Das Stöhrhaus (1.894 m) steht unterhalb des Berchtesgadener Hochthrons auf dem Untersberg im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Bayern in den Berchtesgadener Alpen. Es ist ein bei Wanderern, Kletterern und Höhlenforschern beliebtes Ziel. Sie zu erreichen erfordert allerdings Ausdauer, die dafür auch mit einem unvergleichlichen Panorama belohnt wird. Der Rundum-Blick streift bis hin zum Watzmann und dem Steinernen Meer.
Ein besonderer Leckerbissen ist der Hochthron-Klettersteig, der durch die steile, über 400 m hohe Ostwand des Berchtesgadener Hochthrons führt. Der Eisenweg ist für versierte Ferratisti, in der Kategorie C/D und nur Könnern vorbehalten. Ein eindrucksvolles Erlebnis ist die Schellenberger Eishöhle nahe der Toni-Lenz-Hütte. Sie ist von Marktschellenberg nach dreistündigem Marsch zu erreichen. Zum Stöhrhaus sind dann von der Höhle noch weitere drei bis vier Stunden zu gehen.
Kürzester Weg zur Hütte
Am schnellsten erreicht man die Hütte von der Bergstation der Untersbergbahn vor den Toren der Stadt Salzburg. Diese Untersberg-Überschreitung führt über den Kamm von Nord nach Süd. Auf dem Weg Nr. 417 geht es über den Salzburger Hochthrons zur Mittagsscharte. Danach über den Berchtesgadener Hochthron zum Stöhrhaus.
Gehzeit: 3 – 4 h
Höhenmeter: 650 m Aufstieg, 350 m Abstieg
Alternative Routen
Von Maria Gern bei Berchtesgaden (740 m, über Stöhrweg; 3:30 – 4:30 h); von Bischofswiesen-Winkl (647 m, 4 – 5 h); durch die Almbachklamm und den Scheibenkaser (496 m, 5:30 – 7 h); von Markt Schelllenberg (478 m, über die Toni-Lenz-Hütte; 6 – 8 h); von Glanegg (482, über den Dopplersteig, 5 – 7 h), von Großgmain (520 m, 5 – 7 h).
Leben auf der Hütte
Bergnatur pur. Hans und Walburga Gschoßmann kochen einfach und exzellent. Sie tragen die Initiative „So schmecken die Berge“ mit. Alle Gerichte werden aus Zutaten und Produkten, die aus der Region kommen, zubereitet. Gäste essen in der ausgesprochen gemütlichen Stube mit Kachelofen oder auf der Terrasse. Unvergesslich an der abgeschiedenen Lage des Schutzhauses sind die Sonnenauf- und -untergänge. Deshalb zahlt es sich aus auf dem Stöhrhaus zu übernachten.
Familien-Ausflugsziel ist das Schutzhaus wegen der langen Zustiege nicht unbedingt. Das Gelände rund um das Stöhrhaus abschüssig und auch nur bedingt kindertauglich.
Gut zu wissen
Die Wasserversorgung der Hütte erfolgt durch gesammeltes Regenwasser, das mittels UV-Anlage zu Trinkwasser aufbereitet wird. Bei Wasserknappheit nach langen Trockenperioden im Sommer steht der Waschraum, der über keine Dusche verfügt, auch mal nicht zur Verfügung. Trinkwasser in den Rucksack! Es geht über ein Karstplateau zum Stöhrhaus.
Dort herrscht Hüttenschlaf- und Hüttenschuh-Pflicht! Hüttenschlafsäcke können ausgeliehen werden. Allerding ist der Vorrat begrenzt. Nur Barzahlung. Mäßiger Handy-Empfang. Gepäcktransport auf die Hütte ist möglich.
Übernachtung mit Hund ist möglich. Allerdings nur nach vorheriger Absprache mit der Familie Gschoßmann. Pro Nacht kann nur mit einem Hund in einem separaten Lager übernachtet werden.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Toni-Lenz-Hütte (1.550 m), die in 3 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Hochalm (1.800 m, 3 h); Zeppezauerhaus (1.665 m, 3:30 h).
Gipfelbesteigungen vom Stöhrhaus aus: Berchtesgadener Hochthron (1.973 m, 15 min); Gamsalpkopf (1.886 m, 30 min); Rauheck (1,846 m, 1:10 h); Salzburger Hochthron (1.853 m, 3 h).