Die Neue Reichenberger Hütte (2.586 m) inmitten der Osttiroler Vendiger-Gruppe, sehr zentral in der Lasörlinggruppe am malerischen Bödensee, ist ein beliebtes Ziel wandernder und bergsteigender Menschen. Die Lasörlinggruppe wird im Norden vom Virgen- und im Süden vom Defereggental begrenzt. Die Hütte ist ein idealer Rast-Ort, um auf halber Strecke auf der eintägigen Überschreitung des Lasörlingkamms vom Defereggental ins Virgental (oder umgekehrt) einzukehren. Rund 30 Gehminuten von ihr entfernt, ist der Bachlenkenkopf zu erklimmen. Von dort können wir uns einen unbeschreiblichen Blick auf den Großvenediger holen. Ein, von der Hütte ebenfalls recht einfach zu erreichender und nicht minder eindrucksvoller Aussichtsgipfel, ist die Gösleswand.
Kürzester Weg zur Hütte
Jeweils rund vier Stunden marschiert man von St. Jakob in Defereggen und von Hinterbichl im Virgental auf die Neue Reichenberger Hütte. Von St. Jakob marschiert man über die Hintere Trojeralm. Von Hinterbichl aus ist zur Hütte über Pebell- und Stürmitzalm sowie das Großbachtal aufzusteigen.
Gehzeit: 4 h
Höhenmeter: 1.389 m (St. Jakob), 1.331 m (Hinterbichl)
Leben auf der Hütte
Johann und Christine Felder servieren in den Gaststuben der Hütte (Fassungsvermögen insgesamt 60 Personen) sowie auf der kleinen Terrasse (maximal 20) traditionell-bodenständige Gerichte. Die Hütte ist, nicht zuletzt wegen Felders Tochter Isabell, auch auf kleine und junge Gäste eingestellt. Drinnen und draußen kann nach Herzenslust gespielt werden. Speziell rund um den Bödensee finden jungen Besucher Wege und Möglichkeiten, um kleine alpine Abenteuer zu erleben.
Große und kleine Bergsteiger können in der Gaststube eine besondere Holzschnitzarbeit bewundern und dessen Geschichte erzählt bekommen: den Rübezahl. Der gute Berggeist stammt aus der Stadt Reichenberg im Riesengebirge, nach der die Hütte benannt wurde. Der Rübezahl wacht, der Sage nach, über das Wohlergehen von Wanderern.
In der Umgebung der Hütte lässt sich die Königin der Alpenblumen, das Edelweiß, auffinden. Sie darf aus allen Perspektiven fotografiert werden. Das Edelweiß ist allerdings streng geschützt. Gepflückt darf es nicht werden!
Gut zu wissen
Die Hütte bietet Waschräume mit Warmwasser, zwei Duschen und getrennte Toiletten. Ein Gepäcktransport auf die Hütte ist nicht möglich. Der Handy-Empfang ist gut. Übernachtungen mit Hunden müssen, wie üblich, im Vorfeld eines Aufenthaltes abgeklärt werden. Die Neue Reichenberger Hütte ist auch für Seminare geeignet. Kost und Logis können mittels EC- und auch gängiger Kreditkarten bezahlt werden.
Der Winterraum steht derzeit, aufgrund von Umbau-Arbeiten, nicht zur Verfügung.
Touren und Hütten in der Umgebung
Die nächstgelegene Hütte ist das Barmer Haus (1.380 m) und in 2:30 h Gezeit zu erreichen. Weitere Hütten-Ziele: Clarahütte (2.038 m, 3 h); Lasnitzenhütte (1.900 m, 4 h); Bergerseehütte (2.182 m, 5 h) und Lasörlinghütte (2.350 m, 6 h)
Gipfelbesteigungen: Bachlenkenkopf (2.759 m, 30 min); Gösleswand (2.912 m, 1 h); Finsterkarspitze (3.028 m, 2 h); Heinzenspitze (2.930 m, 1 h); Kesselpater (2.985 m, 2 h); Reichenberger Spitze (3.030 m, 3 h); Rosenspitze (3.060 m, 2 h); Graue Wand (2.816 m, 1:30 h); Keeseck (3.173 m, 4 h).