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Foto: Uri Tourismus - Angel Sanchez
Abkühlung gefällig?

Urner Wanderungen am Wasser

• 11. Juni 2019
4 Min. Lesezeit

"Folge dem Wasser auf seinem Weg und du findest deinen". So lautet das Motto in den Zentralschweizer Ferienregionen Andermatt und Uri. Kühle Quellen, tiefe Schluchten, spektakuläre Wasserfälle und gemütliche Badeseen sorgen besonders an heissen Sommertagen für Erfrischung beim Wandern. Also nichts wie los und "Wasser marsch"- das sind die schönsten Wasserwanderungen der Region:

Das Gotthardmassiv in der Zentralschweiz gehört zu den wasserreichsten Regionen der Alpen. Viele Berge sind hier vergletschert. Die europäische Hauptwasserscheide verläuft über den Gotthardpass und vier Flüsse von zentraler Bedeutung nehmen dort ihren Ursprung: der Rhein, die Reuss, der Ticino und die Rhone.

Gemeinsam tragen die Flüsse sieben Prozent des gesamten Alpenwassers in alle vier Himmelsrichtungen. Kein Wunder, dass die Schweiz auch als "Wasserschloss Europas" bezeichnet wird. Das viele Quell- und Schmelzwasser ist weiterhin Garant für tiefe Schluchten, tosende Wasserfälle und grosse Badeseen.

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Das sind die schönsten Wege am Wasser im Kanton Uri: 

1. Wanderung zur Quelle des Rheins

Vom Oberalppass führt die Wanderung durch grüne Alpweiden ins Maighelstal. Am Fusse des Pazolastocks nimmt der Weg an Steigung zu und wird zunehmend steiniger. Über einige Serpentinen geht es steil hinauf zum Tomasee. Ganz idyllisch und ruhig liegt das Gewässer, eingebettet in einer grossen Mulde. Hier nimmt der Rhein seinen Lauf und beginnt seine lange Reise durch die Schweiz, Frankreich und Deutschland in die Niederlande, wo er schließlich bei Rotterdam ins Meer mündet. 

Wandern vom Oberalppass zur Rheinquelle
Foto: Ferienregion Andermatt - Martin Wabel
Wandern vom Oberalppass zur Rheinquelle

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Die Tour im Überblick

  • Start: Oberalppass (2.044 m)
  • Ziel: Oberalppass (2.044 m)
  • Höhenmeter: 522 m
  • Strecke: 11,20 km
  • Dauer: 3 h 30
  • Beste Jahreszeit: Juni - Oktober
  • Tipp: Tour erweitern auf dem Vier-Quellen-Weg

Die Tour im Detail

Wo es viel Wasser gibt, bauen Natur und Zeit gemeinsam tiefe Schluchten. Die sagenumwobene Schöllenenschlucht mit der berühmt-berüchtigte Teufelsbrücke gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. Einer Sage zufolge soll die Brücke vom Teufel erbaut worden sein. Dieser forderte im Gegenzug die erste Seele, welche die Brücke queren würde. Doch die Urner ersannen eine List und schickten einen Ziegenbock hinüber statt einem Menschen. Da musste der wutentbrannte Teufel sich geschlagen geben.

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2. Wanderung zur Schöllenenschlucht

Vom Gotthardpass verläuft der Weg entlang des alten Säumerweges nach Hospental und anschliessend durch das Urserntal nach Andermatt. In der sagenumwobenen Schöllenenschlucht gibt es einen interessanten, kleinen Rundweg, auf welchem Wanderer und Ausflügler die Schlucht von allen Seiten her bestaunen können. Der Wanderweg führt über die alte Teufelsbrücke, durch die Schöllenen, bis nach Göschenen. 

Blick auf die Schöllenenschlucht
Foto: Andermatt Tourismus - Valentin Luthiger
Blick auf die Schöllenenschlucht

Die Tour im Überblick

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  • Start: Gotthardpass (2.106 m)
  • Ziel: Göschenen (1.106 m)
  • Höhenmeter: 136 bergauf und 1.120 m bergab
  • Strecke: 17,6 km
  • Dauer: 5 h
  • Beste Jahreszeit: Juni - Oktober
  • Tipp: Wem die Strecke zu lang ist, der kann entweder nur die Teiletappe vom Gotthardpass nach Andermatt oder von Andermatt durch die Schöllenenschlucht nach Göschenen unter die Füsse nehmen.

Die Tour im Detail

Die Alp Aesch zählt mit dem romantischen, rund 100 m hohen Stäuben-Wasserfall zu den schönsten Attraktionen des Urnerlandes. Der imposante Wasserfall gehört zu den eindrücklichsten der Alpenregion und sorgt im Sommer für angenehme Abkühlung.

3. Wanderung zum Stäubenwasserfall im Schächental

Vom Weiler Ribi bei Unterschächen folgt man der kleinen Schotterstrasse bis Aesch. Hier wartet das erste Highlight der Tour: der imposante Stäubifall. Nachdem man sich im Nebel der winzigen Wassertropfen ausreichend abgekühlt hat, wird es Ernst. Die Route nimmt nun deutlich an Steigung zu. Vor einer Felswand hält man sich links und erreicht schon bald die Gebäude der Oberalp, wo das Alp-Hütten Museum zu einem kurzen Besuch einlädt.

Weiter geht es auf gut ausgebautem Wanderweg durch das weite Tal zum Wäspenseeli. Ein wildromantisches Seeli mitten zwischen Kuhalp, Schafalp und Hochalpen. Der Abstieg nach Wannelen ist gut markiert und führt lange Zeit am Bergrücken entlang, sodass sich immer wieder schöne Tiefblicke bieten. Gemütlich geht es schliesslich mit der Seilbahn zurück nach Ribi.

Wanderung durch das Schächental zum Stäubifall
Foto: Uri Tourismus - Christian Perret
Wanderung durch das Schächental zum Stäubifall

Die Tour im Überblick

  • Start: Unterschächen (1.057 m)
  • Ziel: Unterschächen (1.057 m)
  • Höhenmeter: 1.145 bergauf und 566 m bergab
  • Strecke: 12,1 km
  • Dauer: 5 h
  • Beste Jahreszeit: Juli - September
  • Tipp: Mutige wagen ein erfrischendes Bad im Wäspenseeli

Die Tour im Detail

4. Wanderungen am Vierwaldstättersee

Wieder dem Lauf der Reuss folgend trifft man bald auf den Vierwaldstättersee. Trotz seiner gemässigten Temperaturen ist der See im Sommer ein beliebter Badesee. Hier kann man schwimmen, sünnele oder auch eine kleine Bootstour unternehmen. Zu beiden Seiten des Sees ragen gewaltige Berge aus dem Wasser und erinnern an einen norwegischen Fjord. 

Am Westufer des nördlichen Urnersees liegt das Rütli, eine Bergwiese auf welcher der Legende nach das Bündnis der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden (Ob- und Nidwalden) geschlossen wurde. Dort beginnt der Weg der Schweiz, ein beliebter Heimat-Wanderweg mit drei Etappen, die sich zum Teil mit dem Waldstätterweg überschneiden.

Weg der Schweiz

Die Mehrtagestour mit drei Etappen entstand zum 700-Jahr-Jubiläum der Schweiz rund um den südlichsten Teil vom Vierwaldstättersee. Aufgeteilt nach Kantonen hat jeder Schweizer/jede Schweizerin einen 5 mm langen Weganteil. Die stets gut signalisierte Strecke ist mit Richtungsanzeigern und der Nr. 99 markiert. Die erste Etappe von Rütli nach Seelisberg beginnt kurz und knackig. Interessant sind neben der abwechslungsreichen Landschaft die Denkanstösse, die sich am Wegesrand in Steinen eingraviert befinden. So lädt der Weg ganz nebenbei zum Nachdenken und Meditieren ein.

Auf der zweiten Etappe zwischen Seelisberg und Flüelen lässt sich der Urnersee in seiner ganzen Schönheit überblicken. Besonders interessant sind die Herrschaftshäuser zwischen Seelisberg und Bauen, die vom Wohlstand vergangener Zeiten zeugen. Zwischen Flüelen und Brunnen fühlt man sich fast wie an der Riviera. Die Route führt in weiten Teilen über einen aussichtsreichen Uferpromenade und vorbei an Tellskapelle und Tellsplatte. Ab Sisikon wird der Aufstieg nochmal ruppig, doch der grandiose Ausblick lohnt die Mühe. 

Die Tour im Überblick

  • Start: Brunnen Süd bzw. Rütli (482 m)
  • Ziel: Brunnen Nord (435 m)
  • Etappen: 3
  • Höhenmeter: 1.845 m
  • Strecke: 31,5 km
  • Beste Jahreszeit: Mai - Oktober, aber grundsätzlich ganzjährig begehbar
  • Tipp: Einzelne Etappen wandern und mit einer Schifffahrt auf dem Urnersee kombinieren

Die Tour im Detail

Waldstätterweg

Der Waldstätterweg führt in sieben Tagesetappen von Brunnen rund um den Vierwaldstättersee auf das Rütli. Die Route folgt weitgehend dem Umriss des Sees und umrundet all seine Arme. Über Uferwege, Bergwanderpfade, städtische Promenaden und historische Wege, wie der Felsenweg am Bürgenstock, führt die ausgedehnte Wanderung. Unterwegs erwartet einen die reizvolle Natur- und Kulturlandschaft des Vierwaldstättersees mit ihren historischen Stätten, Dörfern, Gestaden und die Stadt Luzern.

Die Tour im Überblick

  • Start: Brunnen Nord (435 m)
  • Ziel: Brunnen Süd bzw. Rütli (482 m)
  • Etappen: 7
  • Höhenmeter: 4.900 m
  • Strecke: 115 km
  • Beste Jahreszeit: Juni - Oktober
  • Tipp: Wie beim Weg der Schweiz kann man auch hier einzelne Etappen mit einer Schifffahrt auf dem See kombinieren.

Die Tour im Detail

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