Die Reintalangerhütte steht am wohl idyllischten Flecken im Wettersteingebirge in Bayern. Im Reintal, umringt von Gipfel, Felswänden und -flanken, nahe Garmisch-Partenkirchen. Nahe der gewohnten Zivilisation. In einer Naturarena, die diese Zivilisation in eine Ferne rückt, so als ob man irgendwo in Alaska befände. Die Zugspitze ragt zwar westlich des Reintales in den bayerischen und Tiroler Himmel. Aber sowohl Nord als auch Süd steigt das Reintal in Gipfel und Grate auf, die einen fast zu einem längeren Aufenthalt auf der Hütte "zwingen".
Und alle - Wanderer, Bergsteiger, Mountainbiker, Hochtourengeher, Kletterer, Skitourengeher, Schneeschuhwander - finden oder sollten sie irgendwann in ihrem bewegten Leben in das Reintal finden. Der Weg durch die Partnachklamm in den Talschluß des Reintals zur Hütte ist einfach und für Familien gangbar, vorausgesetzt die Kinder haben Freude an einem etwas längeren "Spaziergang".
Die Hütte auf einer Waldlichtung am Ende des Reintals wurde 1912 gebaut – gleich daneben befindet sich die alte Reintalangerhütte aus dem Jahr 1883, die heute Skitourengehern als Winterlager dient. Die Nutzung der Alm ist seit 1485 nachweisbar. Ganz in der Nähe des Hauses entspringt die Partnach, die dann wild und ungezähmt auf dem Tal hinaus nach Partenkirchen stürmt.
Kürzester Weg zur Hütte
Ausgangspunkt ist der Zugspitzbahnhof in Garmisch-Partenkirchen. Mit der Zahndradbahn geht es auf das Zugspitzplatt. Nach einer Stunde Fahrzeit wird Sonn-Alpin (2.650 m), die Endstation, am Platt erreicht. Zunächst Richtung Schneefernerhaus dann rechts abzweigen und auf dem Nordalpenweg Richtung Knorrhütte, die am Ostrand des Platts steht. Nach der Hütte über einen Felsensteig, der über die Quelle des Veitsbrünnls führt, abwärts durch das Brunntal bis man an den Oberanger gelangt. Dort gibt es zwei Möglichkeiten, um zur Reintalangerhütte zu gehen: links über die Quelle der Partnach; oder rechts über die Almmatten des Oberanger, vorbei an den Wänden des Kleinwanner.
Gehzeit: 2:30 h
Höhenmeter: 1.281 m (Abstieg)
Alternative Route: von Garmisch/Breitenau, Kreuzeckhaus (1.650 m, über den unteren Bernadeinweg, die Bockhütte und das Reintal; 4:30 h); vom Skistadion Partenkirchen (740 m, durch die Partnachklamm und das Reintal; 5 h).
Leben auf der Hütte
Seit Mai 2020 wird die Hütte vom Duo Andy Kiechle und Robert Schmon bewirtschaftet. Besonderen Wert legen die beiden auf saisonale und regionale Köstlichkeiten. Auf der Sonnenterrasse wird gechillt, gerastet und entspannt. Die Hütte liegt in einem kleinen Paradies. Fünf Minuten von der Hütte entfernt ist ein mit Bohrhaken versicherter Kletterfelsen. Die Partnach schießt aus dem Berg und stürzt als Wasserfall auf den Almboden. Kinder finden sich rund um die Hütte in einem Abenteuerspielplatz wieder mit Wiesen, Bäumen, Felsen und der Partnach vor der Haustür. Wem hier langweilig ist, der ist selbst langweilig.
Gut zu wissen
Die Reintalangerhütte verfügt über 27 Betten und 87 Matratzenlager und ist von Ende Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet. Es gibt getrennte Waschräume mit Duschen (gegen Gebühr) und ausreichend Toiletten. Der Winterraum im Nebengebäude bietet Platz für 18 Personen. Hüttenschlafsack ist Pflicht. Hüttenruhe von 22 bis 6 Uhr. Guter Empfang für Mobiltelefone. Barzahlung. Übernachtungen mit Hunden bitte im Vorfeld abklären. Die Reservierung erfolgt wie bei allen Hütten des Deutschen Alpenvereins über das Online-Reservierungstool.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Knorrhütte (2.052 m), die in 2 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Oberreintalhütte (1.525 m, 3 h); Kreuzeckhaus (1.652 m, 3:30 h); Schachenhaus (1.866 m, 4 h); Stuibenhütte (1.640 m, 4 h); Münchner Haus (2.964 m, 5:30 h); Meilerhütte (2.366 m, 6 h).
Gipfel und Touren: Gatterl (2.023 m, 2:30 h); Zugspitze (2.962 m, 5 - 6 h); Hochwanner (2.744 m, 7 - 8 h).