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Outdoor-Jahr 2018

Die Top 10 Reise-Länder 2018

• 5. Januar 2018
7 Min. Lesezeit
von Martin Foszczynski

Was gibt es schöneres, als mit Reiseplänen ins neue Jahr zu starten? Einige Urlaubs-Klassiker sind immer für ein Natur-Abenteuer gut, doch es gibt auch eine Reihe von Reisezielen, die du vielleicht noch nicht am Radar hattest und die sich genau jetzt zum Entdecken anbieten. Wir haben Outdoor-Kollegen, Reise-Experten und uns selbst befragt – das sind unsere Top-Reiseempfehlungen für 2018.

1. Südkorea

Seoraksan-Nationalpark in Südkorea
Foto: mauritius images/ ImageClick Corporation
Seoraksan-Nationalpark in Südkorea
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Als Gastgeber der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ist Südkorea derzeit in aller Munde. Wer nicht unbedingt bei den Wettkämpfen mitfiebern will, sollte den Reisezeitraum zwischen 9. und 25. Februar freilich besser meiden. Doch zum Glück hat der ostasiatische High-Tech-Staat, der vor 60 Jahren noch ein verarmtes Agrarland war, auch außerhalb des Großevents viel zu bieten. Südkorea ist ein echtes Outdoor-Paradies mit schroffen Gipfeln, Nationalparks und einer 2.400 km langen Küste, an der man auch surfen kann. Etwa 70 Prozent des Staatsgebiets sind gebirgig. Taebaek, das größte Gebirge, zieht sich im südöstlichen Nordkorea beginnend fast die gesamte Ostküste entlang. Südkoreas höchster Berg, der Vulkan Hallasan (1.950 m), steht auf der Insel Jeju-do, die vom Jeju Olle Trail, einem Netzwerk aus mehr als 20 Wanderwegen, durchzogen ist.

Prunkvolle buddhistische Klöster und Tempel sowie etliche Kultur-Festivals runden das Südkorea-Reiseerlebnis ab. Einen Vorteil hat die Olympiade für Normalreisende übrigens doch: der speziell dafür gebaute Schnellzug von Seoul nach Busan bringt einen im Nu von Nord nach Süd – auch noch im März.

Unser Autor Frank Eberhard hat Südkorea kürzlich bereits erkundet. Seinen Reisebericht über den Seoraksan-Nationalpark unweit der Grenze zu Nordkorea liest du hier:

  • Beliebt auf Bergwelten

    2. Malta

    Valetta Malta Europäische Kulturhauptstadt 2018
    Foto: mauritius images/ rphstock
    Maltas Hauptstadt Valletta

    Auch beliebt

    Auch der Inselstaat im Mittelmeer zwischen Sizilien und Afrika macht dieses Jahr in Form eines Großereignisses auf sich aufmerksam, darf sich doch dessen Hauptstadt Valletta Europäische Kulturhauptstadt 2018 nennen. Während der einstige Stützpunkt des Malteser-Ritterordens mit seinem wuchtigen Hafen (Grand Harbour) und pompöser Barock-Architektur eine einzigartige Kulisse für Konzerte und Filmfestivals liefert, finden Outdoor-Fans an den Küsten der beiden Schwesterinseln Gozo und Comino ihre Erfüllung. Dort trifft man nicht auf Hochkultur, sondern auf glasklares, karibisch anmutendes Wasser (Blaue Lagune) und einige der weltbesten Tauchspots der Welt. An der Westküste Gozos haben Wind und Meer groteske Felsformationen wie den Azure Window-Bogen (2017 leider eingestürzt) oder den 60 Meter hohen Fungus Rock geformt – schön zum Kajaken und Schnorcheln. Malta lässt sich über sanfte Wanderwege oder mit dem Mountainbike erkunden. Die rund 5.000 Jahre alten Megalith-Tempel auf der Hauptinsel sowie Gozo (Ġgantija-Tempel) gelten übrigens als älteste freistehende Steinbauwerke der Welt.

    3. Georgien

    Georgien Mzcheta-Mtianeti
    Foto: mauritius images/ Hackenberg-Photo-Cologne
    Georgien: Kreuzkuppelkirche in der Region Mzcheta-Mtianeti

    Die Republik Georgien feiert 2018 seine 100-jährige Unabhängigkeit. Ein guter Anlass, um selbst zu erleben, was Insider schon längst beschwören: Das urige Land im Südkaukasus ist eine absolute Reise-Empfehlung – und gewährt seinen ausländischen Besuchern ein ganzes Jahr Aufenthalt ohne Visum! In dieser Zeit kann man beispielsweise die spektakuläre Berglandschaft des Großen und Kleinen Kaukasus mit bis zu 5.000 m hohen Gipfeln und spektakulären Schluchten erkunden, mittelalterliche Klöster besichtigen oder mit den Einheimischen georgische Lieder singen und dabei jede Menge Wein trinken, der in der Gegend seit 8.000 Jahren angebaut wird.

    Unser Autor Florian Birnkammer hat den georgischen Sommerkurort Bakhmaro im Winter besucht und ein echtes Powder-Paradies vorgefunden. Hier sein Bericht:

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    4. Estland

    Der Lahemaa-Nationalpark in Estland

    Skandinavien und Russland sind Reise-Klassiker im Norden, doch warum nicht mal das baltische Land dazwischen besuchen? Estlands Kapitale Tallinn vereint ohnehin die besten Eigenschaften seiner Nachbarstädte Helsinki und Sankt Petersburg und wandelt sich gerade zur coolen Trend-Metropole mit einer jungen Restaurant-Szene. Außerhalb der Städte hingegen – etwa im nur eine Stunde von Tallinn entfernten Lahemaa-Nationalpark an der Ostseeküste, dem ersten Nationalpark der einstigen Sowjetunion – trifft man auf unberührte Natur und eine Ruhe, wie man sie in Europa kaum noch findet. Die Hälfte des estnischen Staatsgebiets ist bewaldet – bei einer Bevölkerung von nur 1,3 Millionen ergibt das viel Raum zum Pilzesuchen, was die ausgesprochen abergläubischen Esten gerne tun. Übrigens ebenso wie Bäume umarmen. Also nichts wie hin – der  370 km lange Oandu-Ikla-Weitwanderweg führt von Norden nach Süden einmal durchs ganze Land.

    Unser Redakteur Martin Foszczynski hat Tallinn und den Lahemaa-Nationalpark mit seinen Buchten, Urwäldern und Hippies besucht – hier sein Bericht:

  • 5. Kolumbien

    Serranía de la Macarena-Nationalpark in Kolumbien
    Foto: mauritius images/ Minden Pictures/ Thomas Marent
    Serranía de la Macarena-Nationalpark in Kolumbien

    Kolumbien wurde schon 2017 als heißer Reisetipp gehandelt – daran hat sich auch dieses Jahr nichts geändert. Das einst von (Drogen-)Kriminalität und Bürgerkrieg beherrschte Land präsentiert sich seit einiger Zeit relativ sicher, 2016 schlossen die Farc-Rebellen sogar ein Friedensabkommen mit der Regierung. Gute Voraussetzungen also, um das mitunter Spannendste zu erkunden, was Südamerika zu bieten hat: perfekt erhaltene Kolonialstädtchen, eine ursprüngliche Karibikküste und dichten Amazonasdschungel. Auch hohe Berge. Die westliche Hälfte Kolumbiens wird von den Anden dominiert – im Norden, an der Karibikküste, findet sich mit der bis zu 5.775 m hohen Sierra Nevada de Santa Marta das höchste Küstengebirge der Welt! Wandern und Trekken kann man besonders gut im Nationalpark El Cocuy zwischen schroffen Gipfeln, Gletschertälern und Hochgebirgsseen.

    6. Südafrika

    Blick auf den Blyde River Canyon in Südafrika

    Vom Mountainbiken über Rafting und Kajaken bis hin zu SkyDiving: Südafrika konnte sich schon seit einiger Zeit als trendiges Outdoor-Reiseziel etablieren – der aktuell günstige Wechselkurs sorgt dafür, dass es auch durchaus leistbar ist. 2018 feiert die „Regenbogennation“ zudem den 100. Geburtstag ihres legendären Anführers Nelson Mandela mit einem ausgiebigen Veranstaltungsprogramm.

    Landschaftlich gehört das Land ohnehin zu den vielfältigsten Zielen der Welt. Rund um das coole Kapstadt finden sich Strände, schneebedeckte Berge, mächtige Flüsse, Safari-Reservate und Wüsten. Neben dem weltberühmten Kruger-Nationalpark warten noch zwei Dutzend weitere, gut organisierte und preiswerte Parks darauf, per Jeep, Rad oder zu Fuß erkundet zu werden. Der UNESCO-geschützte Ukhahlamba-Drakensberg-Park mit seinen über 3.000 m hohen Gipfeln gehört ebenso zu den schönsten Wanderzielen Afrikas wie die zerklüftete Wild Coast im Osten, die mit Reben überzogenen Winelands oder der 220 km lange iSimangaliso-Wetland-Park mit seinen unzähligen Wildtieren. Und wer weiß eigentlich, dass der 26 km lange und bis zu 800 m tiefe Blyde River Canyon bei Johannesburg der drittgrößte der Welt ist? Kletterer zieht es besonders in die orangenfärbigen Zederberge – übrigens auch ein Mekka für Sternengucker! Nirgendwo leuchtet die Milchstraße so hell wie hier.

    Tipp: Auch das benachbartes Namibia mit seinen Wildtierparadiesen und den größten Sanddünen der Welt ist eine große Reiseempfehlung! Unser Autor Mark Buzinkay war dort mit dreisten Affen klettern, hier sein Bericht:

  • 7. Albanien

    Die Hafenstadt Vlora in Albanien
    Foto: mauritius images/ Alvaro Leiva
    Die Hafenstadt Vlora in Albanien

    War das einst brachialkommunistische Land Mitte der 70er Jahre noch „für Spione, Hippies, Touristen und andere Vagabunden verschlossen“, hat sich Albanien – das 1991 erstmals freie Wahlen abhielt – nun zum Geheimtipp auf dem Balkan gemausert. Reichlich spät, wenn man weiß, welche Naturschönheiten der im Norden an Montenegro und im Süden an Griechenland grenzende Staat besitzt. Rund 100 Kilometer Mittelmeerküste mit fast unverbauten Traum-Stränden (albanische Riviera), oder eine imposante ursprüngliche Gebirgslandschaft (Albanische Alpen im Norden und Llogara-Hochland an der Ionischen Küste) mit Schafsherden, Steinadlern und Bergstädtchen. Sehenswert sind auch die antiken Ruinen von Butrint, die sich tief in den Wäldern eines kleinen Nationalparks verbergen.

    Übrigens: auch das benachbarte Griechenland ist abseits der Urlauber-Strände mit einem Gebirgsanteil von fast 78 Prozent ein faszinierendes Bergland, das entdeckt werden möchte!

    8. Marokko

    Der Antiatlas in Marokko
    Foto: Andreas Jakwerth
    Der Antiatlas in Marokko

    Die besondere Schönheit Marokkos hat 2017 auch unserem bloggenden Pilger Ernst Merkinger den Kopf verdreht, der zu Fuß von Wien nach Marrakesch gegangen ist. Und so großartig die „Rote Stadt“ mit ihren verwinkelten Souks, paradiesischen Gärten und dem chaotischen Menschengewirr auf ihrem berühmten Hauptplatz Djemaa el-Fna auch ist – jenseits von Marrakesch geht Marokko noch viel weiter! Outdoor-Fans zieht es zum Beispiel in den bis zu 2.500 m hohen Antiatlas, wo man durch Wadis, Dattelpalmenoasen und kleine Berberdörfer wandern kann. Im Hohen Atlas, knapp zwei Stunden von Marrakesch entfernt, geht es bis 4.167 m – so hoch ist nämlich der Djebel Toubkal, der höchste Berg Nordafrikas. An der Atlantikküste, etwa bei Taghazout, lässt es sich auch ganz gut surfen und ein Kameltrek in den Dünen der Sahara gehört ohnehin zu jeder Marokko-Reise.

    Wer das Land weit abseits der Rundreiserouten erkunden möchte, sollte sich davor über das Sicherheitsrisiko informieren – derzeit ist in der Westsahara und entlegenen Gebieten Südmarokkos eine partielle Reisewarnung aktiv. Übrigens: man muss nicht unbedingt zu Fuß nach Marokko gehen – der Direktflug in den Orient dauert von Wien oder München nur rund vier Stunden.

    Unser Autor Markus Huber ist im Antiatlas durch Schluchten und Oasen gewandert – hier lest ihr seine Marokko-Story:

  • 9. Neuseeland

    Lake Hawea auf der Südinsel Neuseelands
    Foto: mauritius images/ robertharding/ Michael Runkel
    Lake Hawea auf der Südinsel Neuseelands

    Auch wenn man dafür sein Konto plündern muss – das surreal-schöne „Herr-der-Ringe“-Land am Ende der Welt ist für Naturliebhaber immer eine Reise wert. Das bestens gepflegte Wanderwegnetz der Great Walks führt durch einige der spektakulärsten Landschaften des Planeten, bestehend aus Fjorden, Vulkanen, alpinen Bergen und einsamen Stränden. Unter Outdoor-Fans besonders beliebt ist der viertägige Hillary Trail. Der Neuseeländische Sommer (Hauptreisezeit) reicht von Dezember bis Februar. Die Anreise zum exotischen Inselstaat dauert von Europa in der Regel mindestens 24 Stunden (es gibt keine Nonstop-Flüge, als Zwischenstopp bietet sich etwa Hongkong an), dafür beginnt die Wildnis bereits am Stadtrand von Auckland oder Wellington.

    Eine ausführliche Neuseeland-Reportage mit nützlichen Reisetipps und Tourenempfehlungen findest du im Bergwelten Magazin (Dezember/Jänner 2017/18).

  • 10. Kalifornien

    Boulderparadies: Der Joshua-Tree-Nationalpark in Kalifornien

    Wer an Kalifornien denkt, denkt zuerst wohl an Hollywood, L.A. oder die High-Tech-Szene im Silicon Valley. 2018 ist es an der Zeit, sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass der Golden State an der Westküste der USA die mitunter großartigsten Naturschauplätze der Welt versammelt: Das Wander- und Kletterparadies Yosemite im Hochgebirge der Sierra Nevada mit seinen 1.300 km Wanderwegen und dem legendären 1.000-m-Felsen El Capitan, das vor Hitze flirrende Death Valley mit seinen surrealen Gesteinsformationen (vor allem im Winter und Frühling sehenswert) oder der herrlich weltabgewandte aber nur drei Autostunden von L.A. entfernte Joshua Tree Nationalpark, in dem es sich gut bouldern lässt.

    Der Golden State ist übrigens auch ein ziemlich grüner. Während Präsident Trump den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen plant, will sich der mit knapp 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste US-Bundesstaat in Zukunft noch stärker in der internationalen Klimapolitik engagieren. Bietet man dem Smog über L.A. also die Stirn, könnte sich seit 1. Jänner 2018 vielerorts in Kalifornien verstärkt ein ganz anderer Nebel breit machen – seither darf in der alten Heimat der Hippies nämlich legal Marihuana verkauft werden.

    Unsere Kalifornien-Reise-Stories liest du hier:

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