Das Stripsenjochhaus (1.577 m) zählt zu jenen alpinen Schutzhütten, die Wegmarken darstellen. Das Haus steht seiner Umgebung in nichts nach. Es ist genauso imposant wie der Wilde und der Zahme Kaiser. Das Haus sitzt auf dem Stripsenjoch wie eine Burg. Es markiert den Übergang von Kaiserbachtal und Kaisertal. Es ist der Schnittpunkt zwischen Wildem und Zahmem Kaiser. Die Lage macht das Haus zur Drehscheibe, zu einem alpinen Verkehrsknotenpunkt. Hier treffen Wanderer, denen die Namen Fleischbank, Totenkirchl und Predigtstuhl den Atem rauben auf Kletterer, die in diesen Wänden ihre Ängste besiegen, sich weiterentwickeln oder an ihre Grenzen stoßen wollen.
Einfacher und unbeschwerter ist das Stripsenjochhaus von der Griesner Alm zu erreichen. Den Aufstieg schaffen auch Eltern mit Kindern. Mountainbiker kommen vom Walchsee auf das Haus. Allerdings ist für sie am Feldalmsattel Schluß mit dem Bergradln. Das letzte Stück müssen auch sie gehen. Gleitschirm-Flieger kommen auch herauf. Ihr Fluggerät kann auch per Material-Seilbahn zu Berge transportiert werden.
Kürzester Weg zur Hütte
Der schnellste Weg startet auf der Griesner Alm (1.024 m) im Kaiserbachtal. Der Wanderweg ist mittelschwer und führt über die Russenleiten, unter der Steinernen Rinne, die zwischen Predigtstuhl und Fleischbank Ostwand hinaufzieht, und am Wildanger vorbei. Ein Steilaufschwung führt dann auf das Stripsenjoch. Der Aufstieg ist in 90 Minuten zu schaffen. In Begleitung von Kindern sollte man mehr Gehzeit einkalkulieren.
Gehzeit: 1:30 h
Höhenmeter: 553 m
Alternative Routen
Von Kufstein (500 m, über 280 Stufen des Kaisertalaufstieges,Veitenhof und Hinterbärenbad, 4:30 h); von Walchsee (670 m, über Heuberg, Hageralm, Hochalm und Feldalmsattel, 4:30); vom Gasthof Hohenkendel in Griesenau (über Kohlalm und Feldberg, 3 h)
Leben auf der Hütte
Das 1902 eröffnete Stripsenjochhaus ist eines der großen alpinen Häuser. Und keine alpine Hütte. Es wird während der Sommermonate von Christian Fankhauser, einem Sproß der Familie Fankhauser, die am Stripsenjoch bereits in zweiter Generation tätig ist, bewirtschaftet.
Fankhauser kocht den ganzen Tag Speckknödel, Gröstl, Kasspatzl'n oder Schlutzkrapfen, Kaiserschmarr'n, Apflradln oder Kichaln mit Marmelade. Die Essenwünsche von Lebensmittelallergikern, Vegetariern und Verganern werden, so gut es geht, berücksichtigt. Hausgäste können sich an der Indoor-Kletterwand ausgiebig mit ihren klettertechnischen Fähigkeiten auseinandersetzen. Allerdings nur, wenn Seminargruppen den Raum mit der Kletterwand nicht in Beschlag haben, was durchaus regelmäßig vorkommen kann.
Gut zu wissen
Zimmerreservierungen sind erst nach dem Erhalt einer Bestätigungs-Email gültig. Ein Hüttenschlafsack ist Pflicht. Die Waschräume sind mit Warmwasser-Duschen ausgestattet. Gepäcktransport ist gegen Aufpreis - € 5 pro Rucksack - möglich. Der Handy-Empfang ist gut. Barzahlung. Hunde in der Hütte nur nach vorhergehender Absprache mit Fankhauser. Der Winterraum bietet Platz für vier Personen und ist mit einem AV-Schloss versperrt.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Anton-Karg-Haus (829 m) in einer Stunde erreichbar. Weitere Hütten: Fritz-Pflaum-Hütte (1.865 m, 3:30 h), Gaudeamushütte (1.267 m, 3:30 h), Gruttenhütte (1.620 m, 3:30), Vorderkaiserfeldenhütte (1.384 m, 4:30 h).
Gipfel und Touren: Stripsenkopf-Feldberg (1.809 m, 1:45 h); Goinger Halt (2.281 m, 3:30 h). Höhenwege: Kufstein-Kaiser-Höhenweg (6-7 h); Kufstein-Bettlersteig (5-6 h); Feldberg (Griesenau - Feldberg - Stripsenkoch, 6 h); Übergänge: Kopftörl - Elmau (8 h); Elmauer Tor - Going (5-7 h); Kleines Törl - St. Johann in Tirol (über Schleier Wasserfall, 6-8 h).