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Für euch unterwegs

Die schönsten Touren im Val Sesia im Piemont

• 17. Oktober 2022
4 Min. Lesezeit
von Riki Daurer

Auf der Suche nach neuen, spannenden Plätzen war unsere Tourenexpertin Riki Daurer im Piemont, genauer gesagt im Val Sesia, unterwegs. Sie war begeistert von diesem einsamen, ursprünglichen und wenig touristischen Tal, das sich über eine Gesamtlänge von 70 km von der Po-Ebene (Romagnano Sesia) bis zum Abhang des Monte-Rosa-Massivs zieht.

Biken im Valsesia mit perfekter Kulisse des Monte-Rosa-Masivs
Foto: Ufficio Turistico di Alagna Valsesia / Collage: Bergwelten
Biken im Valsesia mit perfekter Kulisse des Monte-Rosa-Masivs – Riki Daurer verrät ihre Lieblingstouren
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Die vielen Facetten des Val Sesia

Bekannt ist das Val Sesia für seine vielen beeindruckenden Seitentäler, die nach den durchfließenden Bächen wie Sorba, Gronda, Mastallone und Sermenza benannt sind. Sind diese Gebirgsbäche im Frühjahr vor allem bei Kajakfahrern beliebt, entstehen hier im Sommer einsame Gumpen, von denen manche sogar zum Hineinspringen einladen.

Vielfältig sind auch die kleinen Dörfer im Val Sesia – ursprünglicher geht es eigentlich gar nicht mehr. In den kleinen Geschäften findet man regionale Produkte wie Schafs- und Ziegenkäse, verschiedene Salamiarten oder selbst gebrautes Bier. In den lokalen Bars oder Restaurants kann man die gesamte kulinarische Vielfalt der Region verkosten.

Am Fuße des Monte Rosa – Alagna, Hochtouren und Hütten auf 4.000 Meter

Der bekannteste Ort im Val Sesia ist sicherlich Alagna. Das gleichnamige Skigebiet unterhalb des Monte Rosa verbindet das Val Sesia mit den Nachbartälern Val di Gressoney und Aostatal. Es reicht bis auf über 3.000 Meter Seehöhe hinauf und bietet 130 Pistenkilometer und 5 Kilometer Skirouten. Einige der insgesamt 20 Lifte sind auch im Sommer in Betrieb.

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Hütten

Von der 3.275 m hoch gelegenen Bergstation Punta Indren sind in einigen Hundert Höhenmetern die Gnifetti (3.647 m) und die Mantova Hütte (3.498 m) erreichbar. Auch wenn es sich um verhältnismäßig kurze Zustiege handelt, dürfen diese aufgrund der Höhe und auch des vergletscherten Geländes, in dem man sich bewegt, nicht unterschätzt werden. Noch weiter oben befindet sich mit der Margheritahütte die höchst gelegene Hütte Europas auf der Singalkuppe – auf 4.554 Meter Seehöhe.

Wer nicht vertraut mit Hochtouren, der Höhe oder dem Gehen auf vergletschertem Gelände ist, kann sich einem der regionalen Bergführer anvertrauen. Eine geführte Tour mit einem Bergführer kann man direkt in Alagna buchen, inkl. der dafür notwendigen Gletscherausrüstung.

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Möglichkeiten für Hochtouren gibt es hier genug – im Bild der Monte Rosa
Foto: Veggi, Ufficio Turistico di Alagna Valsesia
Möglichkeiten für Hochtouren gibt es hier genug – im Bild der Monte Rosa

Hochtouren

Diese Hütten dienen als Ausgangspunkte für die Besteigung bekannter Viertausender-Gipfel, von denen über 20 das Val Sesia säumen, darunter die Vincentpyramide (4.215 m), die Ludwigshöhe (4.341 m), die Dufourspitze (4.634 m), der Liskamm (4.527 m) oder das Balmenhorn (4.167 m). Diese Gipfel markieren gleichzeitig die Grenze zur Schweiz – auf der anderen Seite von Alagna befindet sich Zermatt.

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  • Alagna

    Obwohl es sich bei dem auf 1.154 m gelegenen Alagna um einen typischen Skitourismus-Ort handelt, ist ein Besuch vor allem im Sommer empfehlenswert. Die im Walserstil gebauten Holzhäuser verleihen der Ortschaft einen ursprünglichen und die vielen Bergführerbüros einen alpinen Touch. Man muss gar nicht hoch hinauf, um die Höhenluft zu riechen. In den kleinen, typisch italienischen Cafés kann man die Umgebung einfach genießen. Alagna ist zudem aufgrund seiner Vergangenheit auch historisch interessant – manche Straßen-, Haus- oder Flurnamen des ehemaligen Walserortes tragen noch Bezeichnungen in Walserdeutsch.

    Blick auf das Monte Rosa Massiv – oberhalb der Wolken sind die Gipfel der 4000er sichtbar.
    Foto: Riki Daurer, alpinonline
    Blick auf das Monte Rosa Massiv – oberhalb der Wolken sind die Gipfel der 4000er sichtbar.

    Mit Blick auf die Viertausender – Biketouren im Val Sesia

    Wer nicht hoch hinauf will, bleibt auf den Gipfeln und Wegen, die das Tal säumen und erfreut sich am Anblick der markanten Viertausender. Die Wege – sowohl für Biker als auch für Wanderer – sind gut markiert, abwechslungsreich und vielfältig.

    Durch das Val Sesia nach Alagna

    Vorbei an den typischen Häusern im Walserstil, durch ursprüngliche Dörfer und entlang der Bäche und Gumpen führt ein gut beschilderter Weg bis nach Alagna.

    Biken auf der Alpe Pizzo
    Foto: Ufficio Turistico di Alagna Valsesia
    Biken auf der Alpe Pizzo

    Bike-Rundtour von Scopello nach Piode

    Eine wunderschöne Rundtour führt von Scopello über die Alpe di Mera, immer knapp unterhalb des Bergkammes, vorbei an Almflächen, Hütten und Gumpen sowie durch Wälder mit prächtigem Ausblick auf das Monte-Rosa-Massiv in das außergewöhnliche und ursprüngliche Dorf Rassa an der Sorba nach Piode.

    Mit dem Bike oberhalb des Valsesia
    Foto: Riki Daurer, alpinonline
    Mit dem Bike oberhalb des Valsesia

    Auf den Trails unterhalb des Monte Rosa 

    Das Skigebiet hat auch im Sommer geöffnet, die Lifte transportieren Bikes und es gibt einige Trails. Insgesamt stehen fünf Enduro-Freeride-Routen mit mittlerem und hohem Schwierigkeitsgrad zur Verfügung. Die Enduro-Routen sind von den Stationen Champoluc, Gressoney-Saint Jean, Gressoney-La Trinitè und Frachey im Aostatal zugänglich, während auf der piemontesischen Seite die Verbindung mit dem Monte-Rosa-Bike-Gebiet durch die Skilifte in Alagna Valsesia gewährleistet ist.
    Weitere Informationen findet man hier.

    Mit dem Rennrad

    Sämtliche Seitentäler eignen sich sehr gut, um mit dem Mountainbike oder auch Rennrad erkundet zu werden. Besonders empfehlenswert sind dafür das Val Mastallone von Varallo oder das Val Sermenza von Balmuccia aus.

    Rassa – das kleine ursprüngliche Dorf sollte unbedingt besucht werden.
    Foto: Riki Daurer, alpinonline
    Rassa – das kleine ursprüngliche Dorf sollte unbedingt besucht werden.

    Wandern

    Ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen ist natürlich Alanga. Von hier sind auch niedriger gelegene Wanderziele erreichbar, beispielsweise das Rifugio Sattal, das Rifugio Pastore oder zum Val D’Otro. Weiters findet man im Valle Vogna tolle Almenwanderungen ab San Antonio. Auf der Alpe di Mera über Scopello gibt es einige Genusswanderungen – die Alpe ist mit der Seilbahn ab Scopello erreichbar.

    Tourenbeschreibungen findet man

    Wildwasserkajak und Rafting

    Im Frühling zählt das Val Sesia wegen der vielen Wasserfälle an der Sesia und deren Seitenbächen (Egua, Sermenza, Mastallone, Sorba, Gronda) zu den beliebtesten Zielen für Kajakbegeisterte aus ganz Mitteleuropa. Der hohe Schwierigkeitsgrad der Kajakstrecken, fotogen und beeindruckend gelegen unter historischen Brücken, hat seinen besonderen Reiz. Im Sommer, wenn der Wasserstand zurückgeht, eignen sich meist nur mehr Etappen auf der Sesia zum Befahren.

    Für alle, die die Impressionen der Landschaft vom Wasser erleben wollen, empfiehlt sich eine Raftingtour auf einem der vielen Abschnitte der Sesia. Zahlreiche Anbieter solcher Touren befinden sich direkt neben der Bundesstraße, die durch das Valsesia führt.

    Das Valsesia und seine Seitentäler ist vor allem auch bei Kajakfahrer bekannt.

    Wildschwimmen

    Im Sommer befinden sich zahlreiche Badestellen an der Sesia. Die Gumpen der Nebenbäche laden ebenfalls zur Abkühlung ein. Vorsicht vor Strömungen und Wasserfällen bzw. schnell ansteigenden Wasserständen.

    Verschiedene Spots findet man im Buch "Wildschwimmen Italien".

    Schwimmen und Springen in den Gumpen im Valsesia

    Gut zu wissen

    Lage

    Das Piemont ist die flächenmäßig größte Region des italienischen Festlandes und reicht von der Grenze zum Tessin im Norden über den Grand Paradiso und die Hauptstadt der Region, Turin, im Westen bis knapp oberhalb zur ligurischen Küste und Genua und zieht sich im Osten über Alessandria, Novara und den angrenzenden Lago Maggiore wieder nach Süden. Bekannt ist das Piemont für seine Seen, Flüsse, seine Weine und hervorragendes Essen.

    Anfahrt

    Über die Brennerautobahn, Verona und Mailand oder über den Gotthard-Tunnel, San-Bernardino-Pass und das Tessin nach Varallo.

    Camping

    Im Val Sesia befinden sich einige Campingplätze, die allenfalls an den Wochenenden oder in den Sommermonaten überlaufen sind. Ein kurzer Anruf davor ist aber wichtig, um sicherzustellenn, dass der Campingplatz auch geöffnet hat:

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