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Erzherzog-Johann-Hütte

Erfolgreiche Sanierung auf 3.454 Metern Höhe

• 10. Juni 2016
2 Min. Lesezeit

15 Jahre hat die Sanierung der Erzherzog-Johann-Hütte, rund 400 Meter unterhalb des Großglocknergipfels, gedauert. Nun ist das ambitionierte Projekt auf fast 3.500 m Höhe abgeschlossen. Hüttenwirt Peter Tembler und Planer DI Gottfried Steinbacher haben einiges zu erzählen.

Umbau Erzherzog-Johann-Hütte
Foto: Peter Tembler
Das Material für den Umbau der Erzherzog-Johann-Hütte wurde größtenteils per Hubschrauber transportiert
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Die Erzherzog-Johann-Hütte ist die höchstgelegene Schutzhütte Österreichs und ein beliebtes Basislager für die Besteigung des Großglockners. Von hier aus liegt der höchste Gipfel der Alpenrepublik nur eineinhalb bis zwei Stunden entfernt. Keiner weiß das besser als Hüttenwirt Peter Tembler – er war nach eigenen Angaben schon „drei-, vierhundertmal“ oben.
 
Die umweltgerechte Generalsanierung und  Modernisierung der erstmals am 18. August 1880 eröffneten Schutzhütte kostete laut Planer DI Gottfried Steinbacher in Summe rund 2,5 Mio Euro, wobei neben dem österreichischen Alpenklub als Eigentümer und Initiator auch die Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg, der Bund und die Großglockner Hochalpenstraßen AG an der Finanzierung beteiligt waren.
 
Zwischen 2000 und 2015 wurden der Steinbau saniert, ein Blockheizkraftwerk und eine Solar-Warmwasser-Anlage installiert. Für die Wasserversorgung wurden 3 Quellen erschlossen: Gletscherschmelzwasser, Niederschlagswässer und Schneeschmelze – eine UV-Desinfektionsanlage sorgt dabei für hygienisch einwandfreies Wasser.

Die Erzherzog-Johann-Hütte nach erfolgreicher Generalsanierung

In einem letzten Schritt wurden die Außenwände etappenweise abgetragen und neu aufgebaut. „Dabei haben wir ein ökologisch gerechtes Dämmmaterial, massive Holzwandelemente und ein stabile Lärchenholz-Verschindelung, die der Witterung auf der extremen Höhe standhält,  angebracht“, sagt DI Gottfried Steinbacher.
 
Einfach waren die Arbeiten auf knapp 3.500 m Höhe nicht:  „Jeder Bauteil und jedes Werkzeug musste hinauf geflogen oder auf dem Steig auf den Berg gebracht werden – bei einer Gehzeit von rund fünf Stunden. Die Materialseilbahn konnte nur maximal 300 Kilogramm transportieren.“
 

Fäkalien werden per Hubschrauber ausgeflogen

Besonderes Augenmerk legte man auf eine sinnvolle Toilettenlösung, die ohne Spülwasser auskommt. „Für das WC wurde ein eigens entwickeltes Trockentoiletten-System eingesetzt. In einem doppelwandigen Auffangcontainer, der sich unter den WC-Stühlen befindet, trennt ein Filtersackeinsatz die Fest- von der Flüssigphase. Die Flüssigkeiten werden in eine vollbiologische Kläranlage geleitet und gereinigt. Die festen Bestandteile werden in den Containern über den Winter zwischengelagert und verlieren durch Frosteinwirkung circa 50 % ihres Anfangsgewichtes. Im Frühsommer wird der Filtersack samt Inhalt dann per Hubschrauber zur Entsorgung ins Tal ausgeflogen.“ Nachhaltiges Resultat: Dank der Trockentoiletten verbraucht jeder Besucher nur 10 bis 15 Liter Wasser auf der Hütte.

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Trockentoilette auf der Erzherzog-Johann-Hütte
Foto: DI Gottfried Steinbacher
Fäkaliencontainer der Trockentoilettenanlage auf der Erzherzog-Johann-Hütte

Derzeit liegt noch viel Schnee auf der Adlersruhe auf 3.454 m Höhe – Hüttenwirt Peter Tembler, der seine zehnte Saison als „Portier des Glockners“ in Angriff nimmt, hat alle Hände voll mit dem Räumen zu tun. Die Erzherzog-Johann-Hütte öffnet wieder am 18. Juni.
 
Im Bergwelten Magazin (Juni/Juli 2016) ist ein ausführliches Portrait Peter Temblers und seiner Erzherzog-Johann-Hütte zu lesen.
 

Hüttenwirt Peter Tembler beim Räumen der Schneemassen

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