Expedition Dhaulagiri VII: Geschafft!
Speed-Alpinist und Dynafit-Geschäftsführer Benedikt Böhm hat es sich zum Ziel gesetzt, den Dhaulagiri VII in Nepal in nur acht Stunden vom Basecamp aus zu besteigen und wieder per Ski abzufahren. Und er hat es tatsächlich geschafft: Nach 7 Stunden und 53 Minuten bei Kälte, Wind und widrigen Schneeverhältnissen kam er glücklich und erschöpft wieder im Basislager an.

Bevor es losgeht
Die Tage vor dem Besteigungsversuch haben Beni und sein Team damit verbracht, sich im Basislager und im Lager 2 auf 6.250 m Höhe zu akklimatisieren. Der Deutsche hatte Zweifel, ob sich das mit den acht Stunden auch wirklich ausgehen würde: „Das wird eine verdammt knappe Kiste!“ Warten im Aufstieg doch einige Challenges: Der Weg vom Basislager zum Lager 1 ist länger, als ihn sich Böhm eigentlich vorgestellt hat – und über die Moräne wird es kein Leichtes werden, am Gipfeltag die richtige Spur zu finden.
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Im Lager 1 auf etwa 5.500 m angekommen, wird er dann von den Lauf- auf die Skischuhe umsatteln, bevor es weiter zum Lager 2 geht. Das Ganze soll den Speed-Skibergsteiger laut Plan nicht mehr als 3 Stunden kosten. Für die letzten 1.000 Höhenmeter zum Gipfel dürfen dann nochmal 3 Stunden anfallen – ansonsten wird es Beni wohl nicht innerhalb der 8 Stunden wieder zum Basecamp zurück schaffen.

Neben der Kälte und dem starken Wind könnten die Schneeverhältnisse zum Hemmschuh werden. Ständig bricht man ein und es gibt keinen klar ersichtlichen Weg, dem man folgen könnte. „Das ist einerseits das Tolle an der Sache, dass wir hier völlig allein am Berg sind, auf der anderen Seite muss man aber selber spuren, was Zeit und Kraft kostet“, erklärt Böhm.
So haben sich Bei und sein Team auf den Besteigungsversuch vorbereitet:
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Los geht's
Der Plan war gefasst, die Motivation am Höhepunkt - der Ausgang des Abenteuers jedoch noch ungewiss. Am 15. Oktober 2019 um 4:17 Uhr (nordwest-nepalesischer Ortszeit) brach Beni Böhm vom Basislager in Richtung Gipfel des Dhaulagiri VII auf. Die Nacht war klar und der abnehmende Mond sorgte für einigermaßen gute Sicht. „Der Weg war aber trotzdem schwer zu finden“, berichtet der Dynafit-Chef. Nichtsdestotrotz schaffte er es ins Lager 1, wo er planmäßig die Laufschuhe gegen die Skischuhe tauschte. Schon hier war es so kalt, dass Beni Probleme hatte, mit seinen klammen Fingern die Socken zu wechseln.
Ab nun hieß es, keine Zeit mehr zu verlieren. Nach 3 Stunden Gehzeit erreichte er das Lager 2 auf 6.250 m. Zwei Bergführer, die Beni auch im Frühjahr bei der Speed-Alpenüberquerung zur Seite standen, waren schon früher von hier Richtung Gipfel gestartet, sodass Beni ihren Spuren folgen konnte. Bereits hier machte ihm der vom Wind hartgepresste Schnee zu schaffen. Er ahnte schon, welche Probleme ihm diese Verhältnisse in der Abfahrt bereiten könnten.
Nun lag der Fokus aber wieder auf dem Aufstieg: Bei starkem Wind und klirrender Kälte ging es mit Steigeisen über den Grat immer weiter nach oben. Nach etwas mehr als 6 Stunden hat Beni den Gipfel des Dhaulagiri VII auf 7.246 m erreicht! Ein kurzer Freudenschrei ging sich noch aus, bevor er rasch die Ski anschnallte und die Abfahrt durch Bruchharsch antrat. „Die Schneeverhältnisse waren brutal! Ich habe selben so üble Skiverhältnisse gehabt,“ schildert Böhm den Abfahrts-Kampf.
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Im Lager 2 angekommen, war das Gröbste dann geschafft: „Da war ich dann echt im Rennmodus!“ Immer weiter bergab ging es ins Lager 1 auf 5.500 m, von wo Beni noch rund 55 Minuten blieben, um über die Moräne und Geröll zurück zum Basecamp zu laufen. „Nach 7 Stunden und 53 Minuten kam ich dann sehr glücklich und erschöpft im Basecamp an.“
Sieh dir die Besteigung aus Benis Perspektive an:
Zahlen und Fakten
- Benötigte Zeit: 7 Stunden 53 Minuten
- Uhrzeit Start im Basecamp: 4:17 Uhr
- Zurückgelegte Höhenmeter: 2.469 m
- Zurückgelegte Strecke: 20,06 km
Der Rekordversuch ist geglückt, Zeit zum Ausruhen bleibt aber kaum: Nun geht es für Benedikt Böhm und sein Team wieder runter vom Berg. Ihnen steht ein dreitägiger Marsch bevor, ehe sie wieder Zivilisation und andere Verkehrsmittel als ihre Beine vorfinden.
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