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Campingurlaub

9 Abenteuer- und Campingtipps an den schönsten Flüssen der Alpen

• 5. Juni 2023
5 Min. Lesezeit
von Riki Daurer

Flüsse haben ihren ganz besonderen Reiz: Zum einen ist es die beruhigende Wirkung, wenn man ins tiefe Blau blickt und die fließenden Bewegung des Wassers studiert. Zum anderen sind es die idyllischen Ufer-Landschaften, die Ursprünglichkeit vermitteln und Naturverbundenheit erwecken. Wir stellen euch neun der schönsten Flüsse der Alpen vor – und was man darauf, darin oder rundherum alles machen kann.

Die Verdon Schlucht mit ihren steilen Felswänden
Foto: Riki Daurer/ alpinonline
Die Verdon Schlucht mit ihren steilen Felswänden
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1. Verdonschlucht: Campen am 700 Meter hohen Canyon

DIe Verdonschlucht hat vieles zu bieten: so kann man im Summer bei lokalen Anbietern Canyoning- oder Rafting-Touren buchen oder sich einfach nur ein feines Plätzchen am Fluss oder am sehr bekannten Stausee Lac de Sainte-Croix suchen.

Sehr zu empfehlen sind auch die kleinen Örtchen rund um die Schlucht, so z.B. La Palud sur Verdon oder das malerische, mit Blick auf die Schlucht gelegene Rougon. Um die Lichtverschmutzung zu reduzieren, wird von 24.00 bis 5.00 Uhr die Straßenbeleuchtung ausgeschalten.

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2. Leichtes Wildwasser an der Durance

Die Durance fließt 322 km quer durch Frankreich bis sie schlussendlich südlich von Avignon in die Rhone mündet. Sie beginnt in einem Talkessel des Mont Chenaillet, oberhalb von Briancon an der französisch-italienischen Grenze, wo mehrere kleine Bäche zusammenfließen. Auf ihrem weiteren Weg passiert sie die einzigartige Landschaft mehrerer Natur- und Nationalparks, darunter Écrins, Queyras, Verdon, Luberon und Alpilles.

Kajakfahren an der Durance
Foto: Riki Daurer
Kajakfahren an der Durance

Besonders am Oberlauf der Durance, der in den türkisblauen Lac de Serre-Ponçon (den größten künstlichen See Frankreichs) mündet, kommen Wassersportler voll auf ihre Kosten. Viele – einfache und schwierige – Kajak-, Kanu- und Raftingstrecken laden zum Erkunden des Flusses ein.

Rafttouren & Kajakschulen

Auch beliebt

Das Team von Nomad-river ist unser Favrorit: ein wirklich netter und kompetenter Kajakverleih und Anbieter für Raftingtouren, der sich in Saint-Clément-sur-Durance befindet. Neben der Raftschule gibt es ein kleines Café und einen Pool, der speziell für Kajakfahrer errichtet wurde. Hier können nicht nur erste Paddelschläge trainiert oder an der Eskimorolle gefeilt werden, sondern gelangt man über eine Rutsche gleich zur Slalomstrecke der Durance.

Unbedingt besuchen sollte man den Ort Briançon, in dem es viele kleine französische Cafés, Bars und Geschäfte mit regionalen Produkten zu entdecken gibt.

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3. Auf der Ardèche

Ebenso wie die Verdon ist auch die Ardèche für ihre imposante Schlucht bekannt – auf 30 km schlängelt sich der Fluss am Fuße steiler Felswände entlang, ist aber mit dem Kajak, Raft oder SUP um einiges einfacher zu befahren als die Verdon. Ebenso befinden sich hier viele empfehlenswerte Wanderwege. Wer es lieber gemütlich angeht, der fährt nach Saint Martin d´Ardèche, wo sich die Ardèche aufstaut und ganz gemächlich mit dem Tretboot erkundet werden kann.

Ardèche mit der Pont d'Arc

Ein wunderschöner Stopp ist der Ort Vallon-Pont-d’Arc. Von hier aus gelangt man zu einigen besonders imposanten Aussichtspunkten entlang der Schlucht. Von den Aussichtspunkten namens Serre de Tourre, Kathedrale, Balkon der Tempelritter und Ranc-Pointu genießt man schier unwirkliche Aussichten.

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4. Aare: Flussschwimmen mitten in Bern

Nicht schlecht staunt man, wenn man in Bern in die Aare blickt und Schwimmer mit wasserdichten Rucksäcken sieht, die an den „Ausstiegsstellen“ an Land gehen. Es handelt sich dabei um schwimmende Pendlerinnen, die lieber den Fluss als den Bus nutzen. Am Wochenende tummeln sich Freizeitsportler im Wasser.

Aareböötle: Mit Kajak oder schwimmend – aufgrund des warmen Wassers und der leichten Schwierigkeit ist beides möglich.
Foto: Riki Daurer, alpinonline
Aareböötle: Mit Kajak oder schwimmend – aufgrund des warmen Wassers und der leichten Schwierigkeit ist beides möglich.

Das Flussschwimmen in der Aare ist in Bern Volkssportart Nummer 1. Die Aare ist mit ihren 288 km der längste Fluss der Schweiz und durchläuft die drei Kantone Bern, Solothurn und Aargau sowie vier Seen – Brienzersee, Thunersee, Wohlensee und Bielersee. Vor Bern fließt der Fluss durch den Thunersee, der auch zu den Rekordtemperaturen von bis zu 23 Grad beiträgt. Wer es etwas kälter mag, der kann zweimal wöchentlich mit dem „Gröfrli Club“ in der Aare schwimmen. Infos zum Flussschwimmen in der Aare findet man auf der Website der Stadt Bern.

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5. Der Instagram-Spot: die Verzasca

Einst war sie ein Geheimtipp unter ambitionierten Wildwasserfahrern, heute ist die Verzasca im Schweizer Locarno mit ihren türkisblauen Gumpen und natürlichen Felsbecken zum beliebten Instagram-Motiv geworden.

Neben Canyoning-Abenteuern durch die wuchtigen Felsbecken und Schwimm-Ausflügen an einem der idyllischen Flussufer gibt es viele Wandermöglichkeiten mit Sicht auf die Walliser-, Berner sowie Glarner- und Bündneralpen.

Die Verzasca ist nicht nur bei Kajak-Fahrern äußerst beliebt.
Foto: Riki Daurer, alpinonline
Die Verzasca ist nicht nur bei Kajak-Fahrern äußerst beliebt.

Campingplätze

  • Im Verzasca Tal befinden sich viele kleine Pensionen und Übernachtungsmöglichkeiten, Campingplätze gibt es keine.

  • Am Lago Maggiore, von dem aus man die Verzasca auch gut in einem Tagesausflug mit öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen kann, befinden sich wunderschöne Campingplätze direkt am See.

6. Wandern und Biken entlang des wilden Inn im Engadin

Gerne wird der Inn mit seinen 517 km ausschließlich Deutschland und Österreich zugeordnet. Doch entspringt und verläuft er auf den ersten Kilometern in der Schweiz, genauer gesagt am Lunghinpass bei Maloja. Von dort aus schlängelt er sich als Gebirgsfluss durchs Engadin nach Österreich, ins nach ihm benannte Inntal, bis er schließlich in Passau in die Donau mündet.

Der Inn in Susch, mit dem Turm Tuor Planta.
Foto: mauritius images / Volker Preusser
Der Inn in Susch, mit dem Turm Tuor Planta.

Seinen wilden Charakter behält der Inn lediglich an seinem Oberlauf in der Schweiz: Nur geübte Kajakfahrer sollten eine Befahrung der dortigen Schluchten wagen. Eine Rast an einem schönen Plätzchen und die Besichtigung der wunderschönen Orte und Dörfer entlang des Inns sind hingegen für jedermann zu empfehlen. Ebenso begeistern die vielen Bike- und Wandertouren die Besucher des Engadins.

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7. Fliegenfischen an der türkisblauen Soča

Zu den wohl schönsten Flüssen der Alpen zählt die Soča – bekannt für ihr türkisblaues Wasser, die Soča-Forellen und die wunderbare Landschaft im slowenischen Triglav-Nationalpark. Er umfasst auf 84.000 ha rund 9.000 km Wanderwege.

Ein Sprung in die kalte und türkisblaue Soča
Foto: Riki Daurer
Ein Sprung in die kalte und türkisblaue Soča

Auch hier gilt – man kann sich am und um den Fluss sportlich betätigen, muss es aber nicht, um ihn zu genießen. Als besondere – und besonders entspannte – Sportart ist an der Soča das Fliegenfischen hervorzuheben.

Campingplätze

  • Es gibt unzählige und wunderschöne Campingplätze im Soča-Tal, unserer Favorit ist der Campingplatz Klin Lepena am Flussoberlauf, der sich vor allem für heiße Sommertage empfiehlt und sich in unmittelbarer Reichweite zu den beliebten Gumpen und Badeplätzen befindet

  • In Bovec befinden sich die bekannten Kajakcampingplätze: Camp Toni und Prijon

Alle Tipps für deinen Campingurlaub an der Soča 

  • 8. Radwandern an der Drau

    Die Drau entspringt in Südtirol und hat eine Gesamtlänge von 750 km. Von Toblach bei den Drei Zinnen führt der Drau-Radweg über Lienz nach Spittal und Villach, im Anschluss durch die Grenzstädte Lavamünd und Dravograd, vorbei an Maribor, bis er schließlich in Varaždin sein Ende findet. Auf 510 km kann man hier von Südtirol bis an die kroatisch-slowenische Grenze radeln.

    Wer Lust auf mehr Abenteuer hat, dem empfehlen wir eine Raftingtour auf der Drau oder der Isel.

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    Wandern an der Isar - zu beachten sind die Regeln des Naturschutzgebietes
    Foto: mauritius images / Martin Siepmann
    Wandern an der Isar - zu beachten sind die Regeln des Naturschutzgebietes

    9. Wandern in den Isar-Auen

    Die Isar entspringt zunächst im österreichischen Karwendel, nach 22 km findet sie bereits ihren Weg nach Bayern und schlängelt sich durch das Alpenvorland bis nach München. Entlang der Isar lässt es sich inmitten wunderschöner Landschaft großartig wandern: so auch durch das Hinterautal bis zum Isar-Ursprung bei Scharnitz im Karwendel und weiter bis zur Kastenalm. Die Strecke eignet sich auch mit dem Bike, da sie relativ flach ist.

    Zwischen Schäftlarn und Bad Tölz ist die Region rund um die Isar ein Naturschutzgebiet mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Campieren und offenes Feuer ist hier ausdrücklich verboten, beim Wandern bleibt man auf den ausgewiesenen Wanderwegen.

    Zum gesamten Beitrag "Die Isar: Naturerlebnis im südlichen Bayern"

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