
Der Hochschwab – Bergmassiv im Wandel
Foto: Bernhard Fiedler, Bergwelten Magazin
Eigentlich ist in der Natur immer alles im Wandel, aber am Kalkstock des Hochschwab in der Obersteiermark ist der Wandel besonders gut sichtbar. Nicht nur, dass die Pflanzen aufgrund des Klimawandels höher steigen, auch die Menschen sind in Aufbruchstimmung – wie sich nicht zuletzt am modernen Neubau der Voisthaler-Hütte zeigt. Bergwelten-Autorin Mara Simperler hat den Hochschwab besucht und berichtet im aktuellen Bergwelten Magazin (Ausgabe Juni/Juli 2025) von ihren Begegnungen und Erlebnissen. Wir haben hier die schönsten Hütten und Touren für dich zusammengestellt.

Die Hütten am Hochschwab
Im Hochschwabmassiv befinden sich zwei bedeutende Schutzhütten, die vor allem für Überschreitungen und die oftmals sehr langen und einsamen Touren von Bedeutung sind. Auch mehrere Weitwanderwege führen über das Hochschwabmassiv, für die die beiden Hütten wichtige Etappenstützpunkte darstellen.
Schiestlhaus
Das Schiestlhaus des Österreichischen Touristenklubs befindet sich auf 2.156 Metern am Gipfelplateau direkt unterhalb des Hauptgipfels, dem Hochschwab mit 2.277 Metern. Das energieautarke, top-moderne Haus wurde 2005 komplett neu errichtet. Die größte Herausforderung am karstigen Hochplateau stellt freilich die Wasserverfügbarkeit dar. Da keine Trinkwasserquelle in der Nähe ist, wir Regenwasser gesammelt und aufbereitet.
Das Schiestlhaus ist von Seewiesen aus in rund 4,5 Stunden Gehzeit zu erreichen. Interessant ist das Schutzhaus auch für die Besteigung des Hochschwab vom Gasthof Bodenbauer über das G'hackte.

Schiestlhaus


Wanderung zum Schiestlhaus von Seewiesen
Voisthaler-Hütte
Die Voisthaler Hütte des Österreichischen Alpenvereins steht in der Dullwitz auf 1.654 Metern und ist Etappenziel für den E6, den Nordalpenweg und den Steirischen Landesrundwanderweg. Auch diese Hütte wurde erst kürzlich, im Jahr 2022, komplett neu errichtet, da sich die Sanierung des Altbaus wirtschaftlich nicht gerechnet hätte. Das neue Haus besticht durch seine moderne, aber schlichte Form mit viel Holz und wird von einem jungen, motivieren Pächterteam geführt, das großen Wert auf regionale, nachhaltige Produkte legt.

Voisthaler-Hütte


Wanderung zur Voisthalerhütte von Seewiesen
Bergtouren im Hochschwabmassiv
Übers G'hackte auf den Hochschwab
Wer den Gipfel des Hochschwab besteigen möchte, sollte ausdauernd und trittsicher sein. Der Anstieg über das G'hackte ist lang und kräfteraubend, aber auch wunderschön. Allein der Talboden am Eingang des Trawiestals ist eines der schönsten Fotomotive der Hochschwabgruppe. Im G'hackten bieten Stahlseilsicherungen Halt, aber schwindelfrei sollte man dennoch sein. Vorbei am Fleischer-Biwak erreicht man schließlich den 2.277 m hohen Gipfel. Im Anstieg kommt man am Schiestlhaus vorbei, auf dem man auch übernachten kann.


Übers G'hackte auf den Hochschwab
Aflenzer Staritzen
Ausdauer bedarf es auch bei der Tour über die Aflenzer Starizen. Zum Glück liegt am Weg die Voisthaler-Hütte, so dass man die lange Tour auf zwei Tage aufteilen kann. Einsamkeit und wunderschöne Bergnatur machen die Runde ab Seewiesen einzigartig. Gipfelabstecher sorgen für grandiose Aussichten und die Steinböcke sind hier so gut wie gar nicht scheu.


Aflenzer Staritzen
Urige Almen und seltene Orchideen
Das Hochschwabmassiv zeichnet sich durch seine Einsamkeit und seinen außerordentlichen Artenreichtum aus. Nicht nur Gämsen und Steinböcke fühlen sich hier besonders wohl, sondern auch viele seltene Pflanzenarten, die vor allem im Bereich des Karlschütt, einem breiten Schotterkegel, besonders gut gedeihen. Außerdem laden urige Almen wie die Grasser- und die Herzerhütte auf der Fölzalm zur Einkehr ein.


Karlschütt vom Gasthof Bodenbauer


Wanderung auf die Fölzalm vom Alpengasthof Schwabenbartl


Vom Bodenbauer über die Häuslalm zum Sackwiesensee
Weitwanderwege über das Hochschwabmassiv
Die zentrale Lage des Hochschwabmassives mitten in Österreich führt wohl auch dazu, dass viele Weitwanderwege, die die Alpen von Ost nach West oder von Nord nach Süd überqueren, über das ansonsten recht einsame Karstmassiv führen. Da wären einmal die Europäischen Fernwanderwege E4 und E6 sowie die beiden Österreichischen Weitwanderwege 01 und 05 zu nennen. Aber auch der Steirische Landesrundwanderweg, der Weitwanderweg „Vom Gletscher zum Wein“ oder die „BergZeitReise Hochsteiermark“ führen über das Hochschwabmassiv und machen im Schiestlhaus oder in der Voisthaler-Hütte Halt.

Vom Gletscher zum Wein - Nordroute Teil 2: Vom Hochschwab in die Oststeiermark

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