Die schönsten Skitouren im Lungau
Rupert Hauer ist leidenschaftlicher Lungauer – und das schon seit 50 Jahren. Er weiß also ziemlich genau, wo die schönsten Skitouren-Ziele in seinem Salzburger Winterparadies liegen. Er stellt uns eine Auswahl seiner liebsten Touren im Lungau vor.

Lungau
Im Lungau gibt es selten schlechtes Wetter. In irgendeinem „Eck“ scheint immer die Sonne: Bei Nordstaulage in den Nockbergen, bei Südstau in den Schladminger Tauern. Meine Tourenwahl treffe ich so auch meistens mit einem Blick aus dem Fenster: Wo es am „hellsten“ ist, dort wird hingefahren. Auch bei angespannter Lawinensituation findet man im Lungau Touren, die relativ gefahrlos angespurt werden können.
1. Das Zederhaustal
Über die Tauernautobahn leicht erreichbar, ist im Zederhaustal natürlich entsprechend viel los. Von Geheimtipp kann hier keine Rede mehr sein. Wenn man sich die Möglichkeiten im „Großkessel“ ansieht, weiß man auch, warum dieses Gebiet so beliebt ist. Vom Einsteiger bis zum Skitourenprofi kommt hier jeder auf seine Rechnung. Wenn es die Lawinenlage zulässt, sind die Touren auf das Kleine Mosermandl (2.538 m) durch das Urbankar sowie die Schliererspitze skifahrerische Leckerbissen. Auch die Abfahrt von der Taferlscharte bietet wunderschöne Hänge. Die gemütlicheren Varianten sind die Aignerhöhe (2.014 m) und der Schöpfing. Auch bei diesen beiden Touren findet man schönes Skigelände vor.
Meine absoluten Favoriten im Zederhaustal sind die Felskarspitze (2.506 m) und bei guten Verhältnissen der weitere Aufstieg auf das Weißeck (2.714 m). Die Tour auf die Felskarspitze hat landschaftlich und – oberhalb der Gspandlalm – skifahrerisch sehr viel zu bieten. Der Aufstieg durch die „Hölle“ ist beeindruckend. Für die Abfahrt gibt es verschiedene Varianten – je nach Lawinengefahr kann man gut variieren.
Nach einem schönen Tourentag im Zederhaustal gehört natürlich auch der Besuch des Kirchenwirts dazu. Der Chef, Peter, ist sehr viel mit den Skiern in „seinem“ Tal unterwegs. Neben einer guten Küche erhält man dort auch Infos über die Schneeverhältnisse. Sollte vom Gipfelschnaps nichts mehr übrig geblieben sein, lohnt sich auf alle Fälle ein Besuch beim Schnapsbrenner Moser Hias mit seinen Edelbränden. Dieser gute Tropfen verfeinert jeden Gipfelsieg.
Die Touren im Detail:

Kleines Mosermandl
- Dauer
- 6:00 h
- Anspruch
- ZS- anspruchsvoll
- Länge
- 7,1 km
- Aufstieg
- 1.200 hm
- Abstieg
- 1.200 hm

Aignerhöhe
- Dauer
- 3:30 h
- Anspruch
- L+ leicht
- Länge
- 5,6 km
- Aufstieg
- 750 hm
- Abstieg
- 750 hm

Felskarspitze von Zederhaus
- Dauer
- 4:00 h
- Anspruch
- ZS- anspruchsvoll
- Länge
- 6,8 km
- Aufstieg
- 1.150 hm
- Abstieg
- 1.150 hm

Weißeck im Lungau
- Dauer
- 7:00 h
- Anspruch
- S schwierig
- Länge
- 13 km
- Aufstieg
- 1.414 hm
- Abstieg
- 1.414 hm
2. Touren im Süden
In den Nockbergen rund um die Dr. Josef-Mehrl-Hütte (1.720 m) bieten die Touren auf den Kleinen Königsstuhl (2.342 m), die Mühlhauserhöhe (2.216 m) oder das Schilchernock (2.270 m) viele Möglichkeit zum Tourengehen fernab vom Trubel.
Die Touren im Detail:

Von Schönfeld auf den Königstuhl
- Dauer
- 3:15 h
- Anspruch
- ZS anspruchsvoll
- Länge
- 10,3 km
- Aufstieg
- 617 hm
- Abstieg
- 617 hm

Schönfeld - Schilchernock
- Dauer
- 1:15 h
- Anspruch
- WS- mäßig
- Länge
- 2,6 km
- Aufstieg
- 510 hm
- Abstieg
- 510 hm
3. Die Klassiker im Norden
Der Preber (2.740 m) ist zweifelsohne ein Skitourenberg par excellence. Ab der Preber-Halterhütte findet man Skigelände der Spitzenklasse vor – und im Frühjahr: Firn, Firn und nochmals Firn. Der Nachteil: Man ist halt selten allein. Wer eine ruhigere Variante bevorzugt, kann bei der Halterhütte in den Preberkessel abbiegen und das Mühlbachtörl (2.470 m) als Ziel wählen. Auch mit Schneeschuhen ist das eine richtige Genusstour.
Für konditionsstarke Spezialisten sind die Abfahrt vom Mühlbachtörl ins Moarkar und der anschließende Aufstieg zum Roteck (2.742 m) ein alpiner Klassiker. Eine Einkehr in der Ludlalm am Prebersee rundet einen gelungenen Skitourentag ab: Es warten grandioser Topfen- und Apfelstrudel!
Tourentipp:

Vom Prebersee auf den Preber
- Dauer
- 5:00 h
- Anspruch
- WS mäßig
- Länge
- 5,7 km
- Aufstieg
- 1.210 hm
- Abstieg
- – – – –
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