Skitourengeher im Kühtai in Tirol

10 Tipps für die erste Skitour der Saison

Tipps & Tricks

8 Min.

10.11.2025

Foto: mauritius images / imageBROKER / Christian Vorhofer

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Der Winter steht vor der Tür und die erste Skitour rückt in greifbare Nähe. Damit zu Saisonstart alles so funktioniert, wie es soll, geben die Skitouren-Experten Riki Daurer und Stephan Mitter zehn Tipps für einen problemlosen Saison-Auftakt.

Inhalt

1. Vor der Tour die Ausrüstung kontrollieren

„Es hat geschneit!“ – Also: runter in den Keller, die Ausrüstung herauskramen und los geht’s zur ersten Skitour. Am Ausgangspunkt herrscht dann oft Ernüchterung, weil das Fell nicht mehr klebt, die Bindung nicht funktioniert, das LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät) leere Batterien hat oder ein Ausrüstungsteil fehlt. Um solche Enttäuschungen zu vermeiden, kontrolliert man vor der ersten Skitour die gesamte Ausrüstung.

Dabei gilt es, besonderes Augenmerk auf die Funktionstüchtigkeit des LVS, die Klebekraft der Felle, die korrekte Einstellung und Funktion der Tourenbindung, die Schnallen der Skischuhe und den Verstellmechanismus der Teleskopstöcke zu legen. Für viele Ausrüstungsteile wie Bindung oder Steigfelle gibt es auch Videos zur richtigen Pflege und Wartung. Schaufel und Sonde werden ebenso einmal zusammengebaut, wie man den Biwaksack auspackt und überprüft (Schimmel lässt grüßen) und den Inhalt des Erste-Hilfe-Paketes checkt und aktualisiert. Manche Ausrüstungsteile wie LVS-Geräte oder Airbag-Systeme könnt ihr im Fachhandel elektronisch überprüfen bzw. dort updaten lassen. Wichtig ist auch zu recherchieren, ob eure Ausrüstungsgegenstände von Rückruf- oder Einsendeaufforderungen betroffen sind.

Apropos: Wer mit einem Lawinenairbag unterwegs ist, sollte diesen vor Saisonbeginn nicht nur laut Herstellerangaben checken, sondern auch eine Probeauslösung durchführen – denn gerade dieses System sollte verlässlich funktionieren, wenn man es benötigt.

Skitourengeher im Salzburger Lungau
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Richtig packen für die Skitour

Die kalte Jahreszeit steht ins Haus – und mit ihr die Skitouren-Saison. Dabei ist entscheidend, richtig ausgerüstet zu sein. Das heißt auch: richtig zu packen. Was mit muss hängt von Art und Länge der Unternehmung sowie den persönlichen Vorlieben ab. Einige grundsätzliche Dinge gehören aber fast immer mit ins Gepäck. Wir verraten euch, welche das sind.
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Wenn eure Skitourenausrüstung nicht vollständig ist oder nur mangelhaft funktioniert, solltet ihr die erste Skitour der Saison im Zweifelsfall verschieben. Es empfiehlt sich, die Ausrüstung zuerst zu vervollständigen bzw. zu warten und erst im Anschluss Richtung Berge zu starten. Denn wie immer gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht und das Verletzungsrisiko ist zu Beginn des Winters bei wenig Schnee und mit wenig Kondition meist von Haus aus höher.


2. Soft Goods überprüfen

Neben den Hard Goods (Ski, Felle, Schuhe und Stöcke) solltet ihr natürlich auch eure Soft Goods – also Jacke, Hose, Unterwäsche, Haube, Stirnband, Skibrille, Handschuhe etc. – auf einwandfreien Zustand überprüfen und anschließend das, was nicht am Körper getragen wird, sorgfältig im Skitourenrucksack verstauen. Gleiches macht man mit den kleinen, aber wichtigen Accessoires wie Sonnencreme, Reparaturzeug, Akkupack, Trinkflasche, Stirnlampe, Energieriegel etc. Einmal gut gepackt, steht der Rucksack dann immer griffbereit zur Verfügung und muss während der Saison nicht jedes Mal umgepackt werden.

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3. Check der Notfall-Ausrüstung

Die Notfallausrüstung trägt man nicht nur für eine eigene Verschüttung bzw. einen Unfall, sondern auch – und vor allem –, wenn ein anderer Hilfe benötigt. Im Umkehrschluss bedeutet das, am besten auch die Notfallausrüstung seiner Tourenpartner vor dem Aufbruch zu kontrollieren. Folgende Routine-Checks solltet ihr zu Beginn der Saison durchführen:

  • Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS): Zu Saisonbeginn werden neue Batterien eingelegt (idealerweise wurden die alten nach Saisonende herausgenommen) und das Gerät einem Selbsttest unterzogen. Dabei überprüft das LVS-Gerät seine Funktionen selbstständig. Dann werden alle Schalter ausprobiert und anschließend gilt es, etwaige Fehlermeldungen zu analysieren, die Software gegebenenfalls zu aktualisieren (siehe App oder Internet) und den allgemeinen Zustand des Geräts und des Displays sowie das gesamte Gehäuse inklusive Schalter auf Risse etc. zu überprüfen. Falls ihr mit dem LVS-Gerät nicht mehr ganz vertraut seid, solltet ihr euch vor der ersten Skitour eine kleine Auffrischung mittels Bedienungsanleitung oder beim Fachhändler zu Gemüte führen. Ihr könnt für die erste Skitour auch einen Bergführer buchen und so euer praktisches Wissen updaten.

  • Schaufel & Sonde: Beide Ausrüstungsgegenstände werden einmal in Ruhe zu Hause zusammengebaut. Es wird überprüft, ob alles reibungslos funktioniert und die Sonde nicht verbogen oder gar gebrochen ist. Es empfiehlt sich außerdem, die Sonde nachzuspannen und alle Materialteile – z. B. mit Silikonspray – geschmeidiger zu machen.

  • Lawinenairbag-Rucksack: Verwendet ihr einen Airbag-Rucksack, dann muss das jeweilige System entsprechend den Herstellerangaben geprüft werden. Das kann vom reinen Wiegen der Kartuschen über eine Trockenauslösung bis zum Ölen von Kabelverbindungen reichen. Auch hier sind die Bedienungsanleitung oder der Fachhändler bzw. Hersteller hilfreich sowie aktuelle Informationen zu den Produkten, die online zu finden sind. Wie bereits erwähnt, empfehlen wir vor jeder Saison eine Testauslösung, um das System zu checken – auch wenn der Hersteller das nicht verlangt.

  • Erste-Hilfe-Set & Biwaksack: Wer diese Dinge im Sommer nie in die Hand genommen hat, sollte beides überprüfen: also den Biwaksack ausbreiten (und eventuell etwas auslüften lassen), das Erste-Hilfe-Material auf Vollständigkeit und Zustand untersuchen und bei Bedarf einige Dinge austauschen.

  • Stirnlampe: Eine kleine Stirnlampe sollte auf einer Skitour immer mit dabei sein. Auch diese muss auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden, und neue Batterien müssen eingesetzt bzw. der Akku aufgeladen werden.

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4. Reserve-Material einpacken

Gerade bei den ersten Touren ist es sinnvoll, ausreichend Reservematerial mitzunehmen – falls etwas doch nicht so funktioniert wie erwartet. Ein kleines Reparaturset – bestehend aus Kabelbindern, PU-Skistraps oder Klebe-Pads (wenn das Fell nicht klebt) und einem Multifunktions-Tool mit den entsprechenden Bits – solltet ihr aber auch im weiteren Verlauf der Saison immer dabeihaben.

Ein Block Universalwachs kann außerdem Wunder bewirken: Wenn nach dem Abziehen des Fells plötzlich der Kleber am Skibelag zurückbleibt oder der Schnee am Ski haften bleibt, kann durch Auftragen des Wachses die Lauffähigkeit des Skis wieder hergestellt werden. Ein – zu Saisonbeginn – gut gewarteter Ski macht beim Abfahren übrigens mehr Spaß und die Felle haften auch besser.

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5. Ausreichend Proviant

Zu Beginn jeder Wintersaison ist man aufs Neue überrascht, wie anstrengend die erste Skitour sein kann, obwohl man doch über eine gute allgemeine Grundkondition verfügt. Auch Personen, die den restlichen Winter über mit relativ wenig Flüssigkeit und Nahrung auskommen, brauchen für die erste Tour möglicherweise mehr Verpflegung.

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6. Tour sorgfältig planen

Mit einer guten Planung beginnt jede Tour. Noch nie waren so viele gute Informationen so schnell abrufbar, doch bei den ersten Touren gilt es, sich mit seinen Lieblings-Apps und Webseiten für die Tourenplanung wieder vertraut zu machen. Über den Sommer verbessern viele Anbieter und auch die Lawinenwarndienste oft ihre Angebote, Inhalte und Usability. Es ist eine gute Idee, sich dafür etwas mehr Zeit zu nehmen, herauszufinden, was „neu“ und „anders“ ist, und wieder etwas in die gewohnte Routine hineinzukommen.

Zur Auffrischung der Wetter-, Schnee- und Lawinenkunde oder zum Verstehen der verschiedenen Kartenlayer oder Lawinenprognosen bieten sich die diversen Tutorials und Tipps auf den Webseiten und Apps an.

Gerade weil es zu Saisonbeginn oft noch keine täglichen Lawinenprognosen der Lawinenwarndienste gibt, muss man auf andere Informationen zurückgreifen und sich selbst ein Bild machen. In der Planung gelingt das am besten mit kompetenten Experten vor Ort, die man fragen kann, mit den aktuellen Daten von Webcams und Messstationen sowie mit guten und vertrauenswürdigen Informationen aus der Community. Doch Achtung: Viele Posts in den sozialen Medien dienen mehr der Selbstdarstellung als einem kompetenten Bericht zur aktuellen Situation. Deshalb nur seriösen und validen Quellen trauen.

Gerade zu Saisonbeginn sind Pistentouren eine gute und beliebte Option, da die Pisten zumeist schon beschneit oder sogar präpariert sind. Da die Betreiber eines Skigebiets diese Pisten jedoch für die Saison herrichten müssen, gilt es unbedingt, die Sperrungen und Hinweise zu befolgen. Was aktuell gesperrt oder reglementiert ist, solltet ihr bereits in der Planung herausfinden, um vor Ort keine böse Überraschung zu erleben.

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7. Zeitmanagement anpassen

Skitourengehen soll vor allem Freude bereiten. Gerade die ersten Skitouren können aber in Stress und Chaos ausarten, weil die Routine erst wieder einkehren muss und gerne irgendetwas noch nicht so passt. Wie erwähnt, hilft das Checken der Ausrüstung und eine gute Tourenplanung hier enorm.

Trotzdem sollte man die ersten Touren entspannt angehen. Der Winter ist noch lang, es wird noch oft schneien, und eigentlich gibt es keinen Grund, bereits bei den ersten Skitouren alles niederreißen zu wollen. Im Gegenteil: Gerade zu Winterbeginn hat man gute Chancen, sich so zu verletzen, dass die restliche Skisaison ausfällt – herausragende Steine, keine Sturzräume neben der Piste, eisiger Untergrund und schottrige Forstwege in Kombination mit wenig „Skifitness“ sind keine idealen Voraussetzungen.

Deswegen keinen Stress aufkommen lassen, genügend Zeit für Aufstieg und Abfahrt einplanen und eventuell auf einen Gipfelhang oder -grat verzichten. Diese ersten Ausflüge ins winterliche Gelände dienen vor allem dazu, sich einerseits mit dem herrlichen Weiß anzufreunden und sich andererseits das Gespür für die Skier und die winterlichen Verhältnisse wieder ins Gedächtnis zu rufen. Geschwindigkeitsrekorde und kühne Gipfel könnt ihr dann später in der Saison angehen.


8. Lawinenlage checken

Viele Lawinenwarndienste bieten den Service des täglichen Lawinenlageberichts noch nicht im Frühwinter an. Ihr müsst euch also alternativ über die lokale Lawinenlage informieren – einige Lawinenwarndienste betreiben Blogs mit Informationen, oft kennt man auch lokale Expertinnen und Experten.

In jedem Fall gilt: Lieber defensiv in die Saison starten, vor allem, wenn ihr (noch) nicht über ausreichend Wissen oder Erfahrung verfügt, um die Lawinenlage auf der geplanten Tour einzuschätzen. Vor allem, wer es gewohnt ist, mit Reduktionsmethoden zu arbeiten, dem fehlen ohne Gefahrenstufe die Grundlagen für seine Entscheidung.

Deshalb ist der Frühwinter auch die perfekte Gelegenheit, hier mit der Bergführerin oder dem Bergführer eures Vertrauens Wissen und Können zu erweitern und z. B. auch andere Beurteilungsmethoden kennenzulernen.

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Das Aufrufen und Studieren der regionalen Lawinenvorhersage am Vorabend der Skitour gehört zu den Standardmaßnahmen für alle Wintersportler, die sich im freien Gelände abseits von präparierten Pisten bewegen. Im ersten Beitrag dieser dreiteiligen Serie (hier geht’s zu „Teil 2: Lawinenprobleme“ und „Teil 3: Gefahrenstellen“) klären wir euch über die Begriffe der Lawinenprognose auf und verraten, wie die Gefahrenskala definiert wird.
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9. Frühwinter-Gefahren berücksichtigen

Nur weil noch keine tiefwinterlichen Bedingungen herrschen, bedeutet das nicht, dass es keine Lawinen gibt. Die größte Gefahr im Frühwinter besteht allerdings nicht in der Totalverschüttung, sondern darin, durch den Schneerutsch in felsiges und steiniges Gelände mitgerissen zu werden.

Apropos Steine: Bei einer geringen Schneedecke im Frühwinter sind „Sharks“ – vereinzelt herausstehende oder nur minimal verdeckte Steine – die Gefahrenquelle Nummer 1. Deswegen solltet ihr bei geringer Schneeauflage lieber auf Wiesen oder Pisten unterwegs sein, dort also, wo es wenig Steine gibt. Das gilt für den Aufstieg, aber vor allem für die Abfahrt.

Auch Spaltenstürze zählen zu den Frühwinter-Gefahren: Nur weil der Gletscher frisch eingeschneit ist und die Spalten verdeckt sind, bedeutet dies nicht, dass die Schneedecke die Belastung durch Wintersportler aushält. Immer wieder kommt es gerade zu Winterbeginn zu ersten Spaltenstürzen in den Gletscher-Skigebieten. Daher am Gletscher, auch wenn er noch so überschaubar aussieht, in jedem Fall Gletscherausrüstung einsetzen.

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Der erste Schnee: Worauf man achten muss

Es hat geschneit. Fanatische Skitourengeher:innen sind sofort nach diesem ersten Schneefall der Saison im Gelände gewesen und haben ihre Spuren gezogen. Bei aller Euphorie sollte man aber ein paar relevante Gefahren nicht außer Acht lassen. Die Bergwelten-Experten Riki Daurer und Peter Plattner verraten, worauf man zum Winterbeginn achten muss.
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10. Kondition und skitechnisches Können stärken

Gerade wenn man das erste Mal in der Saison auf Skiern steht, sind Kondition und auch die körperliche Verfassung, sprich die Kraftreserven, ein Thema. Es empfiehlt sich, schon im Vorfeld Kondition und auch die für das Skifahren notwendige Kraft gezielt zu trainieren.

Übungen zur Stärkung der Beinkraft und des Rumpfes sowie Koordinationsübungen findet ihr hier:

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Training: Fit für die Skisaison mit Paul Verbnjak

Skibergsteiger und Olympiateilnehmer Paul Verbnjak zeigt im Video Übungen, mit denen man zu Hause fürs Skifahren trainieren kann.
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Bonus-Tipp: Gelassen bleiben

Ja, wir alle freuen uns auf die ersten Schwünge. Gerade deswegen wäre es schade, wenn der erste Ausflug ins Gelände zugleich der letzte der Saison ist – also: gelassen, entspannt und defensiv starten. Der Winter ist noch lang, die Verhältnisse werden erfahrungsgemäß ohnehin erst nach Weihnachten richtig gut und halten dann bis spät in den Frühling an. Geht die ersten Abfahrten lieber zurückhaltend an, dafür könnt ihr dann den gesamten Winter in vollen Zügen genießen.


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