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Blitz-Interview

Thomas Glavinic: „Der Berg ist gnädig zu mir“

• 18. April 2016
1 Min. Lesezeit
von Martin Foszczynski

Ganz oben stehen – das kennt der österreichische Schriftsteller Thomas Glavinic eher von Bestsellerlisten. Doch auch so mancher Klettersteig lockt ihn, wie er uns im Interview gesteht.

Thomas Glavinic
Foto: Ingo Pertramer: www.pertramer.at
Schriftsteller Thomas Glavinic
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Bergwelten: Was geht Ihnen am Berg durch den Kopf?

Thomas Glavinic: Und jetzt muss ich runter auch noch?

Was war das Schlimmste, das Ihnen in den Bergen passiert ist?

Das finden jetzt sicher alle zum Lachen, aber egal. Als Totalamateur bin ich unlängst in einem Klettersteig mitten in der Wand draufgekommen, dass meine Arme nicht mehr mitmachen. Weil mir die Technik fehlt, ziehe ich mich ja mit den Händen eine Wand hoch, und die Beine sind nur dazu da, damit der Hintern nicht runterfällt. Als ich da mitten in dieser Wand war, das war schon ein mulmiges Gefühl. Naja, es war wohl weniger dramatisch als es mir schien. Aber dieses Gefühl, jetzt könnte etwas passieren, mag ich eigentlich. Hinterher vor allem, wenn nichts passiert ist.

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Was kann man am Berg fürs Leben lernen?

Das müssen Berufenere als ich beantworten. Ich persönlich bin jedes Mal dankbar, wenn mir ein Berg gnädig zeigt, dass ich ja doch zu einer sportlichen Leistung fähig bin.

Mehr zum Thema

  • Unsere Hütten-Empfehlung für Thomas Glavinic: Das Otto-Haus auf der Rax. Dort findet er kulinarische Schmankerln und gesellige Musikabenden. Ebenfalls an der Rax könnte er sich an einem weiteren Klettersteig – dem „Haidsteig“ – versuchen. Der Ausgangspunkt Reichenau an der Rax ist von Wien aus per Auto über die Südautobahn oder mit dem Zug in einer guten Stunde zu erreichen.
  • Unser Touren-Tipp für Thomas Glavinic: Breitenfurter Achterltour durch neun flüssige Gaststätten an den Toren Wiens. Etwas weiter weg als sein Café Anzengruber, aber nicht viel.

Thomas Glavinic hat kürzlich seinen neuen Roman „Der Jonas-Komplex“ veröffentlicht: 978-3-446-23390-4, S. Fischer Verlag. In „Das größere Wunder“ wagt sich sein Protagonist sogar in die Todeszone des Mount Everest, 978-3-446-24332-3, Hanser Verlag.

Mehr über seine Beziehung zu Bergen verrät er uns in seinem Essay „Ein Schöcklbesteiger am Everest“. Zu lesen im Bergwelten Magazin 04/2015.

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