Skischuh-Lexikon
5 Tricks, damit der Skischuh passt
Aktuelles
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12. November 2019
Nichts ist frustrierender als ein Skitag, an dem alles passt – außer der Schuh. Bevor die Wintersaison also richtig loslegt und ihr mit schmerzverzerrtem Gesicht im feinsten Pulver steht, verraten wir euch, was man gegen Druckstellen, Taubheitsgefühl und Verkrampfungen tun kann: 5 Tricks für mehr Skivergnügen.
1. DER RICHTIGE LEISTEN
Eine gute Skischuh-Beratung setzt bei der Fußform an. Experten arbeiten mit 3D-Scans, die das Bein bis zum Knie erfassen und einen passenden Schuh aus der Datenbank zuordnen.
Ein Schuh kann nicht nur zu schmal sein. Bei zu viel Platz – was zunächst als angenehm empfunden wird – gibt er zu wenig Halt. Das führt zu unsicherem Fahrverhalten und Verkrampfungen, da man instinktiv versucht, sich im Schuh festzukrallen. Um das zu vermeiden, muss man die Schnallen fest wie einen Schraubstock schließen und wird kurze Zeit später ein Taubheitsgefühl verspüren.
Der passende Schuh sollte sich wie ein guter Handschlag anfühlen: nicht schmerzhaft fest, aber auch nicht zu soft.
2. DIE HARTE SCHALE
Hat man eine Druckstelle erkannt, können Spezialisten bei thermoformbaren Außenmaterialien die Schale punktuell weiten. Dadurch entsteht Freiraum von bis zu zwei Zentimetern. Bei einem zu hohen Rist wird der Bereich im Schuh lokal ausgefräst.
3. DER WEICHE KERN
Bei der Anpassung des Innenschuhs bietet der Fachhandel zwei Varianten an: Bei der Thermoformung schlüpft man in den auf 80 °C aufgeheizten Schuh und wartet, bis dieser wieder abgekühlt ist und sich dem Fuß angepasst hat. Problemzonen werden zuvor mit Polstern abgeklebt, um mehr Bewegungsfreiheit zu schaffen. Dabei sollte man die eigenen Skisocken tragen. Die Schuhe verlieren auf Dauer wieder an Form und brauchen eine neue Anpassung.
Oder man schlüpft mit dem vorgefertigten Innenschuh in die Schale; über Schläuche wird dann PU-Schaum ins Innere gepumpt. Er füllt die Hohlräume auf, umschließt den Fuß und härtet aus. Auch hier werden neuralgische Stellen zuvor mit Pads versehen. Der Schaumschuh ist die genaueste Methode der Innenschuhanpassung, kann aber im Nachhinein nicht noch einmal verändert werden.
4. DAS FUSSBETT
Bei Spreiz-, Senk- oder Plattfüßen empfiehlt es sich, maßgefertigte Einlegesohlen zu verwenden. Dafür werden die Füße mit Druckmessplatten vermessen. Denn die Sohle ist der Kontakt zum Schuhboden und hat direkten Einfluss auf die Kraftübertragung und den Kantendruck. Wenn der Fuß gut gebettet ist, hat man einen großen Schritt zum idealen Skischuh gemacht.
5. DIE MARKENLÖSUNG
Einige Hersteller (Fischer, Strolz, Salomon, Head) bieten maßgefertigte Skischuhe an. Das Prinzip: Man steigt in einen erhitzten Schuh (je nach Hersteller zwischen 80 und 120 °C) und per Druckluft passt sich der Schuh der Fußanatomie an.
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