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Sicherheit

Wissenswertes zur Hochtour

• 9. September 2024
3 Min. Lesezeit

Will man auf hohe Berge steigen, muss man einiges beachten: von der richtigen Akklimatisierung bis zum Verhalten auf Gletschern solltest du diese Dinge wissen, bevor du dich auf deine erste Hochtour aufmachst.

Hochtour: Seilschaft am Allalinhorn in der Schweiz
Foto: Mauritius Images / Klaus Scholz
Seilschaft in den Walliser Alpen in der Schweiz
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1. Was ist eine Hochtour?

Von einer Hochtour spricht man im Zusammenhang mit Touren, die auf vergletscherte Berge von rund 3.000 Metern oder höher führen. Der Begriff bezieht sich vor allem auf Besteigungen im Alpenraum und ist von jenem des Höhenbergsteigens (über 7.000 m) zu unterscheiden.

2. Tourenwahl und -planung

Bekannte Berge sind begehrte Ziele. Das vereinfacht zwar die Wegfindung, oft sind die Hütten aber überfüllt, und es gibt Staus vor Schlüsselpassagen. Verschiedene Touren in Erwägung zu ziehen und sich gut zu informieren erhöht den Erlebniswert daher deutlich. Eine möglichst detaillierte Tourenplanung mit dem bestmöglichen Kartenmaterial unter Einziehung des aktuellen Wetterberichts ist daher ein Muss. Ein wichtiger Faktor ist auch die eigene Fitness: Eine Hochtour kann zwischen fünf und fünfzehn Stunden dauern und ist durch Gehen im Schnee und über Geröll wesentlich anstrengender als eine normale Wanderung.

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Durch die Klimaerwärmung werden ehemals vergletscherte Übergänge zu brüchigen, gefährlichen Felspartien. Der tauende Permafrost führt ebenso zu erhöhter Steinschlaggefahr. Es ist daher sehr ratsam, sich vor der Tour bei lokalen Bergführern und Hüttenwarten über die aktuellen Verhältnisse zu erkundigen. Gerade, wenn man noch wenig Erfahrung hat und in einem Gebiet unterwegs ist, dass man nicht gut kennt, empfiehlt sich für die Begleitung durch einen Bergführer oder eine Bergführerin.

Vernachlässigen sollte man auch nicht, dass Hochtouren Akklimatisierung verlangen: Übers Wochenende schnell auf einen Viertausender zu gehen ist selten eine gute Idee. Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen sind erste Symptome von Höhenkrankheit. Meist reichen zwei, drei Nächte auf höher gelegenen Gasthäusern oder Hütten, um den Körper an die dünne Luft zu gewöhnen. Der Ruhepuls sinkt merklich, und der Genussfaktor auf der Tour steigt deutlich an.

Hochtour Know How
Foto: Rudi Wyhlidal
Viele Hochtouren führen über vergletschertes Gebiet

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3. Packliste: Das brauchst du für die Hochtour

Selbst an warmen Tagen sind die Temperaturen auf hohen Bergen deutlich niedriger – vor allem im Herbst kann es über 3.000 Meter auch schon mal schneien, während es unten im Tal nur regnet. Neben robuster Outdoor-Kleidung gehören Handschuhe und Mütze deshalb immer in den Hochtouren-Rucksack. Steigeisen und Pickel aus Stahl sind im harten Blankeis griffiger. Hat man ein Seil mit, sollte man mit ihm umgehen können und es gemäß seiner Norm verwenden. Am meisten Gewicht sparen kann man bei der Ersatzkleidung und beim Proviant.

  • 4. Orientierung und Wetterkunde

    Gewitter und starker Wind, aber auch intensive Sommerschneefälle oder Hitzephasen mit daraus resultierender Steinschlaggefahr können aus einer leichten Tour eine anspruchsvolle oder gar unmögliche Unternehmung machen. Es ist von Vorteil, die Wetterentwicklung am Gletscher richtig einschätzen zu können. Das umfasst nebst klassischer Anzeichen wie Wolkenbildung auch Grundlagen der Lawinenkunde. Wenn Nebel aufzieht oder an sich Markierungen spärlich sind, ist der versierte Umgang mit Karte und GPS-Geräte essentiell. Auf Tour nur auf das Smartphone zu verlassen wäre heikel: Denn die Handynetze haben im Gebirge Lücken, Akkus können bei Kälte ausfallen und Touchscreens lassen sich bei starker Nässe kaum sinnvoll bedienen.

    hochtour gletscher
    Foto: Rudi Wyhlidal
    Wer eine Hochtour plant, sollte wissen, wie man sich auf Gletschern richtig verhält
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    5. Verhalten am Gletscher

    Viele Hochtouren führen über vergletschertes Gebiet. Deshalb muss man für solche Touren erstens die entsprechende Ausrüstung mithaben, zweitens die Gegebenheiten auf Gletschern richtig einschätzen können und drittens wissen, wie man sich im Eis richtig bewegt. Auf schneebedeckten Gletschern ist es üblich, angeseilt zu gehen, um einen Spaltensturz gut bremsen zu können. Elementare Rettungstechniken für solche Notfälle gehören deshalb ins Repertoire jedes verantwortungsbewussten Alpinisten. Für Fels- oder Eispassagen braucht es ebenfalls oft ein Seil – und das Können, sich unterwegs mit Schlingen, Klemmkeilen und Friends selbständig zu sichern.

    Die oberste Regel am Gletscher lautet: Niemals allein unterwegs sein. Die größte Gefahr bei einer Hochtour geht von Gletscherspalten aus, eine Seilschaft kann einen Sturz halten und Bergungsmaßnahmen einleiten.

    Abstände in der Seilschaft:

    • 2 Personen-Seilschaft: Der Abstand beträgt 15-18 m

    • 3 Personen-Seilschaft: Der Abstand beträgt 10-12 m

    • Ab 4 Personen: Der Abstand beträgt 8-10 m

    Bergungsmaßnahmen:

    • ab 4 Personen-Seilschaft: Bergung erfolgt mittels Mannschaftszug

    • unter 4 Personen-Seilschaft: Bergung erfolgt mittels fixer Verankerung (Eisschrauben oder T-Anker) am Spaltenrand

    • Selbstrettung: Bergung erfolgt auf Eigeninitiative mittels „Aufprusiken“

    Wer sich das selbstständige Navigieren am Gletscher nicht zutraut, kann entweder an geführten Hochtouren teilnehmen (zum Beispiel über den Alpenverein oder lokale Anbieter) oder einen Gletscher-Kurs mit entsprechender Ausbildung absolvieren.

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