16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Foto: Sophie Kirchner
Bergporträt

Rax: Die alte Pionierin

• 10. März 2020
13 Min. Lesezeit
von Mara Simperler

Wo das organisierte Rettungswesen entstand, Sigmund Freud die Psychoanalyse begründete und Österreichs erste Biohütte eröffnete: ein Besuch auf der Rax, im Herbst der schönste der Wiener Hausberge. Diese Story ist im Bergwelten Magazin (Oktober/November 2018) erschienen.

Bericht: Mara Simperler
Fotos: Sophie Kirchner

Kann ein Berg, von dem man 78 Kilometer Luftlinie entfernt lebt, ein Hausberg sein? Er kann, wenn die Alternativen maximal 542 Meter hoch sind (der Hermannskogel), mit Straßen erschlossen (der Heuberg) und zudem hoffnungslos überrannt (der Kahlenberg). Wenn man also in Wien lebt, kann auch ein Berg, für den man ins Auto steigen und eine Stunde lang erst über den Gürtel, die Triester Straße und dann über die Südautobahn fahren muss, ein Hausberg sein. So ist das nämlich mit der Rax.

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Rax, Schneeberg und Hohe Wand sind die letzten Ausläufer der Ostalpen, also die letzten ernst zu nehmenden. Für sie hat sich die Bezeichnung „Wiener Hausberge“ eingebürgert, auch wenn die Einheimischen vermutlich eher ein Fingerglied opfern würden, als sich als Wiener zu bezeichnen. Was nichts daran ändert, dass bergbegeisterte Wienerinnen und Wiener schon seit mehr als 150 Jahren in Scharen in diese Berge ziehen, denn wie bereits erwähnt, was sind schon die Alternativen.

Die Rax, dieser markante Gebirgsstock mit seinem 34 Quadratkilometer großen Plateau, über das die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark verläuft, hat in dem Trio in der Geschichte oft die Nase vorn gehabt: Hier wurde der sechste Klettergrad eröffnet, erlebte das Bergsteigen seinen Aufschwung – und die Orte im Tal, Reichenau und Payerbach, waren einst Treffpunkt für die bedeutendsten Intellektuellen jener Zeit.

Der Herbst in all seinen Schattierungen: farbenfroh beim Aufstieg und mystisch-nebelig am Raxplateau (links).
Foto: Sophie Kirchner
Der Herbst in all seinen Schattierungen: farbenfroh beim Aufstieg und mystisch-nebelig am Raxplateau (links).

Beliebt auf Bergwelten

1. Kaiser Franz Joseph auf Sommerfrische

Wie die schöne Rax zur Wienerin wurde Sie kennen sicherlich dieses Reiseführer-Phänomen: Man sieht ein Bild, auf dem sich etwa ein besonders markanter Felsen in den Himmel streckt, und wenn man sich aufrafft und den Felsen selbst auf sucht, fährt man mit genau dem gleichen Foto heim, das man sich ohnehin schon im Reiseführer angeschaut hat. Heutzutage funktioniert das so über Instagram, früher, also Mitte des 19. Jahrhunderts, gab es zwar auch schon Fotos, aber vor allem gab es einen unumstrittenen Influencer: Kaiser Franz Joseph.

Der Monarch nämlich, berichtet der Historiker Muck Stelzle, veranstaltete auf dem Kreuzberg, zu Füßen der Rax, die wohl berühmteste Auerhahnjagd des Landes. Der Anziehungskraft der Krone folgten die Großindustriellen, die rund um den Semmering ihre prachtvollen Villen errichtet hatten. Und dem Geld der Oberschicht folgten die Künstler und Intellektuellen.

Arthur Schnitzler schrieb mit Blick auf die Rax sein berühmtes Werk „Lieutenant Gustl“, Sigmund Freud begründete unter anderem auf dem Ottohaus die Psychoanalyse, und der Logopäde Viktor Frankl ließ sich auf der Rax sogar zum Bergführer ausbilden.

„Die Rax war der einzige Berg, den man damals besteigen konnte, ohne dass man eine qualifizierte Ausbildung brauchte“, erzählt Muck Stelzle. „Natürlich hatte auch der Großglockner seine Anziehungskraft, aber nur für eine sehr beschränkte Anzahl von Menschen.“ Dass die Rax so beliebt war, lag nicht zuletzt daran, dass im Jahr 1854 die Semmeringbahn als erste Hochgebirgsbahn der Welt eröffnet wurde. Auf einmal war der Berg, für den man bisher mehr als sechs Stunden in der Kutsche anreisen musste, nur noch eine gute Stunde von Wien entfernt.

Mit der Eröffnung der Rax-Seilbahn 1926 war die Rax endgültig ein Ausflugsziel für ganz Wien geworden. „Im Ottohaus findet man alte Aufzeichnungen, laut denen an manchen Sommerwochenenden zu Mittag zehntausend Schnitzel hier oben verkauft wurden“, weiß Muck Stelzle.

Von dieser Popularität ist heute recht wenig zu spüren, Payerbach und Reichenau sind eher verschlafene Städtchen. Aber Zeugnisse der historischen Zeit findet man überall, nicht zuletzt auf der Rax selbst. Martin Simek klopft mit prüfendem Blick auf die schiefe Eingangsleiter des Alpenvereinssteigs im Großen Höllental und sagt: „Der Stahl rostet nicht, theoretisch könnte das hier auch noch tausend Jahre halten.“

Auch beliebt

Der 53-Jährige ist Schlosser und Klettersteigbauer und begeht fast jeden Steig auf der Rax mindestens einmal im Jahr. Ratschenschlüssel und Maßband hat er stets dabei, schließlich gibt es meistens irgendwas zu tun. „Meine Spezialität ist es, alte Steige zu restaurieren und das auch so zu machen, dass es nicht auffällt – aus nostalgischen Gründen“, sagt er. Die Einstiegsleiter, in die wir nun die Karabiner unserer Klettersteigsets einklinken, wurde etwa schon 1912 erbaut.

Immer kleiner werden die bunten Baumwipfel des herbstlichen Höllentals, während wir uns Schritt für Schritt in die Höhe arbeiten. Mit all den alten Leitern und schmalen Wegen kann man sich gut vorstellen, wie bereits vor hundert Jahren die Menschen auf denselben Wegen die Rax erklommen. Mit dem Unterschied, dass wir hier in Funktionskleidung und mit Klettersteigsets hochsteigen, statt mit Hanfseilen und genagelten Schuhen. 

Die Rax war womöglich nicht der Ursprungsort des Bergsteigens, sie war aber gewiss jener Ort, an dem es zum Massensport wurde. Was über Umwege auch dazu führte, dass die erste Bergrettungsstelle der Welt gegründet wurde.

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Zur Herbstzeit ist das Raxplateau, wie hier mit Blick auf den Schneeberg, ein wunderschöner Ort. Man dürfe bloß nicht vergessen, sagt Bergretter Ewald Putz (unten), wie schnell es finster wird.
Foto: Sophie Kirchner
Zur Herbstzeit ist das Raxplateau, wie hier mit Blick auf den Schneeberg, ein wunderschöner Ort. Man dürfe bloß nicht vergessen, sagt Bergretter Ewald Putz (unten), wie schnell es finster wird.

2. Jetzt ist schon wieder was passiert: Die dramatische Erfindung der Bergrettung

Bei all den Gipfeln, die diese Welt zu bieten hat, ist es vielleicht eine kleine Überraschung, dass der Ursprung des organisierten Bergrettungswesens ausgerechnet an einem Berg liegt, dessen höchster Gipfel eine sanfte Kuppe auf 2.007 Metern ist. Aber so wie die sprichwörtlichen stillen Wasser tief sind, sind die niedrigen Berge oft die, die zu Unrecht unterschätzt werden.

„In Tirol hast du dir für die hohen Berge einen Führer genommen, aber auf der Rax waren viele Menschen allein unterwegs“, sagt Ewald Putz, der seit 45 Jahren bei der Bergrettung ist und seit elf Jahren die Ortsstelle in Reichenau leitet. Ewald Putz ist 69 Jahre alt, sieht aber aus wie Mitte 50, was vielleicht an der guten Luft hier liegt; außerdem sieht er ein bisschen aus wie Arnold Schwarzenegger – woran das liegt, weiß er aber auch nicht: „Noch dazu kann ich ihn nicht leiden.“

Wenn auf der Rax wieder einmal etwas passiert ist, rückt er mit seinen Kameraden von der Bergrettung aus, wie man es hier seit mehr als 120 Jahren macht. Es war ein Unglück am Reißtalersteig am 8. März 1896, das als Geburtsstunde des organisierten Rettungswesens gilt. Als damals Josef Pfannl aus Wien nicht von einem Ausflug auf die Rax zurückkehrte, machte sich sein Bruder Heinrich auf den Weg in die Berge, um ihn und dessen zwei Begleiter zu suchen. Bald war klar, dass die drei Männer nicht wie geplant auf der Schutzhütte angekommen waren. Führer, Träger und Holzknechte kämpften sich durch den Schnee – mehrmals wurden sie selbst von Lawinen erfasst –, bis sie nach mehreren Tagen die Leichen der Vermissten fanden.

„Das war der Anlass, zu sagen, so eine Rettung muss viel schneller gehen“, erzählt Ewald Putz mit ernstem Blick. Bereits wenige Wochen nach dem Unglück wurde der Alpine Rettungsausschuss Wien gegründet, die Vorläuferin aller Bergrettungsorganisationen. 

Wenn heute ein Notruf in der Bergrettungszentrale eingeht, stehen die Mitglieder innerhalb einer halben Stunde bereit. Fünfzig- bis sechzigmal im Jahr muss die Reichenauer Bergrettung ausrücken, weil jemand Kreislaufprobleme bekommen, sich den Knöchel verstaucht hat oder auf einem der zahlreichen Steige nicht mehr weiterkann. „Das Problem ist, dass die Klettersteige auf der Rax zwar großteils technisch nicht schwierig sind, du aber viel in ungesichertem Gelände unterwegs bist“, sagt Ewald Putz.

In seiner Freizeit ist der Bergretter gern mit seiner Kamera unterwegs, um die Rax abzulichten. Jetzt im Herbst auch in Farbe, im Winter aber fängt er die Konturen der schneebedeckten Felsen lieber in Schwarz-Weiß ein. Was er als Fotograf weiß, nämlich, dass es auf das richtige Licht ankommt, gelte in gewisser Weise auch, um sicher wandern zu gehen, sagt Ewald: „Im Herbst wird es schnell finster.“

Das sanfte Raxplateau wird von steilen Felswänden umschlossen, wie hier unterhalb des Predigtstuhls zu sehen.
Foto: Sophie Kirchner
Das sanfte Raxplateau wird von steilen Felswänden umschlossen, wie hier unterhalb des Predigtstuhls zu sehen.

3. Alt und modern: Wo sogar die Vanille in der Speis bio ist

Wenn die Sonne untergeht, ist die beste der acht Schutzhütten auf dem Raxplateau das Habsburghaus, von dem aus man die leuchtenden Farben am Ende des Tages bestaunen kann. Will man allerdings beobachten, wie sich das Tageslicht in zarten, pastellfarbenen Tönen anbahnt, während das Tal noch von Wattewolken verhüllt ist, dann muss man die Nacht auf der ältesten Schutzhütte am Hochplateau verbringen, dem Karl Ludwig Haus.

1878 erbaute der Österreichische Touristenklub (ÖTK) das erste größere Schutzhaus auf der Rax, unterhalb des höchsten Gipfels, der 2.007 Meter hohen Heukuppe. Aber trotz ihres stattlichen Alters ist die Hütte eine zeitgenössische Vorreiterin, das Karl Ludwig Haus ist nämlich die erste (und einzige) biozertifizierte Berghütte Österreichs.

Das Karl Ludwig Haus ist die älteste Schutzhütte am Hochplateau.
Foto: Sophie Kirchner
Das Karl Ludwig Haus ist die älteste Schutzhütte am Hochplateau.

Im Tal wuchtet Hüttenwirt Gerold Hubmer gerade die Bierfässer in die Materialseilbahn, als wir uns zum Aufstieg über den Reißtalersteig aufmachen – zur Erinnerung: Ein Unglück hier war ausschlaggebend für die Gründung der Bergrettung.

An diesem Herbstmorgen zeigt der Weg sich aber besonders einladend: Gräser, Büsche und Bäume leuchten in allen möglichen Schattierungen von Blassgelb bis Blutrot, bloß die Latschen bleiben unbeeindruckt grün. Nach einem Anstieg durch den Wald stehen wir vor einer Felswand, wo ein gelber Pfeil unmissverständlich die Richtung angibt: Es geht nach oben. Unser Ziel sehen wir zwar nicht, weil Nebelschwaden auf dem Raxplateau wabern. Also gehen wir es Schritt für Schritt an: eine kurze Seilpassage, eine alte Leiter, die Hände immer wieder am Fels. Der anstrengende Teil dauert nur kurz, bald geht es wieder mäßig steil bergan.

Der schönste Moment ist aber nicht der, an dem die Nebel aufreißen, um das Karl Ludwig Haus freizugeben, der schönste Moment ist, als Karotten-Ingwer-Suppe, Grammelschmalzbrot und Almkracherl serviert werden – und man erst merkt, wie hungrig man beim Aufstieg doch geworden ist.

Martin Simek kennt die Steige auf der Rax ausgezeichnet. Kein Wunder, er ist nämlich dafür zuständig, sie regelmäßig zu restaurieren.
Foto: Sophie Kirchner
Martin Simek kennt die Steige auf der Rax ausgezeichnet. Kein Wunder, er ist nämlich dafür zuständig, sie regelmäßig zu restaurieren.

Es kann natürlich auch daran liegen, dass in der Biohütte alles wirklich ausgezeichnet schmeckt. Die Rindsuppe wird hier nicht mit Suppenwürfeln angerührt, sondern zehn Stunden lang ausgekocht. „Es ist ein Traum, wenn du in die Speis gehst, sogar die Vanille ist bio“, sagt Birgit Hecht, die bereits die dritte Saison am Karl Ludwig Haus arbeitet.

Von der Heukuppe drückt es den Nebel in die Senke, wo das Karl Ludwig Haus steht. Birgit ist gerade aus der Tür getreten, um noch einen Abendspaziergang zu machen und sagt: „Die könnte auch Nebelkuppe heißen, da bleiben die Wolken immer hängen.“ Deshalb geht es in die entgegengesetzte Richtung, auf den Predigtstuhl. Die tiefstehende Sonne sorgt für lange Schatten, unter den Füßen federt das verblichene Berggras, und in vielen Rinnen haben sich kleine Schneefelder gehalten, auf denen man auf dem flachen Plateau gefahrlos herumrutschen kann. „Vergangene Woche hat es einen halben Meter Schnee runtergehaut, das ist gar nicht ungewöhnlich“, erzählt die 59-Jährige. In dieser Saison hat sie die Tourenski mit auf die Hütte genommen und ist noch im Juni die schattige Rinne von der Heukuppe abgefahren. 

Nach dem gemeinsamen Anstieg verabschiedet sich Birgit, sie will noch eine größere Runde drehen. Auf dem 34 Quadratkilometer großen Plateau der Rax gibt es dazu jede Menge Möglichkeiten. Eine der beliebtesten Strecken führt von der Seilbahnstation auf eine Hüttenrunde. „Abseits der Hauptroute siehst du oft den ganzen Tag lang keinen Menschen“, sagt Birgit noch, bevor sie weitergeht.

Eine Stimmung wie in einem Heldenepos herrscht frühmorgens beim Aufstieg zur Heukuppe.
Foto: Sophie Kirchner
Eine Stimmung wie in einem Heldenepos herrscht frühmorgens beim Aufstieg zur Heukuppe.

Am Abend werden wir sie in der Gaststube wiedersehen, mit Stricknadeln in der Hand am Personalstammtisch, gegenüber vom Schwedenofen, in dem das Feuer prasseln wird. Jedem Einzelnen in der Gaststube werden die Wangen glühen, vom Wind, von der Sonne, vom Draußensein.

Das Essen wird – wie immer am Berg – besonders gut schmecken, und wir werden uns denken, dass das Karl Ludwig Haus mit seinem Bio-Ansatz ein Pionier sein mag. Aber vor allem besinnt man sich auf seine Wurzeln: eine naturnahe Lebensweise, die in Zeiten, als hierher noch der Kaiser kam, selbstverständlich war.

Wiener Charme – Touren, Hütten und Erlebnisse auf der Rax

Ankommen

Auf die Rax kann man von mehreren Seiten aus aufsteigen. Zur Talstation der Rax-Seilbahn in Hirschwang an der Rax fährt man von Wien aus über Wiener Neustadt mit dem Auto etwas länger als eine Stunde. Aus dem Westen Österreichs reist man über die A1 und St. Pölten an. 
Mit dem Zug fährt man bis Payerbach-Reichenau, von hier kann man fast stündlich mit dem Bus zur Talstation der Rax-Seilbahn weiterfahren.

Essen und schlafen

Bequem und beliebt

Ottohaus
Foto: Sophie Kirchner
Ottohaus

Zum Ottohaus (Bild) geht man von der Bergstation der Rax-Seilbahn gerade einmal eine halbe Stunde – und das auf breiten, weitgehend ebenen Wegen. Entsprechend beliebt ist die Hütte als Ausflugsziel, vor allem für Familien mit Kindern. Essen gibt’s vom Selbstbedienungsbuffet, übernachten kann man in Zimmern oder Lagern mit Dusche und WC am Gang.

Ottohaus
Tel.: +43/2666/524 02

Bio-Pionier

Im südlichen Bereich des Raxplateaus liegt das außergewöhnliche Karl Ludwig Haus. Außergewöhnlich, weil diese Berghütte als einzige in Österreich komplett biozertifiziert ist, außergewöhnlich gut auch die Küche, aus der man fast alles empfehlen kann. Nach einem zweistündigen Aufstieg vom Preiner Gscheid haben ein Grammelschmalzbrot und eine Dinkelweiße selten so gut geschmeckt wie hier. Sogar vegane Optionen finden sich auf der Speisekarte.

Karl Ludwig Haus
Tel.: +43/2665/380
karlludwighaus.at

Kultur im Hotel

Der Payerbacherhof ist so etwas wie das kulturelle Herz von Payerbach. Dienstags ist Musikerstammtisch, außerdem gibt es im Payerbacherhof regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Performances oder Lesungen. Schlafen und Essen kann man hier natürlich auch.

Payerbacherhof
Hauptstraße 2, 2650 Payerbach
Tel.: +43/2666/524 30
payerbacherhof.at

Historischer Ausblick

Mit bestem Blick auf die Rax speist man im Looshaus – entworfen vom berühmten Architekten Adolf Loos. Auf der Speisekarte stehen hervorragend zubereitete Produkte aus der Region, natürlich kann man hier auch übernachten.

Hotel Looshaus am Kreuzberg
Kreuzberg 60, 2650 Payerbach
Tel.: +43/2666/529 11
looshaus.at

Wandern

Hütten-Hopping

Diese Rundwanderung auf dem Raxplateau ist ein Klassiker ohne bemerkenswerte Schwierigkeiten. Von der Bergstation der Rax-Seilbahn geht es erst auf breiten Wegen zum Ottohaus. Von hier wandert man weiter über den Seeweg zum Schröckenfuxkreuz und zur Neuen Seehütte, die sich für eine Einkehr anbietet. Über die Preiner Wand (1.783 m) geht es aussichtsreich zurück zum Ottohaus und zur Seilbahn.

Ausgangspunkt: Bergstation Rax-Seilbahn
Strecke: 11 km
Dauer: 4 h
Höhendifferenz: 350 m

Einsam aufsteigen

Aufstiege auf die Rax gibt es viele. Ein eher wenig begangener, aber sehr schöner Weg führt vom Preiner Gscheid über den Reißtalersteig zum Karl Ludwig Haus. Vom Parkplatz geht es erst auf breiten Waldwegserpentinen aufwärts, bis man links zum Reißtalersteig abbiegt. Nun führt der Weg erst durch den Wald, dann über Wiesen weiter bis zum Einstiegspunkt des Steigs (Bild). Nach einer kurzen versicherten Steilstufe ist das Wildeste geschafft, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber für die Dauer des (kurzen) Steigs Voraussetzung. Wer, am Plateau angekommen, noch Höhenluft schnuppern will, kann, statt gleich zum Karl Ludwig Haus zu wandern, eine halbe Stunde Aufstieg auf die Heukuppe (2.007 m), den höchsten Gipfel der Rax, anhängen.

Ausgangspunkt: Preiner Gscheid
Strecke: 4 km
Dauer: 2,5 h
Höhendifferenz: 870 m

  • Dem Wasser folgen

    Ohne die Kaiserbrunnenquelle würden die Wiener durstig bleiben – über die Hochquellenwasserleitung fließt das Trinkwasser von den Alpen in die Bundeshauptstadt. Am 1. Wiener Wasserleitungsweg folgt man der Schwarza von Hirschwang nach Kaiserbrunn. Der Weg durch das wunderschöne Höllental kann etwas länger dauern, wenn man zwischendurch immer wieder die Zehen in das glasklare Wasser streckt. Zurück geht es am selben Weg.

    Ausgangspunkt: Parkplatz am Ortsende von Hirschwang 
    Strecke: 7,7 km
    Dauer: 2,5 h
    Höhendifferenz: 110 m

    Klettern und Steigen

    Haidsteig (C/D)

    Mit Klettersteigerfahrung ist der Haidsteig ein schöner, abwechslungsreicher Anstieg auf das Raxplateau. Vom Preiner Gscheid geht es zum Bachingerbründl und von hier über den Holzknechtsteig zum Einstieg des Klettersteigs. Teilweise gibt es luftige Wandquerungen, außerdem müssen zwei Leitern erklommen werden. Vom Ausstieg kann man noch kurz zur Preiner Wand wandern, bevor man über Seehütte und Waxriegelhaus wieder absteigt.

    Ausgangspunkt: Preiner Gscheid
    Strecke: 10 km
    Dauer: 5 h
    Höhendifferenz: 770 m

    AV-Steig (A/B)

    Ein Steig, der auch für Anfänger geeignet ist, ist der historisch bedeutsame Alpenvereinssteig (AV-Steig). Er wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Nach einer kurzen Wanderung durchs Höllental beginnt der Einstieg mit einer alten Leiter. Oftmals ist der Steig eher Geh- als Klettergelände, wo nötig, gibt es aber immer Stahlseile, um das Klettersteigset einzuhängen. Der Ausstieg ist beim Höllentalblick, von wo aus man noch zum Ottohaus und dann zur Rax-Seilbahn spazieren kann.

    Ausgangspunkt: Weichtalhaus 
    Strecke: 5,5 km
    Dauer: 3,75 h
    Höhendifferenz: 1.150 m

     

     

    Wo das Wiener Wasser herkommt – am Ufer der Schwarza.
    Foto: Sophie Kirchner
    Wo das Wiener Wasser herkommt – am Ufer der Schwarza.

    Erleben und informieren

    Bühne frei

    Jeden Sommer finden im lokalen Theater die Festspiele Reichenau statt. Auf dem Programm steht Kabarett genauso wie klassische Stücke, etwa von Arthur Schnitzler, der oft zur Sommerfrische in diese Gegend kam.

    festspiele-reichenau.com

    Bergbegleiter

    Zwanzig ausführlich beschriebene Touren rund um die Rax findet man im Wanderführer aus dem Bergverlag Rother. Auch die umliegenden Gebiete von Schneeberg, Semmering und Wechsel werden darin vorgestellt. 
    „Wiener Hausberge Süd“ von Franz und Rudolf Hauleitner, Bergverlag Rother, € 15,40.

    Bequem bergauf

    Wer sich den Aufstieg auf die Rax ersparen will, der steigt in die Rax-Seilbahn ein und schwebt gemütlich aufs Plateau. Aufgrund des großen Andrangs kann man Plätze auch online im Voraus buchen.

    Rax-Seilbahn
    Tel.: +43/2666/524 97
    raxalpe.com

    Das große Ganze

    Einen guten Überblick über die Region mit Tipps für Hütten und Touren bietet das Online-Portal der Wiener Alpen.
    wieneralpen.at

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