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Vorbereitung

10 Dinge, die du vor der Skitourensaison erledigen solltest

• 17. November 2022
4 Min. Lesezeit
von Ole Zimmer

Es ist jeden Winter das Gleiche: Ganz überraschend kommt irgendwann der Schnee. Gut, wenn dann alles bereit ist, um direkt auf Tour zu gehen. Von der Fitness bis zur Notfallausrüstung: Wir sagen euch, worauf ihr achten müsst und was ihr unbedingt vor dem Saisonstart erledigen solltet.

Skitouren-Gehen am Dachstein
Foto: Ole Zimmer
Skitouren-Geher beim Aufstieg am Dachstein
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1. Bring deinen Körper auf Touren

Hand aufs Herz: Wie viel Sport hast du im Sommer gemacht? Warst du wirklich trainieren oder eher auf Touren in den Biergärten? Tu dir einen Gefallen und geh in den drei Wochen vor den ersten Skitouren ein wenig laufen; zwei bis drei Runden pro Woche sollten reichen. Wer jetzt loslegt, kann noch einiges wieder gutmachen. Denn am Berg hat dein Körper mit der Höhe schon genug zu schaffen – der Puls knallt von alleine hoch, die Adaption an die dünne Luft kostet zusätzlich Energie. Wer fit in die Saison startet, hat es deutlich leichter.

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    2. Passt der Schuh?

    Auf Tour entscheidet der passende Schuh über Wohl und Wehe – wer sich beim ersten Anstieg eine Blase läuft, für den ist das schöne Tourenwochenende schnell zu Ende. Taube Zehen und Druckstellen sind auch kein Spaß. Auch wenn die Schuhe im vergangenen Winter perfekt gepasst haben: Schau dir genau an, wie der Innenschuh aussieht. Ist er noch dick genug, hat er Löcher oder ist er gar ganz aus der Form? Im Zweifel neu anpassen lassen oder austauschen.

    So oder so: Unbedingt frische Blasenpflaster kaufen. Und immer dabei haben.

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    3. Im Shop vorbeischauen

    Check den Belag, lass die Ski präparieren und die Kanten schleifen. Mindestens wachsen solltest du die Latten. Wäre doch ärgerlich, wenn du dich auf den ersten Touren des Winters mit schlecht präpariertem Material um den Spaß bringen würdest.

    Wenn du schon im Shop bist: Lass unbedingt die Bindungseinstellung überprüfen. Ganz gleich, ob sich die Ski zu früh oder zu spät lösen, in beiden Fällen kann es gefährlich werden. Der Check vom Profi gibt Sicherheit.

    Auch bei den Fellen kannst du jetzt viel richtig machen. Gute Felle halten dich auch in steilen Passagen und unter schwierigen Bedingungen auf dem Weg nach oben. Kein Teil der Ausrüstung hat mehr und intensiver Kontakt mit der Schneedecke. Das fordert. Vor der Saison checken, ob der Kleber noch in Ordnung ist. Bei Bedarf kannst du das ausbessern oder die Felle tauschen.

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    Kleber der Felle prüfen
    Foto: Ole Zimmer
    Vor der Saison den Kleber prüfen und bei Bedarf die Felle tauschen
  • 4. Trenn dich von altem Mist

    Schau dir genau an, was du im vergangenen Jahr mit dir herumgetragen hast. Und versuch dich zu erinnern, was dich geärgert, was nicht funktioniert hat. Die Überjacke mit dem kaputten Reißverschluss? Der Rucksack mit den unmöglichen Trägern, die in die Schulter einschneiden? Weg damit! Was vergangenen Winter Mist war, ist über den Sommer nicht besser geworden.

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    5. Erste Hilfe und Notfallausrüstung

    Check vor der Saison, ob dein Erste-Hilfe-Paket noch komplett ist. Rettungsdecke, Verbandsmaterial und Co. müssen immer in allerbestem Zustand sein. Ganz wichtig: Das frisch gepackte Erste-Hilfe-Packerl gehört direkt in den Rucksack – genau wie Schaufel und Sonde. LVS-Gerät nicht vergessen!

  • 6. ABS-Rucksack nachladen

    Der Lawinen-Airbag ist eine großartige Erfindung, die dein Leben retten kann. Vorausgesetzt, er funktioniert im Notfall. Mindestens vor der Saison, am Besten aber häufiger, unbedingt folgende Punkte durchgehen: Beide Airbags entfalten, im Idealfall mit einer Trainingsauslösung.

    Drücke mehrmals den roten Knopf in der schwarzen Füll- und Ablass-Einheit. Der muss immer vollständig zurückschnellen.

    Der Auslösegriff sollte immer leicht in die Einschubhülse gleiten. Wenn sich der Griff nur schwer lösen lässt, ein Tropfen ABS-Öl in die Einschubhülse. Vor jeder Tour checken, ob die gefüllte Patrone fest eingeschraubt ist.

    ABS Rucksack Trainingsauslösung
    Foto: Ole Zimmer
    Airbags prüfen – im Idealfall mit einer Trainingsauslösung

    7. Neue Energie

    Batterien halten nicht ewig. Überprüfe vor der Saison unbedingt alle elektronischen Geräte und setze zur Sicherheit neue Batterien ein. Das gilt für das LVS-Gerät, die Stirnlampe und das GPS-Gerät.
    Beim LVS-Gerät musst du gleich zwei Dinge checken: Funktioniert der Pieps noch? Und genau so wichtig: Weißt du noch, wie die Suche funktioniert? Im Zweifel hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung, im echten Leben aber nur viel Übung – und mal wieder ein Kurs.

  • 8. Höhenpunkte planen

    Such dir vor der Saison drei tolle Touren heraus, die du unbedingt machen möchtest. Dazu gehört die passende Karte im Maßstab 1:25.000, Gebietsinfos und Mitstreiter, mit denen du dich fix verabredest. Wer so plant, geht eher los als ohne Planung. Natürlich nur, wenn Wetter und Lawinenlagebericht mitspielen. Ansonsten ist der Winter genau so plötzlich vorbei wie er angefangen hat und du warst wieder nur rund um deinen Hausberg unterwegs …

    Skitouren-Geher am Großvenediger
    Foto: HP Kreidl
    Skitouren-Geher am Gipfel des Großvenedigers (3.657 m)
  • 9. Neues Material vorher testen

    Die Skitour ist Abenteuer genug, unterwegs ist keine Zeit für Experimente. Du musst wissen, dass dein Material funktioniert. Das geht nur, wenn du neue Teile deiner Ausrüstung vorher testest. Hier geht's zu unseren Produkttests.

    10. Endlich mal einen Kurs buchen

    Die Zahlen sind entlarvend: Der Großteil der Tourengeher hat nur eine ungefähre Ahnung davon, was der Lawinenlagebericht eigentlich aussagt. Du bist also nicht allein. Jetzt ist die Zeit, um dein Wissen um die Sicherheit auf Tour aufzufrischen. Erinnere dich an deine guten Vorsätze und buch endlich den Kurs, den du schon so lange machen wolltest!
     

  • Lass dir von Profis erklären, was du für deine Touren wissen musst. Schon ab Anfang Dezember laufen zum Beispiel die ersten Camps des Skitourenwinter.com. Hier lernst du die Grundlagen der Schnee- und Lawinenkunde, alles zu Verschütteten-Suche und Bergung, interpretierst mit den Bergführern Wetter- und Lawinenlagebericht, planst eigene Touren, orientierst dich im Gelände und arbeitest mit den Pros an deiner Abfahrtstechnik. Lohnt sich immer.

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