Mittendrin in Österreich liegt sie, die Goiserer Hütte (1.592 m). Denn zöge man auf einer Österreich-Landkarte mit Bleistift und Lineal von verschiedenen Grenzpunkten Linien quer durch und über die Landesabbildung, dann käme man auf einen Punkt der ziemlich genaug dem Standort der Hütte entspricht. Um Die Goiserer strecken die Salzkammergut Berge ihre Gipfel in den Himmel.
Die Hütte selbst schaut vom Kögerl auf der Schartenalm, einem Kamm im Ramsaugebirge, oberhalb von Bad Goisern in das oberösterreichische Salzkammergut. Eine Welt für sich. Die Goiserer und das Salzkammergut! Die Hütte schaut nicht nur, sie lockt auch. Wanderer und Bergradler in der schneelosen, Ski-Bergsteiger, Schneeschuh-Geher und sogar Rodler in der schneeigen Saison.
Max Verwagner bewirtschaftet eine Hütte, die es zwar seit 1933 gibt, die genau 80 Jahre später zur Hälfte abgetragen und neu gebaut wurde. Dabei blieb der über die Jahre hinweg entwickelte Charakter des alpinen Hauses erhalten. Während der Körper der Hütte ausgetauscht wurde. Und Charakter spielt in der Natur wie auch für die Menschen des Salzkammergutes eine sehr entscheidende Rolle.
Kürzester Weg zur Hütte
Man steigt von Gosau (767 m), Bad Goisern (500 m) und Rußbach (813) zur Goiserer Hütte auf mehreren Wegen und unterschiedlich lange auf. Die, denen es nicht schnell genug gehen kann, um bei Max Verwagner in der Stube zu hocken, fahren in Bad Goisern über die Goisererbrücke, vorbei am Nordischen Zentrum in der Ramsau und weiter bergwärts Richtung Parkplatz Hochmuth. Von dort führt der markierte Weg über das sogenannte Knie zum Ziel.
Gehzeit: 2 h
Höhenmeter: ca. 800 m
Alternative Routen
Von Bad Goisern über Trockentannalm, Sperrerhütte, Wallmann-Poldl-Rast, Niederen Scharten-Alm und Dichtlerin (1.092 m, 2:30 h); von Bad Goisern über Tiefe Scharte, Brenntenkogel, den Niederen und den Hohen Kalmberg (5 – 6 h); von Gosau über Iglmoosalm (auch mit dem Mountainbike möglich; 2:30 - 3 h); von Rußbach über Neualm, Knallmoos und Wiesalm (4 h).
Leben auf der Hütte
Gekocht wird auf der Goiserer Hütte so, dass einem nach der verdienten Rast bei Max Verwagner die Energie in die Wadeln richtig einschießt. Die selbstgemachten Kasspatzn, der obligatorische Kaiserschmarrn oder das sonntägliche Holzofen-Bratl sind dafür verantwortlich. Aber nicht nur. Die Strudln oder die Malakofftorte schmecken so, dass man seine Lebtage lang nicht mehr die Füsse unter den Tischen der Hütte wegbewegen möchte. Holzknechtnocka mit Apfel und Sauerkraut muss man bei Spitzer vorbestellen.
In der Stube sind für rund 40, auf der Terrasse für 150 Gäste Platz. Dort sind auch regelmäßig Gosauer und Goiserer anzutreffen. Stammgäste aus dem Tal mit enger und inniger Verbundenheit zu ihrer Hütte.
Gut zu wissen
2013 wurde die halbe Hütte abgetragen und neu aufgebaut. Auf dem neu gemachten Kaltdach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, die elektrischen Strom liefert. Die Stube wird mit Holz beheizt. Die Wände der Hütte sind so isoliert, dass deren Energiebedarf niedrig gehalten wird.
Ein Waschraum mit Warmwasser ist vorhanden. Getrennte WC-Anlagen, Abstellregal, Garderobe und ein Trockenraum ebenso. Handyempfang ist gegeben. Barzahlung. Gepäcktransport auf die Hütte und Übernachtungen mit Hunden auf Anfrage.
Nahe der Hütte befindet sich die Kalmooskirche, eine Felshöhle, in der Protestanten früher heimlich Gottesdienste abhielten. Die Strecke von Gosau auf die Hütte ist im Winter präpariert.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Iglmoosalm (1.200 m) in 1:30 h Gehzeit zu erreichen.
Gipfeltouren: Hoher Kalmberg und Kalmberg-Indianer (1.833 m, 1 h); Gamsfeld (2.028 m, 4 h).