten mit dem (Nacht-)Zug nach Ljubljana. Für die Fahrt auf Sloweniens Autobahnen muss eine Vignette erworben werden (auch online möglich).

    Alaska

    Lachse fangen mit Grizzlies

    Ein Grizzly sonnt sich im Katmai-Nationapark
    Foto: Adobe Stock/ Paul
    Ein Grizzly sonnt sich im Katmai-Nationapark

    Der nördlichste und größte Bundesstaat der USA steht nur selten auf der Reiseliste – zu wild und abgeschieden wirkt er. Warum eigentlich? Von Frankfurt aus beispielsweise fliegt man dieses Jahr in zehn Stunden nonstop nach Anchorage. In ein Land, das circa genauso viele Einwohner zählt, wie die Stadt am Main – und fünfmal so groß ist wie ganz Deutschland.

    Mit anderen Worten: Alaska bietet viel Platz – und den meisten nehmen gewaltige und sehr abwechslungsreiche Naturkulissen ein. Groß sind auch die Campingplätze – eine Entdeckertour mit dem mobilen Heim bietet sich also an, wobei dieses unbedingt Allrad-Antrieb haben sollte. Nur wenige Highways entsprechen Fahrbahnen, wie wir sie kennen – und am Wegesrand erblickt man Elche weit häufiger als Tankstellen.

    Während der Alaska-Roadtrip allein für Outdoor-Abenteurer schon ein „once-in-a-lifetime“-Erlebnis darstellt, gehen auch die Ziele unterwegs nicht aus:
    An den Brooks Falls im Katmai National Park kann man Grizzlies beim Lachsefangen zusehen. Oder man angelt sich die dicken Dinger selbst, etwa im Kenai River auf der Kenai-Halbinsel oder ab Ende Juli direkt in Anchorage im Ship Creek. Per Buschflugzeug – ein übliches Fortbewegungsmittel – gelangt man von Homer aus an die Südküste, wo man ebenfalls riesige Braunbären beobachten kann. Im Süden Alaskas (nicht wie man vermuten könnte im Norden!) erstrecken sich auch die meisten Gletscher – eine spektakuläre Kulisse für eine Bootstour oder Wanderung.

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  • Selbst Surfer finden in Alaska – freilich dick in Neopren eingepackt – ihr Traumrevier. Im Turnagain Arm bei Anchorage bildet sich die größte Gezeitenwelle der Welt.
    Generell muss das Klischee von bitterer Kälte aber etwas relativiert werden – im Sommer kann es südlich vom Polarkreis schon mal 30 Grad haben. Ab dem Spätsommer lassen sich in Alaska übrigens Nordlichter besser und häufiger beobachten als sonst wo auf der Welt.

    Tipp: Auch mit dem Zug lässt sich Alaska auf diversen Routen bestens erkunden. Die Alaska Railroad feiert 2023 ihr 100. Jubiläum – aus diesem Anlass bietet das Unternehmen ein (limitiertes) 12-Tages-Package, das Passagiere über die gesamte, 1923 fertiggestellte 470-Meilen-Route führt, vorbei an eisbedeckten Vulkangipfeln und zu vielen Sehenswürdigkeiten des Landes.

    • Hinkommen: Mit Condor geht es von Frankfurt am Main nonstop in knapp zehn Stunden nach Anchorage.

    Oman

    1001 Outdoor-Erlebnisse

    Eine Lagune im Wadi Tiwi Oman
    Foto: Adobe Stock/ dudlajzov
    Der Wadi Tiwi nahe Muscat

    Nein, Katar konnte uns als Gastgeber der jüngsten Fußballweltmeisterschaft mit seinen aus dem Boden gestampften, immerhin an Beduinenzelte erinnernden Stadien nicht überzeugen. Und während sich so mancher Reisende in den ewigen Wüstenweiten Saudi Arabiens verliert, fühlt man sich im zuasphaltierten Dubai von allzu hohen Wolkenkratzern eingeschüchtert.

    Wo also die Sehnsucht nach arabischem Flair stillen? Empfehlen können wir Marokko und Jordanien – wer aber zusätzlich zur orientalischen Exotik die größte Auswahl an Outdoor-Abenteuern sucht, wird im Oman das Land der Stunde finden.
    Sicherer und fortschrittlicher als seine Nachbarn auf der arabischen Halbinsel, setzt das Wüsten-Sultanat mit drei internationalen Flughäfen auf nachhaltigen Outdoor-Tourismus. Und Natur gibt es auf kompaktem Gebiet sehr viel und in erstaunlich vielfältiger Form: Wüsten, Canyons, Oasen und sogar Fjorde.

    So kann man jenseits der märchenhaften Souks von Muscat zum Beispiel ein Kamel-Trekking durch die endlosen Dünen der Wahiba-Wüste unternehmen oder auf dem vier Kilometer langen „Balcony Walk“ die spektakuläre Steilwand-Aussicht über Omans „Grand Canyon“, den Wadi Nakhar, genießen. Das Hajar-Gebirge hat neben Schluchten auch bis zu 3.000 m hohe Berge zu bieten. Den fjordartigen Buchten (khors) der Halbinsel Musandam verdankt der Oman die Bezeichnung „Norwegen von Arabien“ – bei einem Bootsausflug sieht man dort Delfine.

    Gut zu wissen: Im Oman fließt das Erdöl nicht so üppig wie in den benachbarten Staaten, das Land muss sich deshalb andere Einnahmequellen suchen. Vielleicht hat es sich zuletzt auch deshalb dem sanften Tourismus zugewandt. Dabei spielen die Einheimischen und ihr Lebensstil eine entscheidende Rolle: Es lohnt sich, bei einer Gastfamilie abzusteigen oder in einem Kochkurs die Zubereitung heimischer Spezialitäten zu erlernen – Angebote gibt es zuhauf.

    Tipp: Hadash ist das wohl beeindruckendste Klettergebiet des Omans. Hier gibt es rund 50 perfekt eingebohrte Routen von 5 bis 8b+,  angenehm kühl auf 1.500 Metern gelegen und mit gewaltigem Ausblick.

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    • Hinkommen: In die Hauptstadt Muscat fliegt man ab München und Frankfurt mit Oman Air bzw. Lufthansa direkt.

    Bhutan

    Trekken ins Glück

    Das Taktshang-Kloster – auch „Tigernest“ genannt
    Foto: Adobe Stock/ ultramansk
    Das Taktshang-Kloster – auch „Tigernest“ genannt

    Eines vorweg: Billig ist eine Bhutan-Reise nicht – ganz im Gegenteil: Nach der üppigen Verdreifachung der „Touristensteuer“ auf umgerechnet 200 Euro pro Tag, zählt das buddhistische Königreich wohl sogar zu den exklusivsten Reise-Zielen der Welt. Die Zahlung der Sustainable Development Fee (SDF) erfolgt im Zuge der Visa-Beantragung – detaillierte Infos dazu hier.

    Auf der Haben-Seite: Erstmal seit Beginn der Pandemie sind die Grenzen des buddhistischen Himalaya-Königreichs, in dem das (immaterielle) Glück sogar in der Verfassung verankert ist, wieder für Besucher geöffnet. Und was sie dort erwartet, ist unbezahlbar: Eine der spektakulärsten Berglandschaften der Welt, gespickt von majestätischen Klosterburgen (Dzongs) und belebt von bunten Folklorefesten im Zeichen der buddhistischen Kultur. Zudem kommt die Gebühr für nachhaltige Entwicklung, wie die „Touristensteuer“ eigentlich heißt, dem Land (übrigens dem weltweit ersten mit einer negativen CO2-Bilanz) zugute. Und sorgt dafür, dass sich die Touristen nicht gegenseitig auf die Zehen steigen.

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  • Das gilt auch für den 400 km langen Trans Bhutan Trail, der nach sechs Jahrzehnten des Verfalls seit September 2022 erstmal wieder für Besucher geöffnet ist. Bis in die 1960er-Jahre die einzige Querverbindung des Landes, zieht sich dieser jahrhundertealte Pilgerpfad vom Haa-Tal im Westen nach Trashigang im Osten – über steile Pässe, durch einsame Bergdörfer und an goldenen Tempeln, Klöstern und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei – etwa der spektakulär über dem Mangde-Fluss thronenden Trongsa-Festung. Auch hier gilt: Günstig sind die verschiedenen Touren über den restaurierten Wanderweg nicht, als Reisender kurbelt man aber den lokalen Tourismus an – zudem wird pro Wanderer ein Baum gepflanzt.

    Weitere Highlights Bhutans, das etwa die Größe der Schweiz hat: Taktshang (auch „Tigernest“ genannt), das berühmteste Kloster Bhutans klebt wie ein Schwalbennest am Felsen und ist nur per anspruchsvollem Fußmarsch erreichbar. Der 3.100 m hohe Dochu-Pass mit seinem Kreisel aus 108 Stupas gibt den Blick auf etliche Siebentausender frei. Die beliebten Druk Path und Jhomolhari Trek führen in die Abgeschiedenheit des Hochgebirges, Schneegipfel, tibetische Fähnchen und Yaks inklusive.

    • Hinkommen: Der einzige internationale Flughafen ist Paro, Flugverbindungen gibt es über Thailand, Indien und Nepal.

    Montenegro

    Zwischen Bergen und Küste

    Aussichtsplattform im Lovćen-Gebirge nahe Kotor
    Foto: Adobe Stock/ Gergo Csorba
    Aussichtsplattform im Lovćen-Gebirge nahe Kotor

    Was das kleine Balkanland, das wie ein Keil zwischen seinen Nachbarn Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien steckt, so reizvoll macht? Hier trifft schroffes Gebirge unvermittelt auf die Adriaküste – was der Landschaft eine beinahe elementare Dramatik verschafft. Beim Anblick von Kotor etwa muss man unweigerlich an Hallstatt denken, so gedrängt wie sich das befestigte Städtchen an die fjordartigen Ufer einer Bucht schmiegt.

    Freilich haben sich die malerischen Sandstrände und Dörfer der nur 100 km langen Küste auch bei Badeurlaubern und Kreuzfahrtschiff-Passagieren herumgesprochen – was im Hochsommer zu einem veritablen Auflauf in den steinernen Gässchen führt. Wanderer und Outdoor-Freaks zieht es aber ohnehin ins Hinterland – ein wahres Wander- und Bergtouren-Paradies. So erhebt sich zum Beispiel das aussichtsreiche Lovćen-Gebirge direkt vor den Toren Kotors – zu erreichen über eine schwindelerregende Panoramastraße.

    Während das bis 2.500 m hohe Durmitor-Gebirge im Norden des Landes – ähnlich wie das Prokletije-Gebirge im Osten – mit seinen schroffen Felsen, Almwiesen und insgesamt 17 Gletscherseen bezaubert (einer von fünf Nationalparks und UNESCO-Weltnaturerbe), taucht man im Nationalpark Biogradska Gora in eines der ursprünglichsten Waldgebiete Europas ein. Noch spektakulärer erscheint die bis zu 1.300 m tiefe Tara-Schlucht (im Durmitor-Nationalpark) – der tiefste Canyon Europas. Er wurde über Jahrhunderte vom Tara-Fluss geformt und ist von April bis Oktober ein Rafting-Ziel, wobei die Stromschnellen im Frühjahr nach der Schneeschmelze am wildesten ausfallen. Alternativ kann man die Schlucht auch gemächlicher auf einem traditionellen Holzfloß, das ein Flößer steuert, erkunden oder trockenen Fußes durchwandern.

    Noch länger wandern? Auf dem Via Dinarica-Trail durchquert man in zwei Wochen die Dinarischen Alpen („Alpen des Balkans“).

    Mehr zum Thema:

    • Hinkommen: Die zwei internationalen Flughäfen sind Podgorica und Tivat. Montenegro mit seinen zahlreichen Häfen ist auch gut mit dem Schiff erreichbar (regelmäßige Fähren etwa vom italienischen Bari).

    Panama

    Blick auf Atlantik und Pazifik

    Eine Segeljacht vor den San-Blas-Inseln
    Foto: Adobe Stock/ Stefan
    Eine Segeljacht vor den San-Blas-Inseln

    Panama ist gewissermaßen die Nabelschnur zwischen Nord- und Südamerika. Diese einzigartige Lage verschafft dem kleinen Land eine Fülle an landschaftlichen Reizen: weite Regenwälder, eine Wüste und Traumstrände an beiden Küsten, der karibischen ebenso wie der pazifischen. All das in Fahrdistanz einer modernen Megacity – Panama-Stadt. Die weltweit einzige Hauptstadt übrigens, die einen tropischen Regenwald beheimatet.

    Höchste Zeit also, dem lateinamerikanischen Staat, den die Welt vorwiegend für den Panamakanal – eine der größten Ingenieursleistungen des 20. Jahrhunderts – kennt, einen Besuch abzustatten. Bereits der Kanal, genauer der dazugehörige Gatún-See, ermöglicht Natur-Abenteuer – kann man doch auf einer Paddeltour Äffchen, Leguane und sogar Krokodile sehen. Doch damit nicht genug: Panama hat mehr Vogelarten als Europa und Nordamerika zusammen. Kein anderes Land Mittelamerikas ist bewaldeter, zudem steht mehr als ein Drittel der Landesfläche unter Naturschutz. Die drei UNESCO-Welterbestätten und rund ein Dutzend Nationalparks sind Traumziele für Tier-Liebhaber und Outdoor-Fans, die gerne wandern, raften oder schnorcheln. Letzteres geht besonders eindrucksvoll an den fischreichen Korallen der abgelegenen San-Blas-Inseln. Insgesamt gehören zu Panama nicht weniger als 1.400 tropische Inseln mit Postkarten-Stränden, zu den bekanntesten die viel karibisches Flair verströmenden Bocas del Toro zählen.

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  • Wer steile, matschige Wege nicht scheut, sollte unbedingt den höchsten Punkt des Landes erklimmen – einen erloschenen Vulkan! Mit seinen 3.474 m ist der Barú immerhin der zwölfthöchste Gipfel Mittelamerikas – einzigartig macht ihn aber weder dieser Umstand noch seine fünf verschiedenen Ökosysteme, der mystische Nebelwald und der wilde Kaffee: Er ist der einzige Punkt der Erde, von dem man – mit etwas Wetterglück – sowohl den Atlantischen als auch den Pazifischen Ozean gleichzeitig sehen kann.

    • Hinkommen: Mit dem Flugzeug nach Panama-City mit dem internationalen Flughafen Tocumen. Oder auf dem Landweg von Costa Rica.

    Sambia

    Die Victoriafälle hautnah erleben

    Die Viktoriafälle an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe
    Foto: Adobe Stock/ Goldilock Project
    Die Viktoriafälle an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe

    Sambia hat zwar keine Meeresküste, aber drei mächtige Flüsse, die Landschaft und Lebensstil der Einheimischen prägen. Einer davon, der Sambesi, sorgt mit den an der Grenze zu Simbabwe gelegenen Victoriafällen für eines der imposantesten Naturwunder des ganzen afrikanischen Kontinents. 108 Meter stürzt der „Donnernde Rauch“, wie die Ureinwohner den Wasserfall nennen, in die schmale Batoka-Schlucht hinab. Die beste Aussicht hat man von der Victoria Falls Bridge oder – mit garantiertem Nervenkitzel – von den Devil’s Pools aus – ein natürliches Felsbecken direkt am Abgrund.

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  • Das vergleichsweise sichere, aber bitterarme afrikanische Land, dessen Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt, ist durch eine beeindruckende Arten- und Tiervielfalt geprägt. Am besten man lässt sich die Wildnis des südlichen Afrika von einem der – sehr gut ausgebildeten – lokalen Guides näherbringen, etwa in Form einer Safari in einem der 20 Nationalparks wie dem South Luangwa National Park wo man Giraffen, Leoparden, Elefantenherden und Flusspferde sieht oder im Kafue-Nationalpark, wo es mehrere hundert Löwen gibt. Ganz besonders nah kommt man Wasserbüffeln und Co. auf einer Fluss-Safari im Unterlauf des Sambesi.

    • Hinkommen: Sambia ist über die internationalen Flughäfen in Lusaka, Livingstone und Ndola erreichbar.

    Südkorea

    Pop und Berge

    Sonnenaufgang im Deogyusan-Nationalpark, wo man im Winter skifahren kann
    Foto: Adobe Stock/ awatchai1990
    Sonnenaufgang im Deogyusan-Nationalpark, wo man im Winter skifahren kann

    K-Pop, K-Food, K-Drama – Spätestens seit dem Oscar-Film „Parasite“ und der millionenfach gestreamten Netflix-Serie „Squid Game“ ist das Land im Süden der koreanischen Halbinsel weltweit in aller Munde. Nicht nur in Sachen Pop-Kultur, auch hinsichtlich seines Naturreichtums hat Südkorea Erstaunliches zu bieten: Wer würde vermuten, dass 70 Prozent der Landesfläche der High-Tech-Nation aus Bergen bestehen? Etliche Nationalparks und so mancher Traumstrand vervollständigen die Argumente, um dem Geheimtipp einen Besuch abzustatten (selbiges gilt übrigens auch für Taiwan).

    Herumkommen lässt es sich in Südkorea neben dem Mietwagen auch sehr gut per Zug. Der Bukhansan-Nationalpark direkt vor den Toren der Hauptstadt Seoul ist sogar mit der U-Bahn erreichbar! Ein wunderhübsches Fleckchen Erde mit bizarren Granitformationen, bis zu 800 m hohen Hügeln und einer imposanten Festung (Bukhansanseong). Besonders schön zwischen nebelverhangenen Berggipfeln, imposanten Wasserfällen und malerischen Tempeln wandert man im Seoraksan-Nationalpark – er liegt wenige Kilometer westlich der Stadt Sokcho und bietet vor allem im Herbst ein pastellbuntes Naturschauspiel. Im Deogyusan-Nationalpark rund 60 km westlich von Daegu kann man im Winter sogar skifahren.

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  • Für eine Sonnenaufgangs-Tour bietet sich besonders der Seongsan Ilchulbong auf der vor der Südküste liegenden Jeju-do-Insel an. Mit ihren Vulkan-Kratern, weißen Stränden und Steinfiguren mutet das größte Eiland Südkoreas fast polynesisch an. Als Netz aus 26 halb- bis ganztägigen Wanderwegen führt der Jeju Olle Trail an der ganzen Küste entlang – eine beliebte Ausflugsoption der Einheimischen. Auch der mit knapp 2.000 m höchste Berg Südkoreas, der Hallasan, befindet sich auf der Insel.

    Hinweis: In Südkorea ist es üblich, dass die vielen Wanderwege abwechselnd gesperrt werden, damit sich die Natur dort regenerieren kann.

    Wintersport betreiben kann man in Südkorea übrigens auch ganz hervorragend – und zwar in den Skigebieten Alpensia und Yongpyong wo auch die Olympischen Winterspiele 2018 ausgetragen wurden.

    • Hinkommen: Aus Europa fliegt man rund 11 Stunden nonstop nach Seoul (internationaler Flughafen Incheon).

    Mexiko

    Touren und Tequila

    Eine Bucht auf der Halbinsel Baja California
    Foto: Adobe Stock/ Sabine
    Einsame Bucht auf der Halbinsel Baja California

    Mexiko ist allzu oft nur mit Negativschlagzeilen im Zeichen der Drogenkriminalität oder als Ziel von faulenzenden Bade-Touristen im Gespräch. Dabei gibt es im Inneren des vierzehntgrößten Landes der Welt eine imposante Naturlandschaft aus Dschungel, Wüsten und rauchenden Vulkanen zu entdecken.

    Besonders angetan hat es die extrem abwechslungsreiche Schönheit des Landes Jonas Deichmann – und der muss es wissen, schließlich ist er in Form von 120 aufeinanderfolgenden Marathons einmal quer durchgelaufen.

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  • Kann man machen, muss man aber nicht: Längere Aufenthalte samt guter Chance, ein echtes Outdoor-Abenteuer zu erleben, empfehlen sich beispielsweise in den Barrancas del Cobre (Kupferschluchten), ein riesiger Canyon-Komplex in der Sierra Madre Occidental (Bundesstaat Chihuahua) der mit seiner Tiefe von bis zu 1.879 Metern sogar den Grand Canyon übertrifft. Oder im ans Yosemite Valley erinnernden Basaseachi-Nationalpark wo der gleichnamige Fluss für den zweithöchsten und vielleicht schönsten Wasserfall des Landes sorgt (er wird nur noch von der 450 Meter tiefen Cascada de Piedra Voladadem „fliegender Fels-Wasserfall“ – in der Barranca Candameña übertroffen).

    Bergfexe nehmen sich den Citlaltépetl (auch Pico de Orizaba genannt) vor – mit einer Höhe von 5.636 m ist er nicht nur der höchste Berg Mexikos, sondern auch der höchste Vulkan Nordamerikas. Sein bis in den Sommer hinein verschneiter Gipfel ist an klaren Tagen noch aus einer Entfernung von 100 Kilometern sichtbar.

    Und wer sich schon mal gefragt hat, was es eigentlich auf dem seltsamen, spornartigen Halbinsel Baja California zu sehen gibt: eine bizarr zerklüftete Gebirgslandschaft mit riesigen Kakteenwäldern – wie gemacht für einen Road-Trip. Davor, im Golf von Kalifornien, lädt die kleine Insel Espiritu Santo zum Campen unterm Sternenzelt, Schnorcheln mit Walhaien und Kajaken neben pastellfarbenen Klippen.

    Während Mexikos Tourismus bisher eher auf Bettenburgen in seinen Urlauberzentren und Adrenalin-lastige Erlebnisse à la Bungeespringen und Jetski-Fahren setzte, wächst in den letzten Jahren das Angebot an geführten Touren in die Natur – eine Recherche lohnt sich.

    Und schließlich: Auch gegen die karibischen Bade-Strände von Cancun oder Tulum gibt es nichts auszusetzen, am besten zur Erholung nach einem ausgiebigen Outdoor-Abenteuer. Letzteres lockt auch mit Maya-Ruinen und einem schönen Nationalpark mit Mangroven und Kalksteinhöhlen. Wer aber wirklich ein entspanntes und einsames Küstenleben führen will, sollte rüber an die Pazifikküste von Oaxaca – dort trifft man auf verschlafene Surfspots (Puerto Escondido) und Traveller-Treffs (Zipolite).

    • Hinkommen: Von Frankfurt fliegt man rund 12,5 Stunden direkt nach Mexico City.

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