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Viertausender

Bergportrait: Allalinhorn (4.027 m)

• 4. Januar 2023
2 Min. Lesezeit

Das Allalinhorn (4.027 m) in den Walliser Alpen zählt zu den meistbestiegenen Viertausendern der Schweiz. Es gibt aber auch einsame Gipfelrouten fernab des überlaufenen Normalwegs. Wir stellen euch den Berg im Detail vor.

Allalinhorn: Blick in die Allalingruppe in den Walliser Alpen
Foto: mauritius images / Matthias Pinn
Allalinhorn (4.027 m): Blick in die Allalingruppe in den Walliser Alpen
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Höhe und Lage

Das Allalinhorn ist 4.027 m hoch und erhebt sich im Mischabelkamm zwischen Saastal im Osten und Mattertal im Westen. Es liegt in der gleichnamigen Allalingruppe in den Walliser Alpen. Seit Mitte der 1980er-Jahre fährt dort eine Tunnelbahn (Métro alpin) bis zum Mittelallalin (3.456 m). Das Allalinhorn ist seither gut erschlossen – manch einer würde auch übererschlossen sagen. Besonders kritische Stimmen bezeichnen das Allalinhorn seit der Erschließung durch die Tunnelbahn gar als „Altweiberviertausender“. Fraglos haben sich die Anforderungen durch die Métro erheblich vereinfacht – gerade einmal 580 Höhenmeter müssen vom Mittelallalin zum Gipfel überwunden werden.

Allalinhorn von Mittelallalin
Foto: Stefan Kürzi
Aus dem Bergwelten Magazin Schweiz (Dez/Jan 19/20): Blick von der Bergstation Mittelallalin aufs Allalinhorn

Entsprechend überlaufen gestaltet sich der Anstieg über den Normalweg. Zum Glück gibt es Alternativen: Die Erstbesteigerroute über den Hohlaubgrat ist nicht nur landschaftlich lohnend, sondern auch vergleichsweise ruhig. Zudem eröffnet der Anstieg die Einkehrmöglichkeit auf gleich zwei Hütten: Täschhütte und Britanniahütte. Das Gipfelpanorama überzeugt mit Fernblicken in die Mischabelgruppe im Nordwesten und auf das Rimpfischhorn sowie das Strahlhorn im Süden.

Allalinhorn in den Walliser Alpen: An der Westflanke vom Feejoch

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Geschichte

Zum ersten Mal wurde das Allalinhorn durch den Schweizer Pfarrer Johann Josef Imseng, seinen Knecht Franz Josef Andenmatten und den Engländer Edward Levi Ames bestiegen. Sie erreichten den Gipfel am 28. August 1856 über den Hohlaubgrat, der sich bis zur Eröffnung der Tunnelbahn als Normalweg etablieren sollte.

Das Allalinhorn im Überblick:

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Touren

Der Normalweg führt unter Nutzung der Tunnelbahn vom Mittelallalin zunächst entlang der Pisten in südwestlicher Richtung über den Gletscher hinauf zum Feejoch (3.826 m). In einem weiten Rechtsbogen geht es schließlich von Südwesten über den Grat zum Gipfel auf 4.027 m.

Allalinhorn in den Walliser Alpen: Matterhorn im Hintergrund
Foto: mauritius images / Prisma by Dukas Presseagentur GmbH / Alamy
Bergsteiger beim Aufstieg aufs Allalinhorn mit dem Matterhorn im Hintergrund

Der Anstieg über den Hohlaubgrat führt von der Britannia Hütte zunächst in südwestlicher Richtung  abwärts, ehe es rechts auf den Hohlaubgletscher geht. Sanft ansteigend geht es nun weiter zum Blockgrat und über diesen hin zu einem steilen Firn- beziehungsweise Eishang. Entlang dieses Hangs steigt man bis zum Gratgipfel auf, ehe ein kurzer Abstieg in einen Sattel folgt. Aus diesem wird neuerlich über einen steilen Hang aufgestiegen, bis man sich über die Ostschulter und drei beachtliche Steilaufschwünge an den Gipfelaufbau herantastet und schließlich auf 4.027 m steht. Insgesamt werden im Anstieg über den Hohlaubgrat 1.050 Höhenmeter überwunden.

Weitere lohnende Anstiege führen vom Allalinpass über den Südwestgrat oder von der Métro-Station über den Nordostgrat auf den Gipfel des Allalinhorns.

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Gut zu wissen

Das widerstandsfähige Leitgestein Allalin-Gabbro, auch Schweizer Jade genannt, wurde bereits vor circa 15.000 Jahren vom Saaser- und Rhonegletscher im Bereich des Allalinhorns abtransportiert. Ein etwa kopfgroßes Fundstück kann man heute im Saaser Museum bewundern.

Wie es ist, auf dem Allalinhorn zu stehen, lest ihr hier:

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