Oktober: 5 Hütten-Tipps der Redaktion
Hütten in den Bergen gibt es zwar nicht so viele wie Sterne am Firmament – die Auswahl ist dennoch riesig. Wir stellen euch einmal im Monat unsere aktuellen Favoriten zum Einkehren vor!

Olpererhütte, 2.389 m
Tirol/ Zillertaler Alpen

Die 2006/07 völlig neu errichtete Olpererhütte (2.389 m) liegt spektakulär oberhalb des Schlegeisspeichers und gibt einen fabelhaften Blick auf den Stausee und die höchsten Gipfel des Tiroler Zillertals frei. Der dritthöchste, der Olperer (3.476 m), ist auch der Namensgeber der Hütte.
Gäste sitzen am liebsten auf der großen Aussichtsterrasse, die rund 100 Personen fasst – darunter viele Bergsteiger, Hochtourengeher und Kletterer, die in nur 30 min Entfernung einen eigenen Klettergarten mit Routen unterschiedlicher Grade vorfinden. Doch auch Familien mit Kindern finden ihren Weg auf die Hütte – der rund 1:30 h Gehzeit dauernde Zustieg vom Schlegeisspeicher ist relativ leicht.
Eine Tour auf den Olperer dauert in etwa 3 - 4 h, auf den Fußstein (3.380 m) rund 4 h. Die Olpererhütte liegt am Fernwanderweg 502 von München nach Venedig, auf der Peter-Habeler-Runde, dem Berliner Höhenweg, der wunderschönen Neumarkter Runde und am 2006 eröffneten Panorama-Höhenweg. Serviert werden Zillertaler Schmankerl.
- Geöffnet
- Jun - Okt
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Zugegeben, ein Geheimtipp ist die Olpererhütte keiner mehr, was nicht zuletzt an der fotogenen Panorama-Hängebrücke in ihrer Nähe liegt. Online-Redakteur Daniel schwärmt trotzdem für die „superschöne und moderne“ Hütte und ihre „herrliche Gaststube mit Panoramafenster“. Bei nicht ganz perfektem Herbstwetter ist das beliebte Ausflugsziel oberhalb des Schlegeisspeichers vielleicht auch gar nicht mehr so überlaufen – bis 10. Oktober (falls der Winter es nicht eiliger hat) kann man es noch überprüfen.
Voraussichtlich bis 10. Oktober geöffnet
Schiestlhaus, 2.156 m
Steiermark/ Hochschwabgruppe

Das Schiestlhaus ist die höchste Schutzhütte in der Hochschwabgruppe auf 2.156 m. Die Hütte liegt am Gipfelplateau, direkt unterhalb des Hauptgipfels. Sie ist über verschiedene Wege von Seewiesen oder St. Ilgen erreichbar. Gästen wird von der Terasse ein traumhafter Ausblick geboten. Die Hütte wurde beim Neubau 2005 als Passivhaus realisiert, die Energie kommt aus Abluft-Wärmetauschern.
Übernachten kann man in Zimmern oder Lagern. Eine Reservierung ist empfohlen, da auf der Hütte immer viel los ist. Außerdem gilt Hüttenschlafsackpflicht. Hunde sind gern gesehene Gäste. In 30 Minuten ist man am Hochschwab (2.277 m). Weitere Wanderziele sind der Zagelkogel (2.255 m) und der Ringkamp (2.153 m). Skitourengeher können im Winterraum übernachten.
- Geöffnet
- Mai - Okt
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Genauso, wie die steirische Hochschwabgruppe als Geheimtipp für Wandertouren angesehen werden kann, ist deren höchstgelegene Schutzhütte direkt am Hochschwab-Gipfelplateau eine echte Empfehlung. Das altehrwürdige Schiestlhaus wurde 2005 als Passivhaus neugebaut, an der überwältigenden Aussicht hat sich aber nichts geändert – an klaren Tagen reicht sie bis zum Großen Priel im Toten Gebirge. Pächter Christian Toth kocht auch für Vegetarier mit viel Liebe – freut sich andererseits aber auch immer, wenn man ihm frisches Obst und Gemüse oder Tagespresse mit rauf bringt. Belohnt wird die Mühe mit einem Schnapserl.
Geöffnet bis 26. Oktober
Peter-Wiechethaler-Hütte, 1.752 m
Salzburg/ Berchtesgadener Alpen

Die Peter-Wiechentaler-Hütte (1.752 m) steht am südwestlichen Rand des Steinernen Meeres etwa 1.000 Höhenmeter oberhalb von Saalfelden in Salzburg. Sie befindet sich in den Berchtesgadener Alpen und auf dem Weg zum Persailhorn bzw. zu den drei dahinter liegenden Gipfeln Breithorn, Mitterhorn und Ahlhorn.
Die Hütte ist ein beliebtes Ziel auf Tageswanderungen aus dem Großraum Saalfelden und dem Saalfeldener Becken herauf, um am Fuße der genannten Gipfel ein paar schöne Stunden mit sich oder mit der Familie zu verbringen. Sie hat aber auch Basislager-Charakter für Bergsteiger, die von ihr aus Gipfelbesteigungen, Klettersteig-Begehungen und Überschreitungen im Steinernen Meer unternehmen. Die Lage der Hütte ist, aufgrund der Rundum- und Fernsicht, die sie bietet, einfach phänomenal.
- Geöffnet
- Apr - Okt
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Wenn sich der Herbst von seiner schönsten Seite zeigt, freut sich das Team der Peter-Wiechenthaler-Hütte immer noch auf Besuch. Gerade wenn es auf den Bergen ruhiger wird, lässt sich eine grandiose Aussicht über das Saalfeldner Becken und in Richtung Leoganger Steinberge genießen. Apropos genießen: Hüttenwirtin Christiane Fellner zaubert ganz hervorragende Hausmannskost. Für Süßmäuler ist der Kaiserschmarrn Pflicht!
Bis 26. Oktober geöffnet
Chamanna Coaz, 2.610 m
Graubünden/ Bernina-Gruppe

Gut zu erreichen und dennoch inmitten einer spektakulären Landschaftskulisse – so zeigt sich die charmante Schutzhütte Chamanna Coaz (2.610 m) des Schweizer Alpenclubs Sektion Räthia in der Berninagruppe. Eingebettet in die Vielfalt der Engadiner Bergwelt darf man sich über eine durchaus eigenwillige aber einladende Bauform und die damit einhergehenden Annehmlichkeiten dieser gediegenen Hütte freuen. Die Geschichte der Coaz Hütte geht bis ins 19. Jhdt. zurück.
Im rundum mit Aufmerksamkeit bedachten Ambiente, darf sich auch der Gaumen auf die bodenständige und kreative Kochkunst der Hüttenwarte Ursula und Ruedi freuen. So bleibt einem auch die liebevolle Pflege des Hüttenzustieges nicht verborgen. Bachquerungen und Wegpassagen werden immer wieder entsprechend gut saniert oder erneuert.
Ein vielfältig in Eis gebetteter Flecken Land - während im Südwesten der Kapuziner (Il Capütschin) thront ist im Norden der Piz Corvatsch ein Ausgangspunkt für viele Unternehmungen in dieser Region.
- Geöffnet
- Mär - Okt
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Die Chamanna Coaz haben wir vorletzten Sommer kennengelernt, als wir unsere Redaktions-Hüttenwoche im Val Roseg im Engadin verbrachten und sie uns als Übernachtungs-Stützpunkt für eine Bergtour diente. Wenige Schutzhütten sind derart unmittelbar in Naturgewalten eingebettet: Wie eine Perlenkette aus Gipfeln umschließen sie die umliegenden Dreitausender – mit dem berühmten Piz Bernina sogar ein Viertausender. Der Roseggletscher wirkt von der Terrasse aus zum Greifen nahe. Zwei Dinge sind uns besonders in Erinnerung geblieben: Der einmalige Ausblick auf den unterhalb der Hütte liegenden Gletschersee Lej da Vadret – und die Schockstarre, als wir tags darauf in selbigen hineingesprungen sind. Bei einer Wassertemperatur von weit unter 10 Grad. Ach ja, auch die mächtig deftigen Pizzoccheri – eine Art Buchweizen-Nudelauflauf mit Kartoffeln, Käse und Mangold – werden wir so schnell nicht vergessen. Kredenzt werden die Engadiner Schmankerl von den sympathischen Wirtsleuten Ruedi und Ursula, die die Hütte seit 17 Jahren führen.
Voraussichtlich bis 16. Oktober geöffnet
Berggasthof Resterhöhe, 1.760 m
Salzburg/ Kitzbüheler Alpen

Das Berggasthaus Resterhöhe befindet sich auf 1.730 m oberhalb des Pass Thurn in den Kitzbühler Alpen an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg im Skigebiet Jochberg. Das Haus selbst befindet sich bereits in Salzburg. Es ist im Winter mit dem Lift zu erreichen, im Sommer mit dem Bike, zu Fuß oder per Shuttle Service. Das gehobene Ambiente, die wunderschönen Zimmer mit Vollholzausstattung sowie die ausgezeichnete Küche laden ein, auch einmal ein paar Tage hier zu verbringen.
- Geöffnet
- Jan - Dez
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Um es als urige Berghütte zu bezeichnen, ist das Berggasthaus Resterhöhe an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg – trotz seiner 150-jährigen Geschichte – wohl eine Spur zu luxuriös. Genau das dürfte es Bergwelten-Chefredakteurin Katharina Lehner aber angetan haben – die sich diesen Sommer nach einer Gravelbike-Tour in den Kitzbüheler Alpen ebendort eine Portion Berg-Wellness gönnte. Köstliches Essen auf Gourmet-Restaurant-Niveau drinnen, wohlige Hot Tubes (Badefässer) draußen – so lässt es sich Leben.
Ab 12. Dezember wieder geöffnet