Die Anhalter Hütte (2.042 m) steht auf der Oberen Plötzigalm am Fuß des Tschachaun nordwestlich des Maldongrades unterhalb der Heiterwand-Nordwände in den Lechtaler Alpen in Tirol. Durch die 7,8 km lange Heiterwand und die westlich anschließenden Berge Falscherkogel, Hochpleisspitze und Habart ist die Hütte vom Hahntennen-Tal mit dem Hahntennjoch getrennt.
Das Schutzhaus, das sich seit der Eröffnung im Jahr 1912 kaum verändert hat, bietet intensive Hütte-Romantik und Abgeschiedenheit. Gäste können in der Hütte in deren Anfänge und Geschichte eintauchen. Die Stube, wie sie vor über 100 Jahren entstand, ist in ihrem Original-Zustand erhalten. Sie eignet sich nichtsdesotrotz auch für Familien mit Kindern ab drei Jahren. Frequentiert wird die Anhalter Hütte von Lechtaler-Alpen- und Weitwanderern, Schneeschuh-Gehern und auch Kletterern. In der Heiterwand kann in unteren und mittleren Schwierigkeitsgraden geklettert werden.
Kürzester Weg zur Hütte
Am schnellsten geht es vom Hahntennjoch (1.894 m) zur Anhalter Hütte. Ohne großer Mühe vom Pass den Hang entlang aufwärts in Richtung Steinjöchl. Der letzte Anstieg zum Steinjöchl (2.189 m), von dem es eine wunderbare Rundumblick in die Lechtaler und Aussicht in die Allgäuer Alpen gibt, ist etwas steiler.
Gehzeit: 1:30 h
Höhenmeter: 295 Höhenmeter Aufstieg und 147 Höhenmeter Abstieg
Alternative Routen
Von Bschlabs/Boden (1.314 m; durch Plötzigtal; 3 h); von Namlos im Namlosertal (1.263 m; durch das Brennhüttental oder das Faselfeiltal; 3 h)
Leben auf der Hütte
Das Hüttenwirtepaar wartet mit tagtäglich firsch zubereiteten Speisen auf. Es kocht Tiroler Küche, deren Bandbreite von Kiacheln über Suppen, Kasspatzeln, Tiroler Gröstl bis hin zum Schweinsbraten und Gulasch reicht. Kleinen Gästen werden Nudelgericht in allen Variationen und in altersgerechten Größen angeboten. Selbst gebrannte Schnäpse und Liköre gibt es ebenfalls.
Die Versorgung der Hütte erfolgt einmal pro Saison per Hubschrauber. Ansonsten wird die Anhalter Hütte mit frischen Lebensmitteln und sonstigen für die Bewirtschaftung notwendigen Materialien zu Fuß und per Rucksack versorgt. Wasser kommt in Trinkqualität frisch, aber eiskalt aus der hauseigenen Quelle. Strom wird in einem kleinen Blockheizkraftwerk mit Solarverstärkung erzeugt.
Gut zu wissen
Waschräume mit Duschen ausgestattet. Es gibt aber nur kaltes Wasser. Eine Zimmerreservierung ist nicht zwingend erforderlich aber zu empfehlen. In den Schlafräumen sind Haustiere verboten. Die Unterbringung von Tieren in anderen Räumen muss vorab geklärt werden.
Nur Barzahlung möglich. Die Qualität des Mobilfunk-Empfanges schwankt. Es gibt einen mit AV-Schloss versperrten Winterraum mit Platz für 9 Personen.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegenen Hütte: Muttekopfhütte (1.934 m), die über den Scharnitzsattel in 4 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Heiterwand Hütte (2.020 m, über Tarrenton-Alm, 5 h; Selbstversorgerhütte); Hanauer Hütte (1.922 m, über Bschlabs/Boden; 6 h); Reuttener Hütte (1.740 m, 6 h, Selbstversorgerhütte); Lorea Hütte (2.022 m, 7 h).
Gipfel und Touren: Tschachaun (2.334 m, 45 min); Imster Mitterberg (2.118 m, 45 min); Falscher Kogel (2.388 m, 1 h); Maldongrat (2.544 m, 1:30 h); Gabelspitze (2.590 m, 2 h); Steinmandlwand (2.516 m, 2 h); Alpeil Spitzen (2.559 m, 3 h); Namenlose Wetterspitze (2.551 m, 3 h); Anhalter Höhenweg (Elmen - Stablalm - Anhalter Hütte; 10 h); Lechtaler Höhenweg (Namlos - Anhalter Hütte - Muttekopf Hütte - Hanauer Hütte - Württemberger Haus - Memminger Hütte - Ansbacher Hütte - Kaiserjochhaus - Stuttgarter Hütte); Europäischer Fernwanderweg E4; Nordalpenweg; Adlerweg;
Klettern: Mehrere Routen führen in die Heiterwand-Nordwand. Es gibt Routen vom 3. bis zum 8. Grad lt. UIAA. Einstieg in die Wand und die Routen circa 20 Minuten von der Hütte entfernt. Falscher Kogel-Nordwand: Routen bis zum oberen 5. Grad.