Alpine Überschreitung am Westrand des Hochkönigstocks – Eine wirklich eindrucksvolle Tour in den Berchtesgardener Alpen in Salzburg: Der Hochkönig-Gebirgsstock, von Hinterthal aus betrachtet, ist einfach ungewöhnlich wuchtig, riesig, voluminös und eine Kategorie für sich.
Vom Ort aus erkennt man hoch oben am Hochkönigkamm die originelle Felsformation der beiden Teufelslöcher. Die Bertgenhütte, das stille, wilde Schneekar und einen langen Felsanstieg zu erreichen, prägen den ersten Teil dieser Wanderung. Dabei sind fast 600 Höhenmeter im Fels der Südwestflanke über Rampen, Bänder und Rinnen meist frei zu überwinden, ein beliebter Anstieg, an den stellenweise auch vorhandenen, wahrscheinlich über hundert Jahre alten Klettersteigpassagen zu erkennen, die noch aus einzelnen dünnen, an ihren Enden zu Ösen gebogenen Metallsträngen zusammengesetzt wurden.
Ab den Teufelslöchern – wo die meisten Bergsteiger nach rechts abdrehen, um über die Hochfläche zum Matrashaus auf dem Hochköniggipfel zu gehen – weitet sich der Horizont und es wird hochalpin.
Auf dem Mooshammer-Steig überschreiten wir den Hochseiler, das bringt zum Teil freie, steile Kletterei im II. Grad.
Nach dem Gipfel geht es erst über den breiten Nordgrat, danach durch die zuerst ganz schön wild anmutende Nordwestflanke hinunter zur Niederen Torscharte, von wo aus dann noch mal 1.200 Abstiegsmeter nach Hinterthal zurückzulegen sind. Über die 2.247 m hoch gelegene Niedere Torscharte führt eine aus Nordosten kommende Hochspannungsleitung nach Hinterthal – sie ruft uns etwas gewaltsam in die industrialisierte (Berg-)Welt zurück, stört aber beim weiteren Abstieg nicht besonders.