Traumkante im Granit im Bündner Bergell: Stolz, präsentiert sich die Nordkante des Piz Badile steil und weit über der Hütte in den Himmel ragend. Diese Linie ist tadellos! Kein Wunder, dass sich in der kurzen Saison für diese Klettertour oft viele Aspiranten in der Capanna Sasc Furä einfinden. Doch geschenkt wird einem die Ehre, nachher sagen zu können, diese Tour begangen zu haben, sicher nicht. Mit über 20 langen Seillängen ist die Tour doppelt so lang als die üblichen Touren wie zum Beispiel im Wilder Kaiser oder dem Wetterstein. Und da man immer wieder Friends und Keile in die Ritzen schieben muss, geht es deutlich langsamer voran als an modernen Bohrhakenleitern. Weiters bewahrheitet sich am Piz Badile auch das Sprichwort auch, dass man erst oben ist, wenn man unten ist. Der Abstieg auf der Südseite fordert nämlich nochmal das Orientierungsvermögen der Alpinisten und es zieht sich bis man im Rifugio Gianetti einläuft. Deshalb darf wer die Tour souverän bewältigt hat, durchaus auch ein wenig stolz in den Himmel schauen.