
Die 5 gefährlichsten Berge der Welt
Foto: estivillml / Adobe Stock
Schicksalsberge, Menschenfresser, Killermountains: Die gefährlichsten Berge der Welt haben im Laufe ihrer Geschichte die furchteinflößendsten Beinamen verliehen bekommen. Doch um welche Gipfel handelt es sich hier und was zeichnet einen gefährlichen Berg überhaupt aus?
Schlägt man im Duden das Wort „Gefahr“ nach, findet man folgende Definition: „Möglichkeit, dass jemandem etwas zustößt, dass ein Schaden eintritt; drohendes Unheil.“ Macht man sich also auf die Suche nach den gefährlichsten Bergen der Welt, muss man sich unweigerlich mit Unfallstatistiken beschäftigen. Denn je wahrscheinlicher es ist, dass einem bei der Besteigung etwas zustößt, desto gefährlicher ist ein Berg laut Definition. Und da wird man schnell fündig:
Annapurna I (8.091 m)
Himalaya / Nepal
Gemessen an der Todesrate – also dem Verhältnis von Todesfällen zu erfolgreichen Besteigungen – ist die Annapurna I mit 14 % der gefährlichste Berg der Welt. Bis März 2025 haben gerade einmal 514 Bergsteiger und Bergsteigerinnen den Gipfel erreicht, während 73 beim Versuch ums Leben gekommen sind (Quelle: Statista, basierend auf Himalayan Database). Die Rate hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, 2008 lag sie noch bei fatalen 41 %.
Warum ist die Annapurna so gefährlich?
Vor allem die extrem hohe Lawinengefahr machen sie – neben allen anderen Risiken eines Achttausenders – so gefährlich. Das Massiv bekommt aufgrund seiner südlichen Lage besonders viel Niederschlag ab. Der oft starke Schneefall begünstigt in weiterer Folge die Entstehung von Lawinen.

Und danach?
Während die Himalayan Database Bergbesteigungen im nepalesischen Himalaya gut dokumentiert, fehlen für Besteigungen im pakistanischen Himalaya, wo sich Berge wie der K2 und Nanga Parbat befinden, aktuelle Daten. Die Todesraten dieser Berge können daher nur grob angegeben bzw. geschätzt werden.
Unfassbar: Die Todesrate des oft als „Killer Mountain“ bezeichneten Nanga Parbat lag noch bis in die 1990er-Jahre bei über 70 %, weniger als ein Drittel aller Bergsteiger hat die Expedition also überlebt. Bis zum Zeitpunkt der letzten verfügbaren Daten (2018) dürfte die Todesrate bei rund 21 % gelegen sein. Seit 2018 gab es am Nanga Parbat mindestens 41 erfolgreiche Besteigungen, dem stehen 3 dokumentierte Todesfälle gegenüber, macht in diesem Zeitraum eine Todesrate von circa 7 %.
Die Todesrate am K2 ist in den letzten Jahren von rund 25 % auf rund 13 % zurückgegangen. Seit 2021 haben es relativ viele Bergsteiger auf den Gipfel geschafft. Auch der Dhaulagiri I in Nepal weist Stand 2025 eine (statistisch besser abgesicherte) Todesrate von 13 % auf.
Basierend auf der Todesrate, sind die oben genannten Riesen also die tödlichsten Bergen der Welt. Sieht man sich jedoch die absoluten Zahlen an Todesopfern an, haben andere Berge die Felsnase vorne.

Die 14 Achttausender der Erde
Mont Blanc (4.807 m)
Alpen / Frankreich & Italien

Seit seiner Erstbesteigung am 8. August 1786 sind am Mont Blanc inoffiziellen Schätzungen zufolge zwischen 6.000 - 8.000 Bergsteiger tödlich verunglückt. Selbst wenn man bedenkt, dass am höchsten Berg der Alpen viel mehr als auf den Achttausendern los ist – immerhin versuchen jedes Jahr zwischen 25.000 - 30.000 Bergsteiger ihr Glück am Mont Blanc – ist diese Zahl erschreckend.
Warum ist der Mont Blanc so gefährlich?
Tatsächlich wird der Berg laut Experten oft unterschätzt. Da die Normalroute rein technisch nicht besonders schwierig ist, nehmen sich viele Bergsteiger nicht die nötige Zeit und sind schlecht akklimatisiert. Zusätzlich ist das Massiv aufgrund seiner Höhe den Wetterbedingungen extrem ausgesetzt. Eine gefährliche Kombination. Abgesehen davon gibt es am Mont Blanc einige anspruchsvolle Anstiege, auf denen es auch immer wieder zu Zwischenfällen kommt.
Im Zusammenhang mit absoluten Zahlen wird dennoch oft ein anderer Gipfel an erster Stelle genannt. Das „Problem“ beim Mont Blanc ist nämlich, dass aufgrund des großen Andrangs keine offiziellen Unfallstatistiken geführt werden.
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Bergportrait: Mont Blanc (4.806 m)
Matterhorn (4.478 m)
Alpen / Schweiz & Italien

Das Matterhorn zählt zu den ganz großen Klassikern der Alpen. Der formschöne Felszacken lockt Bergsteiger aus der ganzen Welt nach Zermatt. Doch so schön das Matterhorn ist, so gefährlich ist es auch. Seit Beginn der Aufzeichnungen stürzten hier knapp 600 Alpinisten in den Tod. Gemessen an diesen offiziellen Statistiken ist der Toblarone-Berg in absoluten Zahlen der tödlichste Gipfel weltweit.
Warum ist das Matterhorn so gefährlich?
Das Matterhorn ist ein äußerst komplexer Berg. Selbst der einfachste Weg, der Hörnligrat, ist eine lange, ausgesetzte und kombinierte Kletterei, deren Schwierigkeit bis in den III. Grat reicht – und das auf einer Höhe von über 4.000 Metern. Über diesen schwierigen Weg muss auch wieder abgestiegen werden. Weil das Matterhorn so prestigeträchtig und dementsprechend beliebt ist – pro Jahr versuchen 2.500 - 3.000 Alpinisten den Berg zu besteigen – sind hier auch einige unterwegs, die dieser Tour einfach nicht gewachsen sind und damit sich und andere in Gefahr bringen.
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Mount Washington (1.917 m)
Appalachen / USA

Der Mount Washington misst gerade einmal 1.917 Meter und ist als höchster Gipfel im Nordosten der USA ein beliebter Ausflugsberg. Was er dann in dieser Liste verloren hat? Auf dem Berg kann es wettertechnisch sehr schnell lebensgefährlich werden. Berichten zu Folge sind auf dem unscheinbaren Hügel bereits mehr als 150 Leute ums Leben gekommen.
Warum ist der Mount Washington so gefährlich?
Aufgrund seiner speziellen Lage ist der Mount Washington ein Berg der Extreme. Temperaturen von bis zu -40 °C und Windspitzen bis 372 km/h sorgen für Lebensgefahr – und oft gilt das Wetter am Berg als unberechenbar. Aufgrund der geringen Höhe haben viele die falsche Ausrüstung mit oder sind ohne die nötige Erfahrung unterwegs, kurz: unterschätzen den Berg komplett.
Wenn man sich in die – wie der Name schon sagt – Todeszone wagt, ist jedem klar, dass man sich in Gefahr begibt. Bei einem „Ausflugsberg“ mit nicht einmal 2.000 Metern ist das vielen oft nicht bewusst. Und genau das macht den Mount Washington mit seinem unberechenbaren Wetter gefährlich.

Bergwetter-Quiz
Mount Everest (8.848 m)
Himalaya / Nepal & China

Obwohl er technisch gesehen nicht der schwierigste Achttausender ist und auch eine geringere Todesrate als einige andere aufweist (zwischen 3 und 5 %), hat es der Mount Everest in die Liste geschafft. Denn was den höchsten Berg der Welt – neben den klassischen Gefahren des Höhenbergsteigens – vor allem in den letzten Jahren immer gefährlicher gemacht hat, ist der Faktor Mensch. Mehrere hundert Bergsteiger und Bergsteigerinnen stehen pro Jahr auf dem Gipfel, insgesamt gab es seit der Erstbesteigung rund 9.000 Besteigungen. Hoch ist leider auch die Opferbilanz: Mittlerweile sind auf dem Mount Everest über 330 Menschen beim Versuch, ihn zu besteigen, gestorben – alleine 2023 waren es 18.
Warum ist der Mount Everest so gefährlich
An gewissen Tagen ist die Gipfelregion so überlaufen, dass sich vor der Schlüsselstelle ein regelrechter Stau bildet. Und Wartezeiten in der Todeszone werden sehr schnell gefährlich. Je länger man sich in der Höhe aufhält, umso schlechter ist es für den Körper. Durch die Stehzeiten in der extremen Kälte werden außerdem Erfrierungen wahrscheinlicher.
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Vielleicht verleitet der hohe Preis einer Everest-Besteigung Bergsteiger dazu, zu viel für den Gipfel zu riskieren. Die meisten Veranstalter verlangen 40.000 bis 100.000 Euro für eine Expedition. Alleine das Permit, also die Genehmigung den Mount Everest zu besteigen, kostet seit der Frühjahrssaison 2025 für ausländische Bergsteiger rund 15.000 Euro – und kann in Zukunft noch teurer werden.
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