16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Foto: Andreas Jakwerth
Bergporträt

Schlern-Kraft

• 9. März 2020
12 Min. Lesezeit

Wäre der Schlern ein Mensch, dann einer von der Sorte „harte Schale, weicher Kern“: Knotzt in der Landschaft, als wollte er mit niemandem etwas zu tun haben – unzugänglich, schroff und kantig. Und erweist sich, hat man einmal Bekanntschaft geschlossen, als freundlicher Riese mit breitem Rücken, von dem man alles haben kann. Diese Story ist im Bergwelten Magazin (August/September 2016) erschienen.

Text: Martin Staudinger
Fotos: Andreas Jakwerth

Der Schlern, 2.563 Meter, Hausberg von Bozen, Wahrzeichen Südtirols: von Norden aus gesehen eine schier unbezwingbare Ansammlung wilder Zacken und Spitzen; von Westen und Osten betrachtet ein langgestreckter Tafelberg; von Süden ein auch im Sommer sattgrünes Hochplateau. Für Genusswanderer ein ebenso eindrucksvoller wie simpler Gipfelsieg; für Kletterer so etwas wie der bekannteste Geheimtipp der Alpen; für die Einheimischen viel mehr als toter Stein – nämlich einer der Ihrigen, der das Leben der Menschen in der Region mitbestimmt.

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Beginnen wir mit einer Erkundung – aber gleich von dort weg, wo man am schwierigsten hinkommt. Wir stellen uns vor, wir würden mit einem Paragleiter ganz gemütlich über dem nördlichen Ende des Schlernmassivs schweben: über der Santnerspitze – 17 Seillängen, ebenso viele Abseiler und einen ordentlichen Hatscher über der Gemeinde Seis, 1880 zum ersten Mal von dem großen Alpinisten Johann Santner bezwungen.

Entspanntes Wandern auf dem sattgrünen Hochplateau des Schlern.
Foto: Andreas Jakwerth
Entspanntes Wandern auf dem sattgrünen Hochplateau des Schlern.

Auf diesem Zacken sehen wir einen Mann stehen, der das ausgesetzte Gipfelchen sogar noch besser kennt als Erstbesteiger Santner: Dietmar Fulterer, Chef des örtlichen Alpenvereins – Elektriker von Beruf, Bergsteiger und Mountainbiker, ein elastisches Kraftpaket. Er ist die Tour auf den Santner, die ein Seiser zumindest einmal im Leben absolviert haben soll, um als echter Seiser ernst genommen zu werden, schon 118-mal geklettert.

Das Besondere an diesen Bergen ist der Dolomit, ein Karbonatgestein mit hohem Magnesiumgehalt, der den Fels so hart und spröd macht. Wegen seiner hellen, fast elfenbeinähnlichen Farbe hieß die Gegend in den Südalpen lange Zeit „ monti pallidi“, bleiche Berge – bis der Geologe Déodat de Dolomieu über die Eigenheiten des Gesteins forschte. Das Mineral wurde in der Folge nach dem Franzosen benannt, gleichzeitig ist es selbst Namensgeber für ein ganzes Gebirge.

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Solche Sachen erzählt Dietmar Fulterer, als er da auf der Santnerspitze steht, die wir hiermit aber auch wieder verlassen um südostwärts zu gleiten, zum offiziellen Gipfel des Schlern: dem Monte Pez, der knöchern aus dem grünen Hochplateau herausapert.

Entspanntes Wandern auf dem sattgrünen Hochplateau des Schlern.
Foto: Andreas Jakwerth
Entspanntes Wandern auf dem sattgrünen Hochplateau des Schlern.

Jäger vor 10.000 Jahren

Ein paar Höhenmeter darunter liegt das Schlernhaus, und hier sehen wir Christoph Gasser sitzen, der als Bürger von Seis aus dem Garten seines Hauses einen prachtvollen Blick auf die Nordwand des Schlern und als Stadtarchivar der Gemeinde Klausen einen profunden auf die Geschichte des Massivs hat. Er weiß, dass die Leute hier schon in grauer Vorzeit damit begannen, den Berg zu nutzen. Funde belegen, dass Jäger bereits nach dem Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit 8.000 v. Ch. auf dem Plateau unterwegs waren.

Das Klima wurde rauer; Jäger und Hirten zogen sich zurück. Es wurde wärmer; Jäger und Hirten kehrten wieder. So ging es einige Male – bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dann kamen die Geologen (die ersten, die sich in der Moderne für die Berge interessierten), die Bergsteiger, wenig später dann die Touristen und sogar der Hochadel. 1885 wurde das erste Schlernhaus fertiggestellt; und es musste bald danach ausgebaut werden, weil der Andrang gar so groß war. In dieser Zeit, sagt Historiker Christoph Gasser, herrschte eine regelrechte Schlern-Euphorie – sogar Eisenbahnstrecken auf das Plateau wurden geplant, dann aber doch nicht verwirklicht.

Ganz gemütlich auf den Gipfel, der Touristensteig auf den Schlern. Rechte Seite: Stärkung auf der Tierser-Alpl-Hütte.
Foto: Andreas Jakwerth
Ganz gemütlich auf den Gipfel, der Touristensteig auf den Schlern. Rechte Seite: Stärkung auf der Tierser-Alpl-Hütte.

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Zum Glück, denken wir, während wir uns von der Thermik hochtragen lassen und über sattgrüne Wiesen, auf denen wuschelige Schafe weiden, nach Südosten fliegen: auf die Rosszähne zu, die wie ein Gebiss aus dem Massiv herausragen. Unter uns liegt ein Wanderweg, der sich nach wenigen Kilometern teilt. Egal welche Abzweigung man nimmt – beide Wege führen zum Schutzhaus Tierser Alpl, der rechte gemütlich, der linke spektakulär.

Nach links also, wo wir bald ein paar Leute entdecken, die auf einem atemberaubend schmalen Grat unterwegs sind: dem Maximilian-Klettersteig. Einer von ihnen ist Manuel Mayrl, Bergretter und trotz seiner 35 Jahre ein Schlern-Veteran, der zusammen mit Dietmar Fulterern schon auf jedem noch so kleinen Spitzelchen des Massivs gestanden ist. Wer wie er einmal auf dem Schlernkind balanciert ist – einem kaum 20 Zentimeter breiten, fünf Meter langen Vorgipfel, um den es auf jeder Seite 700 Meter in die Tiefe geht und der seit 1929 keine 20-mal besiegt wurde –, der flaniert auf dem Maximiliansteig wie durch eine Fußgängerzone.

Als Klettergebiet ist der Schlern weniger bekannt als andere Südtiroler Berge. Das liegt unter anderem daran, dass teilweise lange Zustiege zu bewältigen sind. Dafür bekommt man aber einiges geboten: kaum begangene Routen mit wenigen Haken etwa.

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Mayrl kennt aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit die Gefahren des Schlern wie kaum ein anderer. Zu durchschnittlich 100 Einsätzen rückt die Bergrettung in der Sommersaison zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober aus, zu über 600 im Winter. Allerdings ist selten ein Absturz dabei. Der Großteil der Notfälle betrifft Kreislaufbeschwerden, Verstauchungen, manchmal ein gebrochenes Bein – was Wandertouristen und Skifahrern im Gebiet der Seiser Alm unterhalb des Massivs halt so passiert. „Dort kann man so viel unternehmen, dass die Unerfahrenen kaum ins schroffe Gelände gehen“, sagt Mayrl.

Wir lassen uns währenddessen auf der anderen Seite der Rosszähne ein paar Höhenmeter absacken und blicken auf ein nagellackrot gedecktes Dach hinunter: das Schutzhaus Tierser Alpl, eine der coolsten Hütten in den Dolomiten. Auf der steilen, in den Hang gehauenen Zufahrtsstraße machen wir einen Haflinger-Geländewagen mit einem Anhänger voller Steine aus, daneben eine Gestalt, die mit Schaufel und Krampen hantiert, um ein paar Löcher auszubessern.

Als Max eine Hütte baute

Das ist Max Aichner, 83 Jahre alt und fit wie ein Bergschuh. Besser gesagt: Das ist Max Aichner, eine lebende Legende. 1957 hat er hier am Tierser Sattel ein kleines Stück Land gekauft und begonnen, eine Hütte zu bauen – mit bloßen Händen und unbeugsamem Willen.

Warum? Weil es nach dem Krieg in Tiers, seinem Heimatort, keine Arbeit gibt, weil er nicht nach Deutschland auswandern will, wie viele damals. Und weil er es sich in den Kopf gesetzt hat. Anfangs ist sein Bruder mit von der Partie, springt dann aber ab, um eine bereits existierende Pachthütte zu bewirtschaften.

Deshalb schuftet Max, dem es zuwider ist, etwas halbfertig stehen zu lassen, mutterseelenallein weiter, schleppt 50 Kilogramm schwere Zementsäcke, Eisenstangen und Holzbalken auf 2.440 Meter Seehöhe, zerkleinert Dolomitgestein und stellt daraus 3.000 Ziegel her. Wenn es regnet, schlüpft er in einer Mulde am Abhang der Rosszähne unter. 

Sechs Sommer, dann ist die Schutzhütte fertig. Max aber noch lange nicht. Die folgenden drei Jahrzehnte baut er das Häuschen zum Haus aus und legt Wege an, wo es vorerst nur unmarkierte Steige gibt, auf denen die Leute aus der Gegend zwischen den Tälern hin und her wechseln: manche auf der Suche nach Arbeit, andere wohl auch mit Schmuggelwaren.

Balanceakt: Der schmale Grat des Maximiliansteigs erfordert keine großen technischen Fähigkeiten – aber Schwindelfreiheit.
Foto: Andreas Jakwerth
Balanceakt: Der schmale Grat des Maximiliansteigs erfordert keine großen technischen Fähigkeiten – aber Schwindelfreiheit.

Schließlich errichtet der Max zwei Klettersteige – den einfacheren, Maximilian, benennt er nach sich selbst, den schwierigeren tauft er nach seiner Frau Laura auf Laurenzisteig. Seit 1991 ist Max zwar pensioniert, kommt aber immer noch zwei Tage die Woche herauf, um Wege auszubessern oder sich sonst nützlich zu machen.

Max Aichner will lieber weiterarbeiten als reden, weshalb wir den Flug fortsetzen, hinunter auf die Seiser Alm, die größte Hochweide Europas. Auf dem Pfad, der über eine Unzahl von Serpentinen bergab führt, bewegt sich ein kleiner roter Punkt mit großer Geschwindigkeit talwärts: Claudia Rier, die von einem flotten Lauf über 1.500 Höhenmeter wieder auf dem Heimweg ist. Die Marketingfachfrau arbeitet in Bozen, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Wann immer sie kann, fährt sie die knapp 20 Kilometer rauf, um sich zur Entspannung auszupowern – beim Joggen, Mountainbiken oder Berglaufen. Die Familie Rier hat hier seit Generationen eine Schwaige – das ist in dieser Gegend die Bezeichnung für Hütten.

Die sanften grünen Hügel unterhalb des Schlernmassivs sind eine uralte Kulturlandschaft, die seit Jahrtausenden bewirtschaftet wird und viele Bauern aus den umliegenden Gemeinden wohlhabend gemacht hat. Ihnen bot die Seiser Alm fruchtbaren Weidegrund und damit  erst die Möglichkeit, weitaus mehr Vieh zu halten als in den steilen, engen Tälern Südtirols, denen jeder Quadratmeter Wald mit sehr viel Mühe und Arbeit abgetrotzt werden musste. 

Diese Alm, über die wir nun hinwegsegeln, ist so gepflegt, so schön, so perfekt, dass man sie fast für künstlich angelegt halten könnte. Lassen die Rinder hier denn auch einmal eine Kuhflade fallen? 

Man möchte es ja fast nicht glauben. Irgendwie wirkt das hier echt und inszeniert zugleich. Einerseits achten die Tourismus-verantwortlichen streng darauf, dass die Idylle durch nichts gestört wird. Autos dürften auf der Seiser Alm beispielsweise nur unter größten Einschränkungen fahren: zu bestimmten Tageszeiten und direttissima zu den Hotels, wo sie in unterirdischen Garagen verschwinden. Allerdings wurden nur die lauten, stinkenden Begleiterscheinungen des Massentourismus gebannt – die Massen sind geblieben. Davon zeugen Heerscharen von Wanderern, die auf gut ausgebauten Wegen von Schwaige zu Schwaige unterwegs sind. 

In eine Almhütte beissen

Das üppige Grün der Alm hat uns hungrig gemacht. Daher machen wir jetzt eine scharfe Kehre und landen, um in einer besonders rustikalen Hütte einzukehren. Die Gostner Schwaige wird von Franz Mulser geführt, ist Teil des Erbhofs seiner Familie und steht seit nicht weniger als 500 Jahren hier.

Seit er ein junger Bursche war, träumte Franz Mulser davon, auf der Seiser Alm etwas Eigenes zu machen. Aber dafür musste er vorher weggehen. Was er bei Spitzenköchen wie Hans Haas im Münchner Tantris und bei den Obauer-Brüdern in Werfen lernte, brachte er zurück in die Berge, und er entwickelte daraus seinen eigenen Stil.

Die Ingredienzien dafür bekommt er direkt vor der Haustür: die Blumen und Kräuter für Gewürzmischungen und Brotspezialitäten; die Spitzen und Nüsse des Zirbenbaums für Pesto, das schmeckt, als würde man in eine Almhütte beißen; die Milch von den acht Kühen, die in der erst vor wenigen Jahren errichteten Käserei der Gostner Schwaige zu Topfen, Käse und Joghurt verarbeitet wird. „Ich möchte den Gästen die Alm auf den Teller bringen“, sagt Mulser. „Sie sollen bei jedem Bissen schmecken, was hier wächst.“

Max Aichner, eine Legende in der Region, baute das Schutzhaus Tierser Alpl.
Foto: Andreas Jakwerth
Max Aichner, eine Legende in der Region, baute das Schutzhaus Tierser Alpl.

Wir müssen den imaginären Gleitschirm, der uns in weiter Runde über das Massiv getragen hat, jetzt ein Stück bergauf schleppen, zum Spitzbühl. Dabei hilft uns Nicole Thomaseth, die als Gästebetreuerin Aktivprogramme zusammenstellt und dabei Änderungen der Urlaubersoziologie festgestellt hat: weg von den Almspaziergängern, hin zu den sportlich Aktiven. „Seit einigen Jahren kommen immer mehr junge Schweizer, Deutsche und Österreicher zwischen 30 und 40, die Outdoor-Urlaub machen wollen, und immer mehr Mountainbiker“, erzählt sie.

Und dann sind wir schon oben am Spitzbühl, wo das Gelände jäh Richtung Seis abbricht. Dort treffen sich die Paragleiter – und dort wartet Michael Gasslitter auf uns, ein erfahrener Pilot. Er möchte mit uns nicht ins Tal fliegen, sondern hinauf auf den Schlern, wie er es schon oft gemacht hat: Landung auf dem Plateau, ein Kaffee im Schlernhaus, wieder retour.

Gasslitter schnuppert in den Wind, studiert den Himmel, liest in den Wolken und in den Sonnenlichtflecken auf den Hängen. Der Blick geht weit nach Westen in Richtung Ortlergruppe. Draußen, hoch über den Tälern, schweben schon ein paar bunte Gleitschirme in der Luft. Sieht gut aus.

Dann läuft Gasslitter los, wir laufen mit und fallen einen Moment ins Leere, bevor uns die Thermik erfasst und hinaufträgt, über Seis, den nördlichen Abbruch des Massivs, die Santnerspitze – und hoch über den Schlern, der jetzt daliegt, als wäre er ein freundlicher Riese, der an einem warmen Sommernachmittag ein Schläfchen in der Landschaft macht.

Das Schlernmassiv mit vorgelagerter Santner- und Euringerspitze (ganz rechts) und der Seiser Alm.
Foto: Andreas Jakwerth
Das Schlernmassiv mit vorgelagerter Santner- und Euringerspitze (ganz rechts) und der Seiser Alm.

Stein und Alm – Empfehlenswerte Adressen und schöne Touren

Ankommen

Wer das Schlernmassiv erkunden möchte, kann entweder in einer der umliegenden Gemeinden – Kastelruth, Seis, Völs oder Tiers – Quartier nehmen oder auf der Seiser Alm.

Die Anreise per Auto führt über die Brennerautobahn zur Ausfahrt Klausen. Von dort sind es noch 18 Kilometer Bundesstraße bis Seis, dem Ausgangspunkt zur Seiser Alm. Die Straße ist allerdings zwischen 9 und 17 Uhr für den Privatverkehr gesperrt (Ausnahme: An- und Abreise mit Hotelbestätigung).

Per Zug erreicht man das Gebiet über Bozen oder Brixen. Von dort gibt es direkte Busverbindungen zu den Schlern-Gemeinden. Auf Anfrage bieten manche Quartiere auch einen Abholservice an.

Schlafen und Essen

Alpiner Luxus

Das Fünfsternehotel Alpina Dolomites (Bild) in Compatsch besticht durch seine Architektur und noch mehr durch seine schöne Lage. Das Haus ist nicht billig (ab ¤ 184 pro Person und Nacht inklusive Halbpension), bietet dafür aber auch einiges – unter anderem Schwimmbäder, eine Beautyfarm, ein Fitnessstudio und eine Cigar Lounge, geschmackvoll arrangiert in einer Architektur aus Naturstein, Holz und Glas, die den Einklang mit der Natur widerspiegeln soll. Das Hotel bietet auch geführte Wanderungen, Mountain- und E-Bike-Touren sowie Golfkurse an.

Alpina Dolomites Gardena Health Lodge & Spa
Compatsch 62/3
39040 Seiser AlmTel.: +39/0471/79 60 04
www.alpinadolomites.it

Der besondere Platz
Die Alm auf dem Teller

Was die Kulinarik anbelangt, ist Südtirol mit seiner Grenzlage zwischen italienischer und alpiner Küche immer schon eine privilegierte Region gewesen. Rund um den Schlern setzen Köche wie Franz Mulser mit seiner Gostner Schwaige aber noch eins drauf. Sie verbinden das Know-how urbaner Spitzengastronomie mit der Verwendung von Rohstoffen direkt von der Alm, die andernfalls nicht so einfach in das Essen kommen würden: Blumen beispielsweise. Bioprodukte aus der eigenen kontrollierten Erzeugung bilden die Basis für die feine Küche.

Ein Auszug aus der Speisekarte:

  • Tafelspitzsülze vom Simmentaler Milchkalb mit Blumensalat, Kartoffelvinaigrette und Preiselbeerkren
  • Knödel, kunterbunt auf gedünstetem Spitzkohl, Gartenblüten und Wiesenkümmel
  • In Lagrein dunkel geschmortes Gulasch vom Simmentaler Kalb mit Gemüse-Kräuter-Polenta und Lagrein Dunkel-Latschensauce.
  • Boxhornschlutzkrapfen (aus Johannisbrotmehl) mit Almkäse, gefüllten Tomaten und Zirbelkieferpesto
  • Almjoghurtstrudel mit Brombeer-Rosen-Kompott 

Gostner Schwaige
Saltriastraße 4, 39040 Seiser Alm
Tel: +39/347/836 81 54

Coole Hütte

Am anderen Ende der Luxusskala, aber gleichauf in Sachen Stil, liegt das Schutzhaus Tierser Alpl. Die Hütte bietet zwar nur eine überschaubare Zahl von Zweibettzimmern (der Rest sind Drei- bis Sechsbettzimmer und Lager mit acht bis zwölf Schlafplätzen), macht das aber durch ihre tolle Ausstattung mehr als wett. Die Gaststube vereint Form und Funktion in kongenialer Weise. Das findet man nicht so schnell anderswo – und schon gar nicht in einem Basislager für Hochgebirgstouren.

    Die coolste Hütte der Dolomiten, das Schutzhaus Tierser Alpl.
    Foto: Andreas Jakwert
    Die coolste Hütte der Dolomiten, das Schutzhaus Tierser Alpl.

    Erreichbar ist das Schutzhaus etwa von der Seiser Alm (1.850 m) auf dem Weg Nr. 2 in 2,5 Stunden. Oder von Tiers (Tschaminschwaige) auf dem Weg Nr. 3 in 3,5 Stunden.

    Schutzhaus Tierser Alpl
    geöffnet von Ende Mai bis Ende Oktober
    Tel.: +39/0471/72 79 58
    www.tierseralpl.com

    Aus Erfahrung gut

    Angenehm bemerkbar machen sich Tradition und jahrzehntelange Erfahrung im gemütlichen Hotel Ritsch, das sich auch durch seine Lage fernab des Trubels von Compatsch empfiehlt. Ein Wellnessbereich mit Tiroler Stubensauna, Kräuterdampfbad und anderen Annehmlichkeiten fehlen auch hier nicht. (Ab € 71 pro Person und Tag mit Halbpension.)

    Hotel Ritsch Schwaige Seiser Alm
    Saltria 16, 39040 Seiser Alm
    Tel.: +39/0471 /279 10
    www.ritschschwaige.com

    Alle Knödel

    Ein Gasthaus, wie man sich das gern vorstellt: Ein Haus mit Geschichte (aus dem 15. Jahrhundert), von Familie Jaider schon in der fünften Generation bewirtschaftet. Serviert wird authentische Südtiroler Küche, die vorwiegend hauseigene Produkte verarbeitet. Bekannt vor allem auch für seine Knödelspezialitäten!

    Tschötscherhof
    St. Oswald 19, 39040 Seis am Schlern
    Tel: +39/0471/70 6 013
    www.tschoetscherhof.com

    Wein und Kaffee

    Dass man in Südtirol guten Wein trinken kann, ist ohnehin bekannt. Ausdrücklich empfehlen wir, auch die alten Sorten wie etwa den Vernatsch neu zu verkosten. Weniger bekannt ist, dass hier auch Kaffee geröstet wird. Valentin Hofer (Bild unten), Südtirols einziger Kaffeesommelier, betreibt in Völs eine eigene kleine Rösterei, wo er im traditionellen Trommelröstverfahren kleine, aber ausgesuchte Mengen besten Kaffees herstellt.

    Caroma Kaffee
    Handwerkerzone 92, 39050 Völs
    wochentags 8 bis 12 und 13.30 bis 17.30 Uhr
    Tel.: +39/0471/72 56 51,
    www.caffe-caroma.it

    Informieren

    Schöner Ausflug

    Für den ersten Überblick zum Schlern kann ein Überflug sehr nützlich sein. Das macht der Gleitschirmpilot Michael Gasslitter mit Tandemflügen möglich (ab € 100). Zur Erinnerung dokumentiert er das Abenteuer auf Bild und Video.

    Tandemfly Seiser Alm
    Seiser-Alm-Weg 38, 39040 Kastelruth
    Tel.: +39/335/571 81 55,
    www.tandemfly.info

    Offline und online

    Wer lieber am Boden bleibt, um einen ersten Eindruck zu gewinnen: Beste Anlaufstelle für Ratsuchende ist der Tourismusverein Seiser Alm. Auch online gibt es ein umfangreiches Informationsangebot.

    Tourismusverein Seiser Alm
    Compatsch 50, 39040 Kastelruth
    Tel.: +39/0471/72 79 04
    www.seiseralm.it

    Zum Vor- und Nachlesen

    Der klassische Wanderführer für alle Ansprüche:„Dolomiten 2, Seiser Alm, Schlerngebiet“,Kompass Wanderführer, € 9,99

    Claudia Rier nutzt es weidlich aus, dass ihre Familie seit Generationen eine Hütte auf der Seiser Alm hat – und kommt mehrmals die Woche aus Bozen herauf, um zu sporteln
    Foto: Andreas Jakwert
    Claudia Rier nutzt es weidlich aus, dass ihre Familie seit Generationen eine Hütte auf der Seiser Alm hat – und kommt mehrmals die Woche aus Bozen herauf, um zu sporteln

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