Die Sudetendeutsche Hütte (2.650 m) ist eine zentral in der südlichen Granatspitzgruppe liegende Schützhütte. Die Granatspitzgruppe liegt zwischen Venediger- und Glocknergruppe, südlich des Tauernhauptkammes, zwischen dem Felbertauerntunnel und der Rudolfshütte im Norden sowie den beiden Orten Matrei in Osttirol und Kals am Großglockern im Süden.
Das Schutzhaus ist ein hochalpine Hütte, die sehr viel Atmosphäre besitzt und die Möglichkeit zur gletscherfreien Besteigung mehrerer Dreitausender bietet. Sie ist Ausgangspunkt zu den leicht erreichbaren 3.000er Gipfeln der Muntanitzgruppe Direkt hinter der Hütte liegt ein kleiner, von Schneeschmelzwasser gespeister Bergsee.
Kürzester Weg zur Hütte
Am schnellsten steigt man vom Weiler Glanz, oberhalb von Matrei, zur Hütte auf. Kurz vor dem Ort befindet sich der Parkplatz. Nun geht es durch den Ort durch zum Kletterfelsen Falkenstein und weiter über einen Almweg hinauf zur Äußeren Steiner Alm (1.914 m, 2 h Gehzeit).
Auf der Steiner Alm lässt es sich zwecks einer Stärkung wunderbar einkehren. Danach geht es weiter durch ein durch Felsstürze, Lärchen und Föhren geprägtes Hochtal. Am Talschluß dieses Trogtales erreichen Wanderer die Materialseilbahn der Sudetendeutschen Hütte. Der Pfad führt in steilen Kehren über Wiesenhänge empor, wobei man den Nussingkogel zur linken und die Bretterwandspitze zur rechten Seite passiert. Danach flacht das Gelände ab und betritt den Nahbereich der Hütte (2.650 m, 2 h), die Obere Steiner Alm. Dieser Weg ist gleichzeitig die sechste Etappe des Osttiroler Adlerweges.
Gehzeit: 4 h
Höhenmeter: 1.250 m
Alternative Routen
Bergstation Blauspitzbahn/Kals (4 h); vom Felbertauernstüberl an der Felbertauernstraße (4:30 h); Bergstation Goldried-Sesselbahn/Matrei (5 h); Felbertauernstraße/Abzweigung 10,4 km (5 h)
Leben auf der Hütte
Der neue Hüttenwirt verwöhnt seine Gäste in der Josef-Thiele-Stube (30 Plätze) und der Walther-Nimmrichter-Stube (30 Plätze), die beide mit einem Kachelofen ausgestattet, für behagliche Wärme sorgen, mit Tiroler Spezialitäten. Gruppen können hier ungestört zusammensitzen oder eine der Stuben als Seminarraum nutzen.
Die Hütte eignet sich aufgrund der für Kinder ungefährlichen und spannenden Hüttenumgebung (See, viele kleine Kletterfelsen, Gletschermure, leichte Dreitausender) sowie der familienfreundlichen Mehrbettzimmer auch hervorragend für Familien mit Kindern ab sieben Jahren. Diese Eignung ist mit dem Gütesiegel „Mit Kindern auf Hütten“ bestätigt.
Gut zu wissen
Waschräume und Duschen vorhanden. Warmwasser wird mittels Solaranlage erzeugt. Beheizter Trockenraum. Mobilfunknetz in Hüttennähe verfügbar. Gepäcktransport auf die Hütte ist aktuell aufgrund von Bauarbeiten an der Seilbahn nicht möglich.
Nur Barzahlung. Sonne, Holz und Rapsöl sind die Energiequellen, aus denen die Hütte mit Strom und Wärme versorgt wird. Für die Energieversorgung sorgt ein modernes Blockheizkraftwerk auf Pflanzenöl-Basis. Die Grundversorgung der Hütte erfolgt zu Saisonbeginn auf dem Luftweg mit dem Hubschrauber. Später in der Saison werden Lebensmittel, Getränke, Gasflaschen mit Flüssiggas für die Küche sowie Rapsöl in drei Etappen auf dem Landweg herangekarrt.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Kalser Tauernhaus (1.755 m), das in 4 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Kals-Matreier-Törlhaus (2.207 m, 4:15 h); Berghotel Rudolfshütte (2.311 m, 6 h); Matreier Tauernhaus (1.512 m, 5:30 h).
Gipfelbesteigungen von der Sudetendeutschen Hütte aus: Wellachköpf auf dem Karl-Schöttner-Weg über den Bergrücken (3.037 m/3.110 m/3.117 m, 1:30 h Gehzeit); Gradetzspitz (3.063 m, 1:30 h); Kleiner Muntanitz (3.192 m, 2 h); Vorderer Kendlspitz (3.088 m, versichert, Schwierigkeitsgrad I, 2 h);Großer Muntanitz (3.232 m, versichert, Schwierigkeitsgrad II, 2:30 h).