Was bei einer Verschüttung zu tun ist
Wenn eine Lawine Menschen verschüttet, zählt jede Sekunde bei der Rettung. Nach 15 Minuten sinken die Überlebenschancen drastisch. Eine Checkliste, wie man im Notfall richtig reagiert.
Inhalt
1. Ausschau halten

Den Verschwindepunkt des von der Lawine Verschütteten im Auge behalten, um das Suchgebiet einzugrenzen. Bei mehreren Rettern sollte einer die Koordination übernehmen und den primären Suchbereich festlegen.
2. LVS-Geräte vorbereiten und Notruf tätigen

Alle LVS-Geräte bis auf eines ausschalten, dieses auf Suche stellen. Idealerweise übernimmt eine Person die Führung. Die Gruppe bereitet die Sonden und Schaufeln vor. Einer der Gruppe kann an dieser Stelle einen Notruf tätigen. Wenn die Gruppe sehr klein ist, sollte der Notruf später erfolgen, da jede Minute bis zum Befreien des Verschütteten entscheidend ist.
Beliebt auf Bergwelten
-
Schmerzfrei unterwegs
Richtig bergab gehen
Der Aufstieg ist geschafft und der Gipfel erreicht, die Tour damit aber noch lange nicht beendet. Gerade beim Abstieg kommt es aufgrund von Müdigkeit und Unachtsamkeit oft zu Unfällen. Mit der richtigen Technik lässt sich das Risiko minimieren. Wir versorgen euch mit 5 hilfreichen Tipps. -
Sehnsuchtsorte
6 Bergträume und wie man sie sich erfüllt
Du bist noch auf der Suche nach dem nächsten Reiseziel? Vielleicht können wir dich inspirieren! Zwar verbringen auch Bergwelten-Redakteurinnen und -Redakteure die meiste Zeit vor dem Büro-Rechner – doch wenn sie mal ausschwirren, geht es oft hoch hinaus. Von den eisigen Gipfeln der peruanischen Anden bis zu den einsamen Tälern des Großen Kaukasus: Sechs Bergträume und wie man sie sich erfüllt. -
15 Summits
Die höchsten Berge Österreichs
Welche sind die höchsten Berge Österreichs und welche die der 9 Bundesländer? Wir verraten es euch! Weil die Einteilung letzterer aber gar nicht so leicht ist, sind wir auf insgesamt 15 Gipfel gekommen. Diese umfassen sowohl die höchsten Berge des Landes, von denen die meisten Grenzberge sind, als auch jene, die sich gänzlich auf der Landesfläche von nur einem Bundesland befinden.
3. Signal- und Grobsuche
Mit der Grobsuche beginnen. Wenn der Suchbereich sehr groß ist und die Gruppe sich gut organisieren lässt, kann die Grobsuche auch mit mehreren LVS-Geräten erfolgen: Den Suchbereich streifenförmig abgehen. Die Streifenbreite wird dabei von der Empfangsleistung des LVS-Geräts bestimmt. Den ersten Signalempfang mit einen Skistock markieren. Dann dem Richtungspfeil des LVS-Geräts folgen.
Ist nur ein Retter unterwegs, geht oder fährt er den Bereich im Zickzack ab.
-
Lawinen-Dossier
Lawinen: Was du wissen musst. Wie du sie vermeidest.
Glitzerndes Weiß, Tiefschnee, flaumig wie Daunendecken und unverspurte Hänge: Der Winter könnte so viel Spaß machen, wären da nicht die Lawinen. Egal ob man mit Tourenski, Schneeschuhen oder auch zu Fuß im Gelände unterwegs ist – die Gefahr von Lawinen darf man nie außer Acht lassen. Die richtige Ausrüstung und gute Vorbereitung helfen aber, dieses Risiko bestmöglich einzuschätzen. Wir haben daher wichtige Informationen zum Umgang mit der Lawinengefahr und Lawinenerlebnisse gesammelt. Das Hauptaugenmerk sollte hier immer auf der Prävention liegen: Die oberste Priorität ist es, von vornherein keine Lawine auszulösen. -
-
4. Fein- und Punktsuche

Ab angezeigten 10 Metern Entfernung Geh-Geschwindigkeit reduzieren und spätestens ab 5 Metern Entfernung das LVS-Gerät langsam an die Schneeoberfläche führen. Durch kreuzförmiges Führen des LVS-Geräts den Punkt mit der geringsten Entfernung zum gesendeten Signal finden und mit einem Stock markieren.
5. Ausgraben

Nachdem der Verschüttete mit der Sonde lokalisiert wurde, beginnt das schnelle, großflächige Ausgraben durch die Gruppe seitlich der Sonde und hangabwärts. Die Sonde unbedingt stecken lassen!
6. Erste Hilfe
Das LVS-Gerät des Gefundenen ausschalten (falls noch weitere Personen gesucht werden müssen) und sofort lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten: Bewusstsein prüfen, Atemkontrolle, wenn nötig mit Beatmung und Herzmassage beginnen. Den Geretteten dabei vor dem Auskühlen schützen.
Auch beliebt
-
-
Selbstgemacht
Ingwersirup: der natürliche Einheizer
Wer im Winter viel draußen unterwegs ist, freut sich über wärmende Getränke. Ein Sirup aus der Wunderwurzel Ingwer erfüllt gleich mehrere Zwecke: Er wärmt eisige Hände und Füße wieder auf, tut bei Halsschmerzen gut, schmeckt köstlich und kommt ganz ohne künstliche Farb-, Geschmacks- und Konservierungsstoffe aus. Valerie Jarolim von Blatt und Dorn verrät ihr Rezept zum selbstgemachten Wundermittel, dem köstlichen Ingwersirup. -
Zum Nachdenken
Die schönsten Zitate rund ums Bergsteigen
Wer die Berge genauso liebt wie wir, der weiß, dass Worte allein ihnen nicht gerecht werden können. Weil wir aber auch der Meinung sind, dass es gar nicht genug Liebeserklärungen an die felsigen Riesen geben kann, haben wir für euch die schönsten Zitate rund ums Bergsteigen zusammengesucht.
Wenn alle Verschütteten gefunden wurden, nicht vergessen, die LVS-Geräte wieder einzuschalten (auf „Senden“). Spätestens jetzt den Notruf tätigen (wenn genug Personen anwesend sind, entsprechend früher) und auf die Bergrettung warten.
Info: Wie man mit dem Handy einen Notruf tätigt
140 – Nummer des österrreichischen Bergrettungsdienstes
112 – Die Euronotruf-Nummer 112 funktioniert auch dann, wenn dein eigenes Netz nicht verfügbar ist. Die Nummer nützt alle verfügbaren Netze und verbindet zur nächsten Polizeidienststelle. 112 wird auch in Deutschland bei einem Notfall gewählt. Wichtig zu wissen: Hat man gar keinen Netzempfang, funktioniert auch der Euronotruf nicht!
118 – Notruf in Italien und Südtirol
Falls gar kein Handyempfang besteht Alpines Notsignal absetzen: Eine Minute lang alle 10 Sekunden Rufen/Licht abgeben, dann eine Minute Pause, dann wiederholen.
Info: Die Illustrationen stammen aus dem Booklet „Notfall Lawine“ der Naturfreunde Österreich. Die informative Notfallanleitung kann man kostenlos bestellen und auf jeder Tour ins Gelände unkompliziert mitnehmen.