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Hütten am Gipfel

4 Gipfelhütten in den Ostalpen

• 1. September 2016
3 Min. Lesezeit
von Sissi Pärsch

Hütten sind generell etwas Schönes. Das höchste der Gefühle sind sie, wenn sie obendrein auch noch auf dem Gipfel liegen. Von Bayern bis Südtirol: 4 Hütten, die den Berg krönen.

Brauneck-Gipfelhaus in Bayern
Das Brauneck-Gipfelhaus (1.540 m) in Bayern
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Hütten, Häuser und Almen gibt es zahlreiche in den Alpen und darum beneiden uns nicht nur die Nordamerikaner. Für uns sind sie selbstverständlich und wichtig – zum Schutz genauso wie als Startpunkt für Höhergelegenes und natürlich als Belohnung für den schweißtreibenden Aufstieg. Aber nicht jede Hütte liegt am endgültigem Ziel, dem Gipfel. Welche Bergspitze gibt schon genügend Raum für einen Hausbau her? Gipfelhäuser sind deshalb durchaus etwas Besonderes, haben oft eine interessante Geschichte zu erzählen und präsentieren natürlich vor allem ein prächtiges Rundumpanorama.

Wir stellen vier dieser Throne samt Touren vor. Evamaria und Primus Wecker haben diese und 22 weitere Hütten in ihrem Buch „Gipfelhütten Ostalpen“ (Rother Verlag) zusammengetragen: Sie reichen von den bayerischen Bergen über Tirol und den Arlberg bis ins Engadin und die Dolomiten und sogar an den Gardasee und nach Slowenien.

1. Das Naheliegende: Brauneck-Gipfelhaus, 1.540 m

Bayerische Voralpen / Bayern

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Es gibt eine gute Handvoll oberbayerischer Berge, die zu allen Zeiten die Pilgerscharen anziehen. Das Brauneck ist definitiv einer davon. Warum? Weil die Aussicht grandios ist, die Möglichkeiten vielseitig – und es ein solch naheliegender Berg für die Münchner ist. So spurten die Einheimischen aus Tölz und Lenggries oft schon vor dem Frühstück hinauf, im Winter auf Tourenskiern, im Sommer als Trail Runner.

Aber es gibt auch die Gleitschirmflieger, die mit der Bahn hoch kommen, geruhsame Wanderer und natürlich Skifahrer. Das Gipfelhaus über dem Isarwinkel ist eine ganzjährig bewirtschaftete DAV-Hütte mit wunderschönem Ausblick und einer warmen Stube für die Skitouren-Einkehr.

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2. Die Alternative zum Adel: Schutzhütte Himmelspforte, 1.775 m

Salzkammergut / Salzburg

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Wandern gesellschafts-, ja, sogar hoffähig. Und so zog es auch Kaiser Franz Joseph I hinaus (bzw. hinauf) in die Berge. Unter anderem auf den grasigen Schafberg im Salzkammergut. Hier gab es bereits seit 1836 eine einfache Herberge. Natürlich nichts für die Noblesse, die sich auch meist in Sänften von einheimischen „Sherpas“ emportragen ließ.

So entstand für die Blaublütler 1862 das Hotel Schafbergspitze. 1893 folgte Österreichs steilste Zahnradbahn. Auf der Nordseite hingegen führte ein Steig durch die Felsflanken, ein Durchschlupf namens Himmelspforte – und hier errichtete man für die Normalsterblichen eine Schutzhütte. Noch heute kann man wählen zwischen uriger Hüttenübernachtung oder komfortablem (einst royalem) Bett.

Weitere Informationen zur Schutzhütte Himmelspforte

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3. Die Krönung: Hochstubaihütte, 3.174 m

Stubaier Alpen / Tirol

Die dritthöchste Hütte Österreichs thront auf der Wildkarspitze und wurde in den 1930er Jahren erbaut. Ihre Geschichte ist gezeichnet von Hochs und Tiefs. Nach der Fertigstellung erlebte sie einen absoluten Boom, der allerdings nach dem 2. Weltkrieg wieder deutlich abebbte. Dazu kam, dass 1951 eine Lawine die Materialseilbahn zerstörte.

Es brauchte den engagierten Hüttenwirt Nicolaus Riml, der in den 60ern mit viel Einsatz seine Herberge wieder zu Leben erweckte. Man kann ihm nur dankbar sein, denn die schweren Bergtouren von Sölden herauf werden mit einem gigantischen Blick entlohnt.

4. Die schöne Exponierte: Rifugio Nuvolau, 2.575 m

Dolomiten / Belluno / Venetien

Sitzt ganz oben: Die Rifugio Nuvolau, Dolomiten
Foto: Bill Stanley / flickr
Sitzt ganz oben: Die Rifugio Nuvolau, Dolomiten

Mitten in der gewaltigen Felsszenerie von Tofana di Rozes und Sasso di Stria steht der harmlosere Nuvolau. Er ist für Wanderer wunderbar erreichbar und eröffnet eine sensationelle Aussicht. Deshalb lohnt sich nicht nur die Einkehr auf dem exponierten wie gemütlichen Rifugio Nuvolau (oder Sachsendankhütte), sondern auch eine Übernachtung inklusive Sonnenaufgang und Sonnenuntergang vor dieser beeindruckenden Kulisse.

Das Rifugio ist eine der ältesten Hütten in den Dolomiten, eröffnet 1883, und liegt unweit der Cinque Torri, zerborstene Felsblöcke, die als einzigartiger Klettergarten Berühmtheit erlangt haben.

Weitere Informationen zum Rifugio Nuvolau

 

Auf den Setsas - Diese Höhenwanderung führt über weite Almflächen und blumenreiche Wiesen. Man wandert durch lichten Nadelwald, über die baumfreien karstigen Flanken und Schrofen des Setsas und über den Wiesenkamm zur Pralongiàhütte. Die Wanderung gestaltet sich landschaftlich sehr abwechslungsreich. Eine lohnende Bergwanderung in den Südtiroler Dolomiten.

 

Buch-Tipp

Gipfelhütten Ostalpen – 50 Ein- und Zweitagestouren“ von Evamaria und Primus Wecker, erschienen 2016 im Bergverlag Rother.

Gipfelhütten Ostalpen im Bergverlag Rother
Foto: Bergverlag Rother/Evamaria und Primus Wecker
„Gipfelhütten Ostalpen“ von Evamaria und Primus Wecker (Bergverlag Rother)

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