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Selbstgemacht

Hollersaft: die selbstgemachte Vitaminbombe!

• 24. August 2018
2 Min. Lesezeit
von Valerie Jarolim

Der Hochsommer neigt sich dem Ende zu und die Erntezeit beginnt. Valerie Jarolim von Blatt & Dorn verrät euch, wie ihr aus dem Schwarzen Holunder einen wunderbaren Sirup oder Saft zaubert und warum Hollersaft gut für das Immunsystem ist. 

Der Holunder (Sambucus) zählt zur Familie der Moschuskrautgewächse und ist ab Ende Juli erntereif
Foto: Valerie Jarolim
Der Holunder (Sambucus) zählt zur Familie der Moschuskrautgewächse und ist ab Ende Juli erntereif
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Holunderblütensirup ist bereits in aller Munde. Doch macht der Holler, der genau genommen „Schwarzer Holunder“ heißt, seinem Namen erst im Spätsommer alle Ehre. Denn dann hängen die schwarzvioletten Früchte schwer in Dolden von den Sträuchern herab. Wie die Blüten sind auch die Früchte reich an wertvollen, gesundheitsfördernden Pflanzeninhaltsstoffen wie Vitamine und Antioxidantien und somit erstklassige, heimische Superfruits. Sie stärken das Immunsystem und machen fit für die kalte Jahreszeit. Wie aus den Hollerfrüchten im Nu ein köstlicher Saft wird, verraten wir euch jetzt.

Der schwarze Holunder wurde früher als Nahrungs- und Färbungsmittel verwendet. Darüber hinaus wurden seine Äste zur Herstellung von Flöten benutzt.
Foto: Valerie Jarolim
Der schwarze Holunder wurde früher als Nahrungs- und Färbungsmittel verwendet. Darüber hinaus wurden seine Äste zur Herstellung von Flöten benutzt.

Ein kräftiger Holunderstrauch wuchs früher bei jedem Bauernhaus als Schutzbaum, um die Bewohner vor Krankheiten und Leid zu schützen. Vor allem in ländlichen Gegenden findet man den Holunder auch heute noch in der Nähe vieler Häuser und Scheunen. Der Holunder als Wildpflanze ist aber auch am Wald- und Wegesrand sowie in Hecken anzutreffen. Dort ist er Lebensraum, Nistplatz und Nahrungsquelle für Vögel und Insekten und übernimmt somit viele wichtige Aufgaben im Ökosystem. Beim Sammeln sollte deshalb immer darauf geachtet werden, dass nicht alles abgeerntet wird.

Die rohen Früchte sind für uns Menschen giftig und eignen sich keinesfalls zum Verzehr. Erst durchs Kochen werden die unbekömmlichen Inhaltsstoffe zerstört und die Hollerfrüchte genießbar. Wichtig: immer darauf achten, dass die Früchte wirklich reif sind! Dies erkennt ihr einerseits an der schwarzvioletten Färbung und andererseits am überhängenden Fruchtstand. Geerntet wird in ganzen Dolden, die am besten mithilfe einer Schere vom Ast abgeschnitten werden.

Fein säuberlich werden die reifen Früchte abgezupft
Foto: Valerie Jarolim
Fein säuberlich werden die reifen Früchte abgezupft

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Zutaten für ca. 1 Liter Hollersaft:

  • 400-500 g Hollerfrüchte
  • 200 g Zucker
  • Saft einer Zitrone

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Zubereitung:

  1. Die Früchte gut waschen und mit den Fingern oder einer Gabel abrebeln (entstielen).
  2. Danach in einen Topf geben und mit so viel Wasser aufgießen, dass alles gut bedeckt ist.
  3. Das Ganze zum Kochen bringen und ein paar Minuten köcheln lassen.
  4. Sind die Früchte weich gekocht lässt man sie mehrere Stunden durch ein Passiertuch ablaufen. Das Passiertuch legt man dazu in ein Küchensieb und stellt dieses über einen weiteren Topf, in welchem der Saft aufgefangen wird. (Einfach mit dem Kochlöffel etwas nachhelfen, wenn notwendig.)
  5. Den aufgefangenen Saft leert man nun in einen Messbecher um die gewonnene Menge zu ermitteln: Für 1 Liter Saft nimmt man in etwa 200 g Zucker.
  6. Der Saft wird dann gemeinsam mit dem Zucker ca. 5 Minuten gekocht.
  7. Abschließend leert man den Zitronensaft hinzu und füllt den Saft in saubere Flaschen um.
  8. Fertig ist das köstliche Immunpower-Getränk.

Der Hollersaft kann pur genossen oder mit etwas Wasser verdünnt werden. Kühl gelagert, wie etwa im Kühlschrank oder in der Speisekammer ist er über mehrere Monate haltbar.

Frischer Hollersaft mit Zitrone versetzt schmeckt einfach köstlich
Foto: Valerie Jarolim
Frischer Hollersaft mit Zitrone versetzt schmeckt einfach köstlich

Tipp für den Winter:

Hollersaft mit Gewürzen wie Sternanis, Nelke und Zimt kurz erwärmen und mit der gleichen Menge Orangensaft mischen. Ein herrlich wärmendes und gesundes Getränk für kalte Tage.

Noch ein Tipp:

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Das Rezept ist für alle, die keinen Dampfentsafter zu Hause haben. Fürs Entsaften mittels Passiertuch kann einfach ein sauberes Geschirrtuch verwendet werden. Aber Achtung: Dieses hat danach eine wirklich intensiv-violette Färbung. Da die Früchte sehr stark färben, empfiehlt es sich mit Handschuhen zu arbeiten. Ansonsten lässt sich die Farbe aber auch ganz einfach mit etwas Zitronensaft wieder von den Händen entfernen. Möchte man den Saft nicht süßen, sollte dieser (nach dem Abtropfen) im Backofen 20 Minuten lang bei etwa 80°C sterilisiert werden.

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