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Klettersteige

6 Klettersteige in Schluchten

• 25. Juni 2020
4 Min. Lesezeit
von Barbara Ebner

Manche Klettersteige führen durch tiefe Schluchten, entlang märchenhafter Gumpen und in eine wild-romantische Welt. Wir stellen euch 6 besonders schöne Schluchten-Klettersteige vor!

Hoachwool Klettersteig Schlucht
Foto: Andreas Jakwerth
Ein besonderes Klettersteig-Erlebnis: Über Seilbrücken und Schluchten
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Luftige Klettersteige bringen uns auf hohe Gipfel und eröffnen uns traumhafte Aussichten – es geht aber auch anders. Manche Klettersteige führen durch tiefe Schluchten, entlang märchenhafter Gumpen und in eine wild-romantische, meist schattige und kühle Welt, in der das Rauschen des Wassers und die Gischt die Luft erfüllen.

Die folgenden Klettersteige in Schluchten bieten aufregende Seilbrücken und tosende Wasserfälle. Bei allen Klettersteigen ist jedoch zu beachten, dass die Begehung im Frühjahr bei Schneeschmelze oder im Sommer nach heftigen Gewittern gefährlich sein kann.

1. Triftsteig

Oberösterreich/ Oberösterreichische Voralpen

Beliebt auf Bergwelten

Entlang des großen Baches durchquert man die beeindruckende Dolomitschlucht. Ursprünglich wurde der Steig zur Holztrift angelegt, nun ist er umfassend saniert. Der Triftsteig bietet wegen der geringen Schwierigkeit auch Kindern und Klettersteig-Neulingen eine Gelegenheit die tiefe Schlucht zu erkunden. Der Steig ist mit einem Stahlseil gut gesichert. Meist wandert man nur einige Meter über dem glasklaren Wasser. Einige kurze und steile Aufschwünge wurden außerdem mit Stiften und Klammern versehen. Der Triftsteig kann sowohl im Auf- als auch im Abstieg begangen werden. Alternativ wählt man für den Rückweg die am gegenüberliegenden Bachufer verlaufende Forststraße.

Wie man hinkommt: Um zum Einstieg zu gelangen, wandert man von Weißwasser aus ca. 4 km auf der Forststraße zum Schleierfall. Bei der Hinweistafel befindet sich dann der Einstieg zum versicherten Steig. Alternativ kann man den Einstieg auch von Reichraming mit dem Fahrrad nach 11 km auf der Forststraße erreichen.

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2. Sentiero Rio Sallagoni

Trentino/ Gardaseeberge

Ein besonderes Erlebnis bietet diese Steiganlage in der Nähe von Arco am Gardasee. Durch die kühle, urwaldähnliche Schlucht vom Örtchen Dro hinauf zur Burg Drena zieht sich dieser recht einfache aber sehr schöne Klettersteig. Gehgelände wechselt mit Kletterstrecken und Seilbrücken. Der erste Teil des Steiges – bis zum Ausstieg bei der Burg – ist durchgehend mit einem Stahlseil gesichert. Der zweite, leichtere Teil des Steiges ist nur mit Klammern, nicht mehr durch ein Seil gesichert. Die Via Ferrata bietet sich besonders für einen Ausflug mit größeren Kindern an. Die Kombination aus der wildromantischen Schlucht, dem abenteuerlichen Steig und der Besichtigung der Burg garantieren einen unvergesslichen Urlaubstag.

Wie man hinkommt: Auf der Straße von Dro kommend Richtung Drena parkt man hinter dem Sportplatz. Von dort führt ein Schotterweg direkt zum Einstieg.

3. Klettersteig durch die Pirknerklamm

Kärnten/ Gailtaler Alpen

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Der Klettersteig durch die Pirknerklamm ist besonders abwechslungsreich. Über mehrere Seilbrücken, Querungen und über Blockgelände direkt im Bachbett, erkundet man die Klamm. Sehr beeindruckend ist der Aufschwung neben dem Wasserfall: Durch die aufsteigende Gischt entstehen hier oft Regenbogen, der Eisenweg führt unmittelbar neben dem Wasserfall mit zahlreichen Stiften empor. Vom Ausstieg des Klettersteiges wandert man weiter seilversichert bis zum Aussichtspunkt. Dort folgt man dem ÖTK-Steig zurück bis zum Ausgangspunkt.

Wie man hinkommt: In Pirkbach bei der Brücke kurz nach der Kirche parken und dann dem Bach folgen bis man auf ein Haus trifft, an diesem geht es rechts vorbei zu einer alten Mühle und zum Einstieg des Klettersteiges.

4. Klettersteig Hausbachfall

Bayern/ Chiemgauer Alpen

  • Der Klettersteig eignet sich – ebenso wie der Klettersteig durch die Pirknerklamm – für klettersteigerfahrene Kinder oder sportliche Klettersteiganfänger und –anfängerinnen. Beim Klettersteig Hausbachfall sind einige kurze C-Stellen zu bewältigen. Die Schlüsselstelle wartet kurz vor dem Ausstieg. Zwischen den einzelnen Aufschwüngen ist das Gelände jedoch meist mäßig schwierig und bietet genug Möglichkeiten zum Rasten. Der Steig zeichnet sich durch verschiedene Seilbrücken aus. Am Ende überquert man die tiefe Schlucht außerdem auf einem Baumstamm. Besonderes Highlight sind der Wasserfall und die steilen Wände der engen Schlucht. Vom Ausstieg führt ein markierter Steig ohne Schwierigkeit zum Ausgangspunkt zurück.

    Wie man hinkommt: In Reith im Winkel beim Festsaal parken und dann den Wegweisern folgend zur Klamm spazieren. Gleich hinter der Brücke folgt man dem kleinen Steig zum Einstieg des Klettersteiges.

    5. Via Ferrata Rio Secco

    Trentino/ Fleimstaler Alpen

    Der wenig begangene Rio Secco-Klettersteig zieht sich durch einen besonders schönen, tiefen Canyon. Vertikale Strecken wechseln mit Flachstücken. Obwohl die kurzen Steilstufen nicht zu unterschätzen sind, kann der Klettersteig auch mit größeren, klettersteigerfahrenen Kindern begangen werden. Die Schlüsselstelle stellt die Verschneidung im unteren Teil des Klettersteiges dar. Danach quert man am Boden der Schlucht die geheimnisvollen Gumpen. Im Herbst sind diese meist trocken, im Frühling kann es zu Wasserberührung kommen. Im Abstieg bieten sich zwei Varianten an: entweder westseitig über den steilen Steig (Achtung: B-Stelle im Abstieg!) direkt zum Parkplatz oder über den südseitigen, sonnigen Weg durch das Dorf Faedo und über Feldwege in circa 1 Stunde zum Parkplatz zurück.

    Wie man hinkommt: Zum Einstieg gelangt man unkompliziert auf einem markierten Steig direkt vom Parkplatz für Klettersteiggeher (5 km nach Salurn).

    6. Klettersteig durch die Postalmklamm

    Oberösterreich/ Salzkammergut-Berge

    Der mit Abstand schwierigste der hier vorgestellten Klettersteige und daher nur erfahrenen Sportlern und Sportlerinnen zu empfehlen. Über 5 zum Teil recht originelle Seilbrücken zieht sich dieser Action-Klettersteig über dem Rußbach durch die Postalmklamm. Bei der Durchquerung der engen Schlucht ist Kraft und Überwindung gefragt. An einer Stelle muss die Schlucht sogar durch einen beherzten Sprung überwunden werden. Die Höhe des Klettersteiges und die Tatsache, dass es kaum richtige Rastplätze gibt, machen die Begehung zu einer echten Herausforderung. Der Klettersteig teilt sich in zwei Abschnitte, wobei der zweite, schwierigere Teil auch umgangen werden kann. Für alle die Ihre Grenzen austesten wollen wartet hier sogar eine kurze F-Stelle. Am Rückweg folgt man dem breiten Wanderweg.

    Wie man hinkommt: In Weißbach folgt man der Mautstraße zur Postalm. Bald stößt man auf den Parkplatz für KlettersteiggeherInnen und folgt dem markierten Weg zum Einstieg.

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