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Hütten

5 Hütten für Kletterer in der Schweiz

• 2. Mai 2017
3 Min. Lesezeit
von Gabi Ebner

Auch wenn’s grad noch nicht danach aussieht – die nächste Klettersaison kommt ganz bestimmt. Mit dem Planen kann man auf jeden Fall schon mal beginnen! Wir stellen euch fünf Hütten-Stützpunkte – bekannte und weniger bekannte – für alle Ansprüche und ein gelungenes Kletterwochenende vor.

Wiwannihütte
Foto: Egon Feller
Die Wiwannihütte (2.470 m) im Oberwallis
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1. Albigna Hütte, 2.336 m

Graubünden/Berninagruppe

Wer klettert kennt das Bild vom kühnen Granitzacken der Fiamma, auf deren Spitze nur ein Mensch Platz hat – einmal im Leben muss man dort oben gewesen sein! Von der Albigna Hütte (Capanna da l'Albigna) im Bergell aus kann man sich diesen Klettertraum erfüllen – und noch ein paar mehr: Rund um die Albigna Hütte sorgt der helle und bombenfeste Bergeller Granit für ein wahres Kletter-Eldorado.

An der Wand der Spazzacaldeira mit steilen Platten finden sich einige der schönsten Mehrseillängen-Granitklettereien überhaupt, gekrönt von den faszinierenden Schlusslängen auf die Fiamma und den Dente. Am Biopfeiler, an der Punta Albignia und am Fracchiccio finden sich exzellente Touren, die das Zeug zu modernen Klassikern haben. Meist sind die Kletterrouten gut, aber in größeren Abständen gesichert und erfordern hier und dort den Einsatz von Friends oder Keilen.

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Tipp für alle, die es nicht so mit dem Wandern haben: Der Zustieg zur Hütte wird beträchtlich kürzer, wenn man die kleine Seilbahn von Pranzaira nützt.

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2. Wiwannihütte, 2.470 m

Wallis/ Berner Alpen

In der Felsarena des Wiwanni findet jeder Kletterer das Glück auf seine Weise: In den über 70 Seillängen der hüttennahen Klettergärten, in 30 alpinen Sportkletterrouten oder in der klassischen alpinen Gratüberschreitung zwischen Augstkummenhorn und Wiwannihorn. Griffiger Gneis und Routen in allen Schwierigkeitsgraden bieten genug Betätigung für ein langes Wochenende.

Die heimelige Wiwannihütte steht wie auf einem Balkon in fantastischer Lage über dem Rhonetal. Überwältigende Aussichten auf die 4.000er des Wallis begleiten einen hier überall. Hüttenwart Egon Fellner hat seit den 90er Jahren viele Routen eröffnet und laufend ergänzt. Die Touren sind in der Regel gut gesichert, ein wenig Erfahrung mit mobilen Sicherungsmitteln schadet aber nicht. Die Gratüberschreitung ist ein grandioses Abenteuer mit eindrücklichen Tiefblicken für erfahrene Bergfexe.

3. Bergseehütte, 2.370 m

Uri/ Urner Alpen

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Die Gipfel rund um die Bergseehütte über dem Göschenertal bieten ein Genusskletterrevier der Extraklasse. Schweizer Qualitätsgranit und grandiose Ausblicke zum vergletscherten Dammastock verleihen den Klettereien hochalpines Flair. Toni Fullin, Hüttenwart der gemütlichen Bergseehütte, hat am Schijenstock, am Bergseeschijen und am Hochschijen eine Menge Touren nach Plaisir-Kriterien erschlossen und saniert. Problemlose Zu- und Abstiege tragen noch weiter zur Beliebtheit des Gebietes bei. In Hüttennähe gibt es einige Klettergärten und sogar einen Kletterlernpfad, in dem Anfänger und Kinder erste Versuche in einer Mehrseillängen-Tour unternehmen können.

Dank der südseitigen Ausrichtung kann schon früh im Jahr geklettert werden, ab Ende Mai hat die Bergseehütte wieder geöffnet. Der Genussklassiker am Bergseeschijen ist der Südgrat (10 SL, 4c) mit Wandkletterei im unteren Teil und luftiger Gratschneide oben. Genauso schön, aber etwas schwieriger sind die Via Claudia (5c+) und die Via Andrea (5a) – um nur ein paar wenige der vielen Möglichkeiten zu erwähnen.

4. Schienberghütte, 1.280 m

Schwyz, Schwyzer Alpen

Leicht erreichbar, meist oberhalb der Nebelgrenze und dazu noch familientauglichen Kletterspaß – all das bieten die Klettergebiete am Ibergeregg. Nicht allzu hoch gelegen und mit vielen sonnigen Sektoren bietet sich das Gebiet für einen Frühlingsklettertrip über’s Wochenende geradezu an. Idealer Ausgangspunkt ist die Schienberghütte, die etwas südlich des Ibergeregg gelegen ist.

Der Chli Schijen ist eine Gruppe von Felsnadeln und Kalkriffen, die Klettergebiete sind entsprechend etwas verteilt. Man kann leicht zwischen Sonne und Schatten, leichten und schweren Routen hin und her wechseln, außerdem finden sich mehrere Feuerstellen für’s Grillvergnügen in der Pause. Am Gross Schijen ist es meist ruhiger, die Routen sind dort generell etwas schwieriger (6a – 7a), aber absolut lohnend. Beide Gebiete zeichnet wasserzerfressener, rauher Kalk mit Löchern und Leisten, aber auch Dächern und Verschneidungen aus. Der Großteil der Routen ist saniert und sehr gut abgesichert.

5. Länta-Hütte, 2.094 m

Graubünden, Adula Alpen

Die Länta-Hütte liegt ganz hinten im Graubündner Valsertal und ist umgeben von einem äußerst vielfältigen alpinen Sportklettergebiet. Das markante Zerfreilahorn fordert alpines und athletisches Klettern in bombenfestem, blank geschliffenem Gneis. Lohnende Klassiker sind der Südgrat und der Nordostgrat. Die Routen sind eingebohrt, die Hakenabstände aber eher sportlich, Topos gibt es auf der Hütte.

Überhaupt ist im ganzen Länta mit mehr als 200 Routen zwischen Zerfreilasee, Zerfreilahorn, Lampertschalp und Länta-Hütte alpines Gespür und beherztes Handeln gefragt: Die Routen sind gut abgesichert, aber nur wo es notwendig ist. Wo es möglich ist muss selbst gesichert werden, der angegebene Grad ist zwingend zu klettern. Ein richtiges Abenteuergebiet, wenn man solide Erfahrung und gefestigte Moral im alpinen Gelände hat.

Gemütlicher geht es beim Klettern direkt um die Hütte zu. In den verschiedenen Sektoren des Klettergartens ist Plaisir-Klettern angesagt, auch Kinder haben hier Spaß.

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