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In Extremlage

7 Berghütten am Osttiroler Adlerweg

Anzeige • 10. Juli 2023

Wir stellen dir sieben Hütten und ihre Hüttenwirte am Osttiroler Adlerweg im Nationalpark Hohe Tauern vor, die sich täglich den Herausforderungen der „Extremlage“ stellen und es dennoch schaffen, ihren Gästen einen wunderbaren Aufenthalt auf der Hütte zu bescheren.

Mehrtägige Wanderungen im Hochgebirge, wie der Osttiroler Adlerweg, sind nur dank des Hüttennetzes möglich.
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Mehrtägige Wanderungen im Hochgebirge, wie der Osttiroler Adlerweg, sind nur dank des Hüttennetzes möglich.

Viele der Hütten im Alpenraum wurden bereits Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. So gut wie alle Hütten blicken daher auf eine bewegte Geschichte zurück, haben zwei Weltkriege überdauert, fielen manchmal Naturkatastrophen zum Opfer und wurden über die Jahrzehnte vergrößert und modernisiert, um den heutigen strengen Auflagen hinsichtlich Brandschutz, Hygiene und Wasserver- und entsorgung zu entsprechen. Dennoch haben die Schutzhütten der Kategorie I, die – zumindest für Gäste – nur über einen längeren Fußmarsch zu erreichen sind, ihren Schutzhüttencharakter behalten. Sie bieten eine sichere Unterkunft, eine einfache, aber gute Verpflegung und kostenlos dazu unvergessliche Bergmomente.

Die ersten Hütten waren kleine, schlichte Bergsteigerunterkünfte, die Schutz vor Wind und Wetter boten: Die Alte Prager Hütte am Großvenediger ist im Original erhalten und heute als offenes Museum jederzeit zu besichtigen.

Die „Extremlage“ fordert vom Hüttenteam vollen Einsatz. Obwohl viele der Hütten eine Materialseilbahn haben und energieautark sind, muss mit Strom und vor allem auch mit Wasser sehr sorgsam umgegangen werden. Dass es den Hüttenwirten dennoch gelingt, ihre Gäste auch auf über 2.000 Höhenmetern und mehr zu verwöhnen, liegt allein an ihrem großen Engagement.

Hütten in „Extremlage“ am Osttiroler Adlerweg

Der Osttiroler Adlerweg führt in 9 Etappen in einer konstanten Höhenlage zwischen 2.000 und 2.500 m von Ströden am Fuße des Großvenedigers der berühmten Umbalfälle bis zur Stüdlhütte am Großglockner. Dabei durchwandert man die Venediger-, die Granatspitz- und die Glocknergruppe – Gebirgslandschaften, die zu den schönsten im Nationalpark Hohe Tauern zählen.

Beliebt auf Bergwelten

  • Ohne die Berghütten wäre diese Mehrtageswanderung allerdings undenkbar und die hier vorgestellten Hütten wurden vom Falstaff Hüttenguide 2023 sogar besonders hoch bewertet:

    1. Essener und Rostocker Hütte – 2.208 m

    Oberhalb von Ströden im Prägratner Maurertal, dem Ausgangspunkt des Tiroler Adlerweges, liegt die Essener und Rostocker Hütte des Deutschen Alpenvereins. Die ursprüngliche Hütte wurde auf Initiative eines Prägratener Bergführers und mit finanzieller Hilfe von Johann Stüdl im Jahr 1912 erbaut. Die Sektion Essen, deren Hütten zweimal von einer Lawine zerstört wurde, baute 1966 ihre neue Hütte als Anbau an die Rostocker Hütte, wodurch der Doppelname entstand.

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    Hüttenwirt Thomas Ludwig bietet heute vor allem Familien mit Kindern einen wunderbaren Aufenthalt auf der Hütte, die zudem Ausgangspunkt für die Besteigung der umliegenden Dreitausender wie Rostocker Eck, Dreiherren-, Simony- und Malhamspitze, Großer Geiger, Happ oder Maurerkeesköpfe ist.

    • Öffnungszeiten: Anfang Juni bis Anfang Oktober / Anfang März bis Mitte Mai

    • Schlafplätze: 78

    • Versorgung: mittels Materialseilbahn

    • Gütesiegel: mit Kindern auf Hütten

    Die Essener und Rostocker Hütte befindet sich in der Venedigergruppe oberhalb von Ströden im Virgental.
    Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Brigitte Hechenblaickner
    Die Essener und Rostocker Hütte befindet sich in der Venedigergruppe oberhalb von Ströden im Virgental.

    Alle Informationen zur Hütte:

    2. Johannishütte – 2.121 m

    Die Johannishütte ist eine der ältesten Schutzhütten der Ostalpen. Sie wurde 1857 auf Anregung von Friedrich Simony aus Wien mit Geldern von Erzherzog Johann von Österreich erbaut – daher der Name. In den Jahren 1999 und 2000 wurde die Hütte mit großartigem Blick auf den Großvenediger generalsaniert und erweitert. Für die Hüttenversorgung dürfen die Hüttenwirte Leonhard und Margit Unterwurzacher über einen Almweg durch das Dorfer Tal zufahren, Gäste müssen allerdings einen Fußmarsch von 2,5 Stunden auf sich nehmen, wählen das Hüttentaxi oder legen die Strecke mit dem Mountainbike zurück.

    • Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Anfang Oktober / Anfang März bis Mitte Mai

    • Schlafplätze: 50

    • Versorgung: über Almweg

    • Gütesiegel: Umweltgütesiegel

    Die Johannishütte am Großvenediger ist auch mit dem Bike erreichbar.
    Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Peter Gruber
    Die Johannishütte am Großvenediger ist auch mit dem Bike erreichbar.

    Alle Informationen zur Hütte:

    3. Sajathütte – 2.600 m

    Sie wird auch das „Schloss in den Bergen“ genannt: die Sajathütte auf 2.600 Metern im Sajatkar, eingerahmt von Roter Säule, Kreuzspitz und Hinterem und Vorderem Sajatkopf. Die Hütte ist im Privatbesitz der Familie Kratzer, die das Haus im Jahr 1974 eigenhändig erbaut hat. 2001 wurde es allerdings, obwohl der Standort als sicher galt, von einer Lawine komplett zerstört. Gelder aus dem Katastrophenfonds und Spenden sowie viele freiwillige Helfer ermöglichten einen Neubau inklusive Materialseilbahn. Heute steht die Hütte wieder als wichtiger Stützpunkt am Adlerweg und am Venediger Höhenweg zur Verfügung und ist außerdem Ausgangspunkt für den Klettersteig auf die Rote Säule. Sogar eine 10 Meter lange Kletterwand im Indoor-Kletterturm steht zur Verfügung.

    • Öffnungszeiten: Mitte Mai bis Mitte Oktober

    • Schlafplätze: 59

    • Versorgung: über Materialseilbahn

    Die Sajathütte mit ihren schlossähnlichen Türmen steht auf 2.600 m.
    Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Hannah Ashli und Michael Kastl
    Die Sajathütte mit ihren schlossähnlichen Türmen steht auf 2.600 m.

    4. Bonn-Matreier Hütte – 2.750 m

    Als die Sektion Bonn des Deutschen Alpenvereins nach dem 1. Weltkrieg ihre Hütte am Toblachen Pfannhorn an Italien verlor, schloss sie sich der Sektion Matrei des Österreichischen Alpenvereins an und gemeinsam bauten sie 1932 die Bonn-Matreier-Hütte. Bis heute wird die aussichtsreiche Hütte gemeinschaftlich verwaltet und von Hüttenwirt Andreas Rainer bewirtschaftet. Sie ist Ausgangspunkt für die Besteigung von 8 Dreitausendern, für den Zustieg vom Tal sind mindestens 3 Stunden Gehzeit einzuplanen. Eine Materialseilbahn erleichtert die Belieferung. Etwas oberhalb der Hütte befindet sich die höchstgelegene Felsenkapelle der Ostalpen.

    • Öffnungszeiten: Anfang Juli bis Ende September

    • Schlafplätze: 54

    • Versorgung: über Materialseilbahn

    Die Bonn-Matreier-Hütte befindet sich auf 2.750 m und bietet eine grandiose Aussicht.
    Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Grafl
    Die Bonn-Matreier-Hütte befindet sich auf 2.750 m und bietet eine grandiose Aussicht.

    Alle Informationen zur Hütte:

    5. Badener Hütte – 2.608 m

    Die Erbauer der Badener Hütte haben einen wunderbaren Platz für die 1912 eröffnete Hütte gewählt: Sie befindet sich im hinteren Frosnitztal auf 2.608 m. Ein Bergsee in unmittelbarer Nähe lädt zum Erfrischen ein und zahlreiche Kletterfelsen bieten reichlich Abwechslung. Die Hütte ist – wie auch die anderen – völlig energieautark, ausreichend warmes Wasser gibt es aber nur, wenn die Sonne scheint. Für eine reibungslose Bewirtung der Gäste muss Hüttenwirt Marco Steiner außerdem gut und vor allem vorausschauend planen, denn die Hütte kann nur per Hubschrauber versorgt werden.

    • Öffnungszeiten: Anfang Juli bis Mitte September

    • Schlafplätze: 53

    • Versorgung: mit Hubschrauber

    Die Badener Hütte im hinteren Frosnitztal ist völlig autark, beliefert wird sie per Hubschrauber.

    Alle Informationen zur Hütte:

    6. Sudetendeutsche Hütte - 2.650 m

    Die Sudetendeutsche Hütte in der südlichen Granatspitzgruppe wurde 1928 von sieben sudetendeutschen Alpenvereinssektionen gemeinsam gebaut. Heute ist sie die höchstgelegene Hütte der Sektion Schwaben und wird von Hüttenwirtin Laura Gallonetto mit viel Engagement betrieben. Für den Zustieg von Matrei muss man satte 4 Stunden Gehzeit einplanen, dennoch trägt die Hütte das Siegel „Mit Kindern auf Hütten“. Am kleinen Schmelzwassersee vor der Hütte lässt es sich in den extra aufgestellten Liegestühlen jedenfalls bestens entspannen.

    • Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Mitte September

    • Schlafplätze: 43

    • Versorgung: mit Hubschrauber

    • Gütesiegel: Umweltgütesiegel, Mit Kindern auf Hütten

    Die Sudetendeutsche Hütte in der Granatspitzgruppe
    Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Gabl
    Die Sudetendeutsche Hütte in der Granatspitzgruppe

    Alle Informationen zur Hütte:

    7. Stüdlhütte – 2.802 m

    Sie ist wohl eine der bekanntesten und futuristischsten Hütten im Nationalpark Hohe Tauern – die Stüdlhütte am Fuße des Großglockners auf 2.802 m. Erbaut 1868 auf Initiative und Finanzierung von Johann Stüdl, jenem Prager Kaufmann, der einer der Mitbegründer des Alpenvereins war, wurde die Hütte in den Jahren 1993 bis 1996 gänzlich neu gebaut. Heute besticht sie durch ihre energieeffiziente Architektur und die Hüttenwirte Veronika und Matteo Bachmann versorgen hier vor allem ambitionierte Bergsteiger, die den Großglockner über den Stüdlgrat besteigen wollen. Aber auch der Osttiroler Adlerweg macht hier Station, ehe man schließlich nach Kals am Großglockner absteigt.

    • Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Mitte Oktober / Anfang März bis Mitte Mai

    • Schlafplätze: 122

    • Versorgung: über Materialseilbahn

    Die Stüdlhütte ist wohl eine der geschichtsträchtigsten Hütten am Osttiroler Adlerweg.
    Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Verena Moerzla Pineaple Loves
    Die Stüdlhütte ist wohl eine der geschichtsträchtigsten Hütten am Osttiroler Adlerweg.

    Alle Informationen zur Hütte:

    Noch mehr Informationen zum Adlerweg in Osttirol und den Hütten findest du hier:

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