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Sicherheitscheck

Winter-Notfallausrüstung: LVS-Gerät

• 23. Januar 2020
2 Min. Lesezeit
von Riki Daurer

Das LVS gehört neben Sonde und Schaufel zur Standard-Notfallausrüstung für alle, die sich im Winter abseits der gesicherten Pisten im freien Gelände bewegen. Bergwelten fasst die wichtigsten Punkte zu diesen Notfall-Sende-und-Empfangsgeräten zusammen.

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LVS-Geräte sind batteriebetriebene Ausrüstungsgegenstände für Wintersportler, die auf einer genormten Frequenz (457 kHz) Signale senden und empfangen können – und das nach einer Lawinenverschüttung auch durch die Schneedecke hindurch.

Alle heute erhältlichen LVS-Geräte sind miteinander kompatibel und verfügen über drei Funktions-Modi:

  • Aus

  • Senden

  • Suchen

Genutzt werden sollten ausschließlich digitale 3-Antennen-Geräte mit einer Markierfunktion, die nicht älter als fünf Jahre sind.

  • Eine Signalverarbeitung erlaubt, dass das Display eine klare Information in Form einer Entfernungsangabe und einem Richtungspfeil hin zum Verschütteten (Gerät) anzeigen kann; akustisch unterstützt wird diese Suche durch sich ändernde Signaltöne.

  • Durch die drei Antennen muss das Gerät bei der Suche nicht ständig gedreht werden und direkt oberhalb der verschütteten Person zeigt das Display den geringsten Abstand zum Verschütteten an.

  • Die Markierfunktion ist besonders bei Mehrfachverschüttungen hilfreich: Das stärkste, d.h. am nächsten liegende Signal kann dabei ausgeblendet werden, und das Gerät führt dann direkt zum zweitstärksten Signal – das kann suchtaktisch ein Zeitgewinn sein.

Ältere Geräte können mit der Bedienungsfreundlichkeit, den Leistungsparametern und den technischen Möglichkeiten der aktuellen Geräte nicht mehr mithalten.

Wer argumentiert, dass neuere Modelle zu teuer seien, sagt im Grunde unumwunden, dass ihm sein Leben – und nicht zuletzt auch das seiner Kameraden – keine 250 Euro wert ist.

Bewährte Geräte sind in der Regel eine sinnvollere Investition als die jeweils neuesten Modelle. Neuentwicklungen sind teilweise noch fehleranfällig.

LVS-Check

Der LVS-Check dient der Sende- und Empfangskontrolle alle LVS-Geräte. Der Check ist unerlässlich, denn Geräte, die nicht senden und/oder empfangen können sind wertlos.

Ob man es glaubt oder nicht: Immer wieder kommt es zur Verschüttung von Personen, die zwar ein LVS-Gerät bei sich tragen, es jedoch nicht eingeschaltet haben. Der LVS-Check stellt also auch sicher, dass alle Geräte aktiviert sind.

Video: Notfall Lawine

  • ON TOUR

    Während der Tour wird das LVS-Gerät im Sende-Modus am Körper – niemals oberhalb der äußersten Kleidungsschicht – getragen. Das Gerät sendet ein nicht hörbares Signal aus, das im Falle einer Verschüttung auch durch eine mehrere Meter dicke Schneedecke dringen und von anderen LVS-Geräten empfangen werden kann.

    SUCHE

    Wird ein Gruppenmitglied von einer Lawine erfasst und verschüttet, werden die LVS-Geräte der übrigen Gruppenmitglieder in den Such-Modus gestellt. Auf dem Display erscheint dann ein Pfeil, der die Richtung zum Verschütteten anzeigt, sowie eine Entfernungsangabe. Die Reichweite der Geräte liegt zwischen 40 und 60 Metern.

    Der heikelste Abschnitt der Suche ist die letzte Suchphase, die sogenannte Feinsuche. Die Entfernung beträgt hier 3 bis 5 Meter zum Verschüttungspunkt. Wer sich zu schnell oder unpräzise bewegt, vergeudet wertvolle Zeit. Darum gilt: Ruhe bewahren!

    Winter-Notfallausrüstung: Sonde und Schaufel

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