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6 Skitouren rund um die Franz-Senn-Hütte

• 13. Oktober 2021
3 Min. Lesezeit
von Christina Schwann

In Mitten der faszinierenden Welt der 3.000er der Stubaier Alpen steht die legendäre Franz-Senn-Hütte des Alpenverein Innsbruck auf 2.147 m. Sie ist wichtiger Ausbildungsstützpunkt und Ausgangspunkt für zahlreiche Ski- und Skihochtouren, die oft noch weit ins Frühjahr hinein möglich sind.

Die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen
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Die Hütte

Jeder kommt gerne auf die Franz-Senn-Hütte im Stubaital. Trotz ihrer Größe mit 80 Betten und 90 Lager-Plätzen, konnte die Hütte ihren familiären Charme seit ihrer Eröffnung im Jahr 1885 bewahren. Sicherlich, seither hat sich viel getan, die Hütte wurde immer wieder erweitert, modernisiert und verfügt heute über WLAN und Duschen, ein eigenes Wasserkraftwerk zur Energieversorgung, eine Materialseilbahn ab der Oberissalm – die auch für den Gepäcktransport genutzt werden kann – sowie eine teilbiologische Kläranlage.

Aber die Familie Fankhauser, die die Hütte seit 1975 bewirtschaftet – bis 2006 Klara und Horst Fankhauser, jetzt Beate und Thomas Fankhauser – punktet vor allem durch ihre eigene alpine Erfahrung und weiß genau, was Bergsteiger und Skitourengeher brauchen. Kurse und Lehrgänge werden professionell bedient, Seminarräume stehen zur Verfügung und am Abend kann man vom Seniorchef Horst Fankhauser gewiss noch die ein oder andere Weisheit mitnehmen.

Die Hütte im Detail

Beliebt auf Bergwelten

Die Hütte ist fast immer gut besucht. Im Sommer kommen viele Gäste entlang des Stubaier Höhenweges, im Winter sind es vor allem die vielen, prächtigen Skihochtouren, die Skibergsteiger aus aller Welt anziehen. Mächtig türmen sich Rinnenspitze, Innere Sommerwand, Östlicher Seespitz, Aperer und Wilder Turm auf, während der Talschluss vom Alpeiner Ferner mit der Ruderhofspitze, der Östlichen Schwarzenbergspitze und natürlich dem imposanten Schrankogel beherrscht wird.

Kommt man am Nachmittag müde von der Tour zurück, verstaut man Ski und Schuhe in eigenen, beheizten Räumen und darf sich auf das pünktlich um 18.00 Uhr servierte Abendessen freuen. Vegetarisch oder vegan? Für den Koch auf der Franz-Senn-Hütte längst kein Problem mehr. Und das Frühstücksbuffet? Das sucht sowieso unter allen Schutzhütten seinesgleichen. Die Halbpension inkludiert außerdem nicht nur heißen Tee, sondern auch eine Tagesjause, die man sich vom Frühstücksbuffet mitnehmen darf. 

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Zustieg zur Franz Senn Hütte

Im Winter kann man mit dem Auto bis Seduck im Oberbergtal bei Neustift im Stubaital fahren. Hier befinden sich einige Parkplätze entlang der Straße. Direkt bei der Brücke geht es dann linker Hand des Baches taleinwärts, vorbei an der Stöcklalm zur Oberissalm und über den Winterzustieg hinauf zur Hütte.

Touren rund um die Franz-Senn-Hütte

Wer im Winter in diesem Gebiet unterwegs ist, sollte jedenfalls Gletschererfahrung und die entsprechende Ausrüstung mitbringen, denn auch wenn das „ewige“ Eis in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, führen viele der Touren über die Ferner, die zum Teil durchaus spaltenreich sind. Grandiose Aussichten und wunderschöne Abfahrten belohnen aber für die Vorsicht und Mühen des Aufstieges.

Zahlreiche Skitourenberge locken rund um die Franz-Senn-Hütte
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Zahlreiche Skitourenberge locken rund um die Franz-Senn-Hütte
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1. Kreuzspitze

Direkt von der Franz-Senn-Hütte aus geht es in Richtung Südosten los. Über den Knotenspitzferner gelangt man zunächst zum Skidepot. Von hier geht es zu Fuß weiter, eine steile Rinne empor zum Grat und in leichter Kletterei bis auf den Gipfel der 3.084 m hohen Kreuzspitze.

Die Tour im Detail

2. Östlicher Seespitz

Diese anspruchsvolle Skitour auf den 3.416 m hohen Östlichen Seespitz führt, wie die meisten Skitouren ausgehend von der Franz-Senn-Hütte zuerst entlang des Baches taleinwärts. Nach der ersten Steilstufe zweigt man links ab und geht über den Alpeiner Kräulferner bis zur Scharte, wo man das Skidepot errichtet und über den Gratanstieg zum Gipfel gelangt.

Die Tour im Detail

3. Wildes Hinterbergl

Die Tour auf das Wilde Hinterbergl (3.288 m) ist wunderschön, darf aber aufgrund des spaltenreichen Berglasferners nicht unterschätzt werden – d.h. Gletscherausrüstung und Erfahrung sind hier unbedingt notwendig. Der Gipfel selbst ist unscheinbar, die Aussicht dafür umso beeindruckender! Lüsener Fernerkogel, Bruchkogel, Schrankogel, Ruderhofspitze – ja sogar bis zum Zuckerhütl reicht die Gipfelschau.

Die Tour im Detail

4. Vorderer Wilder Turm

Wieder wandert man taleinwärts, überwindet die erste Steilstufe und durchquert das flache Tal dahinter. Dann zweigt man rechts ab und gelangt über den Verborgen-Berg-Ferner aufwärts. Man hält sich rechts und kommt zum meist durch Trittspuren gut erkennbaren Übergang zum Berglasferner. Ein Seil erleichtert den Anstieg. Die letzten Meter auf den Blockgipfel des Vorderen Wilden Turms mit 3.177 m sind mit ein paar Eisentritten entschärft.

Die Tour im Detail

5. Ruderhofspitze

Die Ruderhofspitze mit ihren 3.474 m ist schon ein gewaltiges Ziel. Der Weg von der Franz-Senn-Hütte ist zudem auch noch ziemlich lange. Es geht durch das gesamte Tal und über den Alpeiner Ferner in Richtung Hölltalscharte. Dort steigt man dann in den meisten Fällen zum Grat auf, über den man den Gipfel von Südwesten erreicht. 

Die Tour im Detail

6. Innere Sommerwand

Die Tour zum schönen Aussichtsgipfel der Inneren Sommerwand (3.122 m) ist kurz, erfordert aber zeitweise Schwindelfreiheit. 

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