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Für euch unterwegs

Osttirol: Unterwegs auf einsamen Winterpfaden

• 5. Januar 2023
3 Min. Lesezeit

Osttirol ist eine besondere Region. Durch ihre eher abgelegene Lage galt die Gegend lange Zeit als Geheimtipp –  und ein bisschen ist das immer noch so. Unsere Touren-Expertin Riki Daurer ist immer wieder mal in Osttirol mit Skiern unterwegs und stellt euch ein paar Klassiker vor.

Skitourenparadies Osttirol
Foto: Riki Daurer, alpinonline
Skitourenparadies Osttirol
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Viel Abwechslung auf kleinem Raum

Keine Region in Österreich bietet so viel Abwechslung und eine so große Auswahl an Tälern und verschiedenen Skitourenregionen wie Osttirol. Die Täler unterscheiden sich hinsichtlich Höhe, Charakter und Exposition: Von felsdominiertem Panorama und steilen Rinnen in den Lienzer Dolomiten über eher flache und einfache Touren im „Almgelände“ im Villgratental bis hin zu Hochtouren Richtung Felbertauern findet man hier alles. Man muss sich nur entscheiden.

Lienz und Umgebung

In unmittelbarer Umgebung der Bezirkshauptstadt Lienz warten Skitouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die vor allem auch für Einsteiger zu empfehlen sind.

Tipp: Einen Stadtbummel durch die hübsche Lienzer Altstadt sollte man auf jeden Fall einplanen. Beim Alpinausstatter Zimml findet man nicht nur notwendige Ausrüstung, sondern auch fachliche Beratung zur aktuellen Lage.

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Bei perfekten Bedingungen von der Dolomitenhütte auf die Karlsbader Hütte
Foto: Riki Daurer, alpinonline
Bei perfekten Bedingungen von der Dolomitenhütte auf die Karlsbader Hütte

Die Lienzer Dolomiten

Die Lienzer Dolomiten befinden sich oberhalb von Lienz und sind unverkennbar. Die Skitouren hier weisen ein eher anspruchsvolles, schroffes Gelände auf – nur der Anstieg zur Karlsbader Hütte ist relativ flach und daher auch für Anfänger geeignet. Wenn es die Schneesituation zulässt, bietet es sich auch an, mit den Skiern auf die Dolomitenhütte zu gehen – starten kann man vom Kreithof oberhalb von Lienz.

Tipp: Eine Übernachtung auf der Dolomitenhütte mit ihren Bergkristall-ähnlichen Zimmern, die über die Felswand ragen, ist ein Erlebnis. Dafür frühzeitig reservieren! Und auch ohne Übernachtung ist eine Einkehr in der Hütte zu empfehlen.

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Das Lesachtal 

Das Bergsteigerdorf Lesachtal liegt zwischen Osttirol und Kärnten zählt zu den naturbelassensten Tälern Europas. Es galt lange Zeit als Geheimtipp für Skitourengeher, hat in den letzten Jahren aber an Bekanntheit gewonnen und ist immer beliebter geworden. Hier kann man dank der Höhenlage bereits zu Saisonbeginn Touren unternehmen, zum Beispiel vom Ausgangspunkt Obertilliach, der auf ca. 1.450 m Seehöhe liegt. Der Charakter der Skitouren ist abwechslungsreich – so findet man eher sanfte und flache Touren genauso wie steile Anstiege. Gemeinsam haben sie, dass der erste, mäßig steile Zustieg durch den Waldgürtel führt. Eine breite Auswahl an Skitouren hat man im Lesachtal auf alle Fälle.

Für alle Langlauffans interessant: Auf Osttiroler Seite befindet sich das Biathlon-Zentrum. Von hier verlaufen kilometerlange Loipen durch das Lesachtal.

Tipp: Zwar schon auf Kärntner Seite, aber als Übernachtungsmöglichkeit dennoch zu empfehlen ist die Hepi Lodge. Hier findet man in einem restaurierten, alten Bauernhof nicht nur eine gemütliche Unterkunft, sondern bekommt auch gleich Tourentipps von Bergführer und Hausherrn Peppi.

  • Das Kalsertal

    Der Ort Kals liegt auf 1.500 m Seehöhe und bietet mit den umgebenden Dreitausendern nicht nur viele schöne, sondern auch eine Reihe von anspruchsvollen Touren und Skihochtouren in der Glocknergruppe und dem Kalsertal.

    Hier findet man unter anderem auch die „Großen“ wie Großglockner und Großvenediger, aber auch andere lohnende Gipfelziele. Aufgrund der hohen Lage sind Skitouren bis weit ins Frühjahr hinein möglich.

    Tipp: Aufgrund klimatischer Veränderungen empfiehlt es sich, für die Skihochtouren oder -durchquerungen einen örtlichen Bergführer zu buchen bzw. sich auf alle Fälle vor Ort über die aktuellen Bedingungen zu informieren. Die Routen und Übergänge, vor allem bei Gletschern oder in Gletschernähe, verändern sich laufend.

    Das Tauerntal mit Matrei 

    Hier tun sich Skitouren-Möglichkeiten in der Granatspitz- und Venedigergruppe auf.

    Der Großvenediger 

    Mit seinen 3.657 Metern ist er der fünfthöchste Berg Österreichs und Sommer wie Winter ein beliebtes Ziel für Bergsteiger und Alpinistinnen. Per Ski führen gleich drei Normalwege auf den Gipfel.

  • Auf die Langschneid aus dem Defereggental
    Foto: Riki Daurer, alpinonline
    Auf die Langschneid aus dem Defereggental

    Das Defereggental

    Dank seiner hohen Lage ist das Tal sehr schneesicher und gehört zu den am wenigsten besiedelten Gebieten in den österreichischen Alpen. Es liegt mitten im Nationalpark Hohe Tauern und eingerahmt von Bergen des Deferegger Gebirges, der Rieserfernergruppe, der Lasörlinggruppe und der Schobergruppe. Zudem findet man mit dem Skizentrum St. Jakob, ein fast geheimes Skigebiet – hier sind die Hänge breit und einladend, hier kann jeder seine Spur in den Schnee ziehen.

    Als Skitourenregion sehr zu empfehlen ist die Gegend rund um den Staller Sattel, der das Südtiroler Antholzer Tal mit dem Defereggental verbindet. Die Straße ist auch im Winter bis zum Parkplatz Grünbichl geräumt – aufgrund der hohen Lage von 2.000 m ist dies ein perfekter Startpunkt im Herbst und Frühjahr.

    Tipp: Wer im Defereggental nicht auf Skitour gehen will, kann auf der Loipe durch das Tal laufen und die traditionellen Bauernhäuser bewundern.

    Blick vom Hohen Haus bis in die Dolomiten
    Foto: Riki Daurer, alpinonline
    Blick vom Hohen Haus bis in die Dolomiten

    Das Villgratental

    Das Villgratental ist ein Seitental des Osttiroler Pustertales und zählt zu den ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften im Alpenraum. Es ist ein nach wie vor bergbäuerlich geprägtes Hochtal, verbunden mit jahrhundertealten Traditionen und nachhaltiger Bewirtschaftung.

    Obwohl das Villgratental viele Skitourengeher und Schneeschuhwanderer lockt, ist es nicht überlaufen. Einzig am großen Skitourengeher-Parkplatz „Kalkstein“ in Innervillgraten trifft man vor oder nach der Skitour auf die Summe der Wintersportler. Im weitläufigen Skitourengelände verteilen sich die Sportler aber ganz gut.

    Tipp: Zeit nehmen, vor allem im Villgratental – hier gibt es kleine Geschäfte mit regionalen Produkten, liebevoll eingerichtete Cafés und Gasthäuser und ursprüngliche Unterkünfte zu entdecken.

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