Über Felsen klettern
Unsere Wunschliste für Bergprojekte im Jahr 2018 ist lang, denn wir wollen hoch hinaus. Wir lassen uns vom Bergwelten Magazin (Februar/März 2018) inspirieren und nehmen uns für dieses Bergjahr vor, über Felsen zu klettern. Hier stellen wir dir wunderschöne Wanderungen mit leichten Kletterelementen vor.

Nach dem Klettern in der Halle ist der erste Felskontakt angesagt: Einige Seillängen im Klettergarten helfen, Vertrauen zu bilden und die Technik anzupassen. Und irgendwann kommt der Gedanke: Wie wäre es, auf einen Berg zu klettern? Frei, ohne Seil und nur mit der nötigen Ausrüstung? Wobei grundsätzlich gilt, dass Klettern Voraussetzungen wie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Deshalb ist es sinnvoll, auch bei eher einfachen ersten Touren einen Bergführer zu buchen.

Eine ideale Möglichkeit für ein solches Erlebnis bietet der Grimming in der Steiermark. Auf den massiven Gebirgsstock führ vom Süden aus ein spektakulärer, mehr als tausend Meter langer Felsgrat. Wer diesem bis zum Gipfel auf 2.351 Metern folgt, sollte neben Ausdauer auch Trittsicherheit und solide Klettererfahrung mitbringen. Die gut markierte Route über den Südostgrat übersteigt zwar nie den oberen zweiten Schwierigkeitsgrad und weist dazwischen auch einiges an Gehgelände auf. In diesem sollte man aber sehr trittsicher unterwegs sein.
In Bayern können sich Kletterfreudige an den Watzmann wagen. Auf der Überschreitung des massiven Gebirgsstocks ist man meist auf dem fast drei Kilometer langen Grat unterwegs. Wer diesem bis zur Südspitze auf 2.712 Metern folgt, sollte ebenfalls neben Ausdauer auch Trittsicherheit und solide Klettererfahrung mitbringen. Klettersteigelemente und leichte Felspassagen prägen den Grat, für dessen Bewältigung man sich besser zwei Tage Zeit nehmen und im Watzmannhaus übernachten sollte.
In der Schweiz bietet sich die Überschreitung des Wiwannihorns (3.001 m) in den Berner Alpen an. Mit dem Taxibus von Ausserberg bei Visp VS geht es hoch bis zum Parkplatz Fuxtritt (1.851 m), so spart man 900 Höhenmeter. Vom Fuxtritt geht's via Wiwannihütte auf den Gipfel.

So schwierig ist Klettern
Grad I
Schwieriges Gehgelände. Die Hände werden zur Unterstützung des Gleichgewichts benötigt.
Grad II
Beginn der Kletterei. Für eine sichere Fortbewegung sind beide Hände am Fels.
Grad III
Richtiges Klettern. Der Fels wird steiler, bietet aber noch große Griffe. Eine Seilsicherung ist üblich.

Noch mehr Kletterberge
Mittagskogel Nordostgrat, Kärnten: Ein 400 Meter langer Grat führt auf den formschönen Karawankengipfel (2.145 m), immer begleitet von einer tollen Aussicht.
Ötscher, Rauher Kamm, Niederösterreich: Vielleicht der schönste Gratanstieg Ostösterreichs, in jedem Fall eine lange Tour, die auch für ambitionierte trittsichere Wanderer gut machbar ist. Die Schwierigkeit liegt maximal im unteren zweiten Grad.
Hohe Fürleg, Tirol: Auf die Hohe Fürleg (2.570 m) im Karwendel klettert man – teils seilversichert – maximal im zweiten Grad.
Speer, St. Gallen: Eine wunderbare Überschreitung, bei der Trittsicherseit gefragt ist. Von Oberchäseren ob Amden oberhalb des Walensees geht es los, im Zickzack 300 Höhenmeter zum Gipfel (1.950 m) und hinunter nach Ebnat-Kappel.
Schrattenfluh, Luzern: Ein wild und bizarr zerklüfteter Klotz zwischen Sörenberg und Marbach. Von Hirsegg geht's über die Alp Schlund zum Hängst, von dort via Höhenweg zum Schibengütsch und zurück zur Alp Schlund.
Barrhorn, Wallis: Mit 3.610 Metern zählt das Barrhorn zu den höchsten Gipfeln Europas, die sich ohne Hochalpinausrüstung bewältigen lassen. Start ist bei Vorder Sänntum bei Gruben/Oberems.
Weitere Inspirationen und Tipps für das Bergjahr 2018

Dieses Jahr wollen wir hoch hinaus

Die 13 Spielarten des Kletterns

Effektives Klettertraining in 11 Übungen
