Skihochtour: Auf den Großvenediger
Der Großvenediger. Ein Berg wie aus dem Bilderbuch. Ein Berg, der wie so viele vor und nach ihm als topographischer Grenzpunkt dient. Das kann der Schönheit dieses überaus ästhetischen Granitgneisblocks allerdings nichts anhaben und so ist der Großvenediger (3.666 m) unser Skihochtourentipp der Woche.

Der Berg
Preisfrage: Hat der Großvenediger seinen Namen, weil die Handelsroute der Venediger an ihm vorbeizog oder weil sich die Fernsicht vom Gipfel bis nach Venedig erschließt? Bis dato ist die Frage noch ungeklärt und im Grunde genommen auch völlig irrelevant, denn sowohl die Schönheit Venedigs als auch die des „großen Bruders“ ist unbestritten. Nebenbei ist der Großvenediger mit seinen 3.666 m der fünfhöchste Berg Österreichs, wurde am 3. September 1841 von einer 26-Mann starken Expedition erstbestiegen und steht in den Hohen Tauern. Ach ja, und bis 1797 trug er den Namen Stützerkopf bis dann eben die Venediger kamen, zumindest will es die Legende so...
Die Touren
Der höchste Gipfel der Venedigergruppe ist von beiden Seiten - also von der Osttiroler als auch von Salzburger Seite aus - zu besteigen. In beiden Fällen handelt es sich um eine Skihochtour, die jeweils aufgrund ihrer Länge auf je zwei Tage aufgeteilt wird.
Technisch betrachtet stellen beide Varianten keine allzu große Herausforderung dar, allerdings sind die Touren aufgrund ihrer Weitläufigkeit und Höhe nicht gerade mit einem Spaziergang durch den Münchner Rosengarten zu vergleichen. Abgesehen vom konditionellen Aspekt zählt die Skitour über die Neue Prager Hütte (2.796 m) als auch jene über die Kürsinger Hütte über den noch immer vergletscherten Berg zu den schönsten im Nationalpark Hohe Tauern.
Von Osttirol auf den Großvenediger
Diese klassische Frühjahrsskitour folgt zunächst dem Weg ins wunderschöne - und zu dieser Zeit sehr ruhige - Innergschlöß. Danach steigt man zur Neuen Prager Hütte auf, die auch im Winter bewirtschaftet ist. Am zweiten Tag geht es dann über den Gletscher hinauf zum Gipfel.
Die Tour im Detail

Skihochtour Großvenediger, Tag 1: Vom Matreier Tauernhaus auf die Neue Prager Hütte
- Dauer
- 4:30 h
- Anspruch
- L+ leicht
- Länge
- 10 km
- Aufstieg
- 1.248 hm
- Abstieg
- 10 hm

Skihochtour Großvenediger, Tag 2: Von der Neuen Prager Hütte auf den Großvenediger
- Dauer
- 4:30 h
- Anspruch
- WS+ mäßig
- Länge
- 4,7 km
- Aufstieg
- 920 hm
- Abstieg
- 50 hm
Von Salzburg auf den Großvenediger
Möchte man den Großvenediger von der Salzburger Seite aus besteigen, so fährt man bis nach Neukirchen im Oberpinzgau. Im Spätwinter, wenn die Straße durch das Obersulzbachtal schon frei ist, hat man die Möglichkeit, das Taxi bis zur Materialseilbahn zu nutzen, denn schließlich ist der gesamte Zustieg sonst mit rund 6 h bis zur bewirtschafteten Kürsinger Hütte ziemlich lange.
Am zweiten Tag beginnt dann der prächtige Aufstieg über den Gletscher bis zum Gipfel des Großvenedigers. Die komplette Gletscherausrüstung ist obligatorisch sowie auch das Anseilen am Gletscher.
Die Tour im Detail

Skihochtour Großvenediger, Tag 1: Vom Hopffeldboden bei Neukirchen auf die Kürsinger Hütte
- Dauer
- 6:00 h
- Anspruch
- WS mäßig
- Länge
- 15,4 km
- Aufstieg
- 1.540 hm
- Abstieg
- 66 hm

Skihochtour Großvenediger, Tag 2: Von der Kürsinger Hütte auf den Großvenediger
- Dauer
- 4:00 h
- Anspruch
- WS mäßig
- Länge
- 6,6 km
- Aufstieg
- 1.231 hm
- Abstieg
- 125 hm

Bergwelten am Großvenediger

Großvenediger von der Johannishütte
- Dauer
- 8:00 h
- Anspruch
- WS mäßig
- Länge
- 13,8 km
- Aufstieg
- 2.200 hm
- Abstieg
- 2.200 hm
