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Saubere Berge

Eine lehrreiche Tour auf das Warscheneck

• 17. Juni 2022
2 Min. Lesezeit
von Daniel Kubera

Einmal im Jahr veranstaltet der Alpenverein gemeinsam mit Almdudler im Rahmen der Aktion „Saubere Berge“ eine Wanderung, um Bewusstsein für die Müllproblematik im Gebirge zu schaffen. Wir durften die Tour begleiten. 

Wanderer mit Warscheneck im Toten Gerbirge
Foto: Daniel Kubera / Bergwelten
Blick zum Gipfel des Warschenecks (2.388 m)
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Ein Taschentuch hier, eine Müsliriegel-Verpackung da und dazwischen immer wieder Zigarettenstummel: Was beim unbeschwerten Wandern oft übersehen wird, offenbart sich erst im „Schwammerlsuch-Modus“. Denn wenn man sich aktiv auf die unmittelbare Umgebung konzentriert – anstatt seinen Blick wie gewohnt in die Ferne schweifen zu lassen – findet man auf den Bergen mehr Müll, als man glauben mag. Und genau darauf möchte die Initiative „Saubere Berge“ aufmerksam machen.

Manifest am Warscheneck

Die diesjährige Route führte unsere Wandergruppe rund um die Vizepräsidentin des Alpenvereins Ingrid Hayek und Almdudler Geschäftsführer Gerhard Schilling über die idyllisch gelegene Zellerhütte (1.575 m) auf den Gipfel des Warschenecks (2.388 m) im oberösterreichischen Teil des Toten Gebirges. Hier wurde das Manifest für „Saubere Berge“ unterzeichnete. Zurück ins Tal ging es über die Dümlerhütte.

Über die Zellerhütte auf das Warscheneck

„Wir wollen das Bewusstsein schärfen, unnötigen Müll erst gar nicht auf den Berg mitzunehmen und aufzeigen, was es bedeutet, wenn Müll am Berg tatsächlich verrotten müsste – was teilweise gar nicht möglich ist. Wir alle müssen rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst mit unserer schönen Alpinlandschaft umgehen“, erklärt uns Ingrid Hayek am Gipfel des Warschenecks.

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Seit über 50 Jahren für „Saubere Berge“ 

Dank der Initiative „Saubere Berge“, die 1970 ins Leben gerufen wurde, werden landesweit Alpenvereinshütten mit Spendern für umweltfreundliche Öko-Müllbeutel ausgestattet, die alle Wanderer und Bergsteigerinnen kostenlos benutzen können. „Wir wollen alle Bergliebhaber dazu anregen, entstandene – sowohl die eigenen als auch fremde – Abfälle wieder mit ins Tal zu nehmen“, erzählt Almdudler Geschäftsführer Gerhard Schilling beim Abstieg.

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Abstieg vom Warscheneck

Bergersteigerikone Peter Habeler ist seit 13 Jahren Schirmherr der Initiative. Auch er weiß: „Naturschutz und Klimaschutz gehen Hand in Hand. Das Sauberhalten der Berge ist unerlässlich, damit unsere schöne Landschaft weiterhin Ort der Erholung und des Krafttankens bleibt. Allerdings ist es auch erforderlich, den Müll wieder mit vom Berg zu nehmen, weil die Alpen aufgrund des Klimawandels sowieso schon besonders gefährdet sind.“ Leider konnte er dieses Jahr bei der Wanderung nicht dabei sein.

Verrottungszeiten

Doch warum ist es überhaupt so ein großes Problem, Müll liegenzulassen? Wir haben uns die Verrottungszeiten unterschiedlicher Abfallprodukte genauer angesehen:

  • Bananen- oder Orangenschale: 1-3 Jahre
  • Papiertaschentuch: 1-5 Jahre
  • Zigarettenstummel: 2-7 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
  • Kaugummi: 5 Jahre
  • Blechdose: 50-500 Jahre
  • Plastikflasche: 100-5.000 Jahre
  • Plastiksack: 120-1.000 Jahre
  • Aluminiumpapier: 200-400 Jahre
  • Aludose: 400-600 Jahre
  • Babywindel, Damenbinde: 500-800 Jahre
  • Glasflasche (ganz): 4.000-50.000 Jahre – nicht messbar
  • Styropor: 6.000 Jahre – nicht messbar
  • Batterie: 100-1.000 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)

Alles zur Aktion „Saubere Berge“ findet ihr auf der Website des Alpenvereins. Außerdem widmen wir in der Bergwelten-Bergschule dem Thema Natur und Umweltschutz ein ganzes Modul. Jetzt anmelden und deinen ersten 3.000er besteigen!

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