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48 Stunden

Rund um die Maighelshütte

• 10. April 2017
2 Min. Lesezeit
von Riki Daurer

Content-Managerin Riki Daurer war wieder einmal in den Bergen unterwegs. Diesmal rund um die Maighelshütte (2.310 m) unweit des Oberalppasses im Schweizer Kanton Graubünden. Was sie in den Westalpen alles erlebt und unternommen hat, lest ihr hier.

Schweiz: Bergpanorama in Graubünden
Foto: Riki Daurer
Schweiz: Das Bergpanorama rund um die Maighelshütte
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Einsame Stille – das wird mir im Zusammenhang mit der Maighelshütte immer in Erinnerung bleiben. Stille, denn weder Wetter- noch Lawinensituation waren herausragend, sodass wir allein waren auf der Hütte. Stille, weil aus denselben Gründen niemand im Gelände unterwegs war, das sich nach dem Schneefall am zweiten Tag noch einmal einsamer präsentierte.

Luxus und Gemütlichkeit

Die Hütten in den Westalpen haben ein bisschen den Ruf, meist überfüllt und nicht allzu gemütlich zu sein. Nichts von alledem trifft auf die Maighelshütte zu: Keine kratzigen Hüttendecken, sondern weiche Bettdecken samt roter Überzüge im hellen Matratzenlager und kleine Körbe für unsere Utensilien. Begeistert waren wir auch von den warmen Wasch- und Toilettenräumen und der gemütlichen Gaststube mit Kachelofen, wo wir gleich mit einem guten Kaffee und frischgebackenem Kuchen begrüßt wurden.

„A Küachli?“ – Pia und Bruno bewirten die Maighelshütte seit nunmehr 26 Jahren und das nicht nur mit einem Lächeln auf den Lippen, sondern mit einem Lachen. In wohliger Atmosphäre starten wir den Hüttennachmittag: Es gibt Suppe und den bereits erwähnten Kuchen, manch einer legt sich für ein Mittagsschläfchen ins gemütliche Lager, während andere eine Gipfeltour auf den Piz Cavradi (2.612 m) unternehmen. „Das ist wie Urlaub!“, meint ein Besucher. Spätestens um 18:00 Uhr haben sich dann aber wieder alle auf der Hütte eingefunden, denn da ist Apéro-Zeit! Und das heißt: Es gibt ein Fläschchen Vinot Blanc de Noir mit selbstgemachtem Flammkuchen. So lässt es sich leben! Der nächste kulinarische Coup lässt nicht lange auf sich warten: Ein dreigängiges Menü wird aufgetischt.

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Die Maighelshütte im Detail

Die Maighelshütte (rätoromanisch: Camona da Maighels), eine Berghütte der Sektion Piz Terri des Schweizer Alpen-Clubs (SAC), liegt auf 2.310 m Seehöhe im Val Maighels, einem Seitenteil der Surselva in der Gotthardgruppe im Schweizer Kanton Graubünden.Das weitläufige Val Maighels ist gesäumt von moderat ansteigenden Bergflanken. Bergseen durchsetzen diese Region, Wildbäche winden sich durch das satte Grün der Moorlandschaft, die in die felsigen und schneebedeckten Bergkämme und Gipfel übergeht. Die Maighelshütte liegt inmitten dieses attraktiven und gut erschlossenen, alpinen Terrains, das sich ganzjährig als Drehscheibe für Bergsportler etabliert hat. Hier treffen sich Genuss- und Bergwanderer, Mountainbiker, Schi- und Schneeschuhtourengeher.Das Val Maighels bietet im Winter optimale Ausbildungsmöglichkeiten für Lawinen- und Schitourenkurse und Schitourenlager. Im Sommer eignet sich das Gebiet auch sehr gut für Bergsteigerkurse für Kinder.Felskletterer werden unweit der Hütte fündig. Zwei Klettergärten mit überwiegend einfachen Kletterrouten bieten sich als Übungsgelände an.Mountainbiker genießen auf ihren Touren zwischen Andermatt und dem Oberalppass die entspannende Einkehr auf der Maighelshütte. Hütte-zu-Hütte-Wanderer machen hier Station - auf dem beliebten, 85 Kilometer langen Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv, der zu den Ursprüngen der vier Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone führt.Die Hütte ist ein gut gelegener Ausgangs- und Einkehrpunkt für Wanderer, die auf zahlreichen Wanderwegen, vorbei an Bergseen, über aussichtsreiche Pässe und Gipfel die Bergwelt der Gotthardgruppe entdecken wollen.
Geöffnet
Jan - Dez
Verpflegung
Bewirtschaftet

 

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Leben auf der Maighelshütte in der Schweiz

Touren rund um die Maighelshütte

Die Charakteristik der Umgebung ist eher lieblich. Zwar ragen in alle Richtungen Gipfel empor, doch sind die Steilheiten relativ moderat, sodass man auch bei schwierigeren Verhältnissen noch gut einige Touren begehen kann. Trotz relativ sanfter Gipfel büßt die Gegend nichts an Schönheit ein – man fühlt sich eigentlich wie im tiefsten Kanada.

1. Piz Badus, 2.928 m

Der eindrucksvolle Gipfel ragt gegenüber der Hütte empor. In gestuftem Gelände wird im Wechsel von kurzen Steilstufen und flacheren Passagen über die mächtige Ostflanke zum Gipfelgrat aufgestiegen. Die letzten Meter zum höchsten Punkt werden meist zu Fuß über den leichten Grat genommen. Die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsroute oder über die breiten Nordhänge.

2. Piz Borel, 2.952 m – Piz Ravetsch, 3.007 m

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Von der Hütte geht es in Richtung Süden bis zum Talende des flachen Val Maighels. Über gleichmäßige Hänge steigt man am Maighels-Gletscher aufwärts in die Scharte zwischen Piz Borel und Piz Ravetsch, erst zum Schluss wartet ein kurzer Steilhang. Von der Scharte geht es über den Grat bequem zum Gipfel des Piz Borels (2.952 m). Bei guten Verhältnissen kann man auch zu Fuß auf den Piz Ravetsch (3.007 m) steigen, der Grat zum Gipfel ist allerdings etwas länger und ausgesetzter. Der kleine Gletscher zwischen den beiden Gipfeln wartet meist mit perfekten Schneeverhältnissen auf: Ideale Abfahrtsbedingungen also!

3. Zustieg zur Maighelshütte, 2.310 m

Mit dem Zug zur Hütte – ganz so direkt geht es zwar nicht, aber bis auf den Oberalppass beziehungsweise Tschamut kann man von Andermatt oder Sedrun mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn fahren. Hier befindet sich nicht nur der Ursprung des Rheins, sondern auch der Ausgangspunkt zur Maighelshütte.

4. Über den Pazolastock, 2.740 m

Nicht nur als Hüttenzustieg, sondern auch als Tagestour einmalig: Vom Oberalppass über den Pazolastock zum Zustieg auf die Maighelshütte und optional retour nach Tschamut.

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