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Dreitausender

Bergportrait: Ortler (3.905 m)

• 13. Juni 2022
2 Min. Lesezeit

Der Ortler, „König der Südtiroler Berge“, erhebt sich mit seinen 3.905 Metern markant über Sulden und gilt als eines der wichtigsten Gipfelziele der Ostalpen. Wir stellen den höchsten Gipfel Südtirols im Detail vor.

Ortler im Abendlicht
Foto: mauritius images / Ludwig Mallaun
Der stark vergletscherte Ortler im Abendlicht
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Höhe und Lage

Der Ortler liegt in den Südlichen Ostalpen und bildet den Hauptgipfel der nach ihm benannten Ortler-Gruppe in der italienischen Provinz Südtirol nahe an den Grenzen zur Schweiz und zur Provinz Sondrio in der Lombardei. Vom Gipfel eröffnen sich einem Blicke über die Ötztaler Alpen, die Silvretta- und Berninagruppe und die Dolomiten. Bei klarer Sicht kann man im Westen sogar das ca. 185 km entfernte Finsteraarhorn (4.274 m) sehen.

Ortler
Foto: mauritius images / Ludwig Mallaun
Herbstliche Stimmung am Fuße des Ortlers

Dank seiner großen Schartenhöhe von 1.950 Metern zählt der Ortler zu den 20 selbstständigsten Gipfeln der Alpen.

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Geschichte

Im Sommer 1804 ordnete Erzherzog Johann von Österreich die Erstbesteigung des Ortlers an und überließ dem Beamten Johannes Gebhard deren Organisation. Die beiden Zillertaler Bergführer Johann Leitner und Johann Klausner wurden als Erstbesteiger ausgewählt und zusätzlich wurde Bauern aus der Umgebung Geld dafür geboten, einen Weg auf den höchsten Berg Tirols zu finden.

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Nach einigen gescheiterten Versuchen, stellte sich der Gämsenjäger Josef Pichler, auch bekannt als Pseyrer Josele, bei Gebhard vor und mit ihm gelang am 27. September 1804 schließlich die Erstbesteigung von Trafoi aus. Ohne Seil und Pickel über eine Route, die noch heute als sehr gefährlich gilt und seit der Erstbegehung nur noch selten genutzt wurde.

Der heutige Normalweg von Sulden über den Tabarettakamm wurde am 4. September 1865 erstmals vom Bergführer Johann Pinggera und dem Offizier Julius von Payer begangen. Payer fertigte später auch genaue Karten des Ortlers und seiner Umgebung an.

Julius Payer
Foto: Wikipedia
Offizier, Polar- und Alpenforscher, Kartograf und Professor Julius von Payer

Während des Ersten Weltkriegs rückte der Alpinismus am Ortler in den Hintergrund und der Berg stellte die höchstgelegene Stellung der k.u.k. Armee dar. Im Rahmen militärischer Operationen kam es aber durchaus zu beachtlichen alpinistischen Leistungen, wie etwa der Bewältigung des Normalwegs in nur einer Stunde und 20 Minuten. Heute zählt der höchste Berg Südtirols zu den bedeutendsten Gipfelzielen der Ostalpen. 

Der Ortler im Überblick

  • Höhe: 3.905 m
  • Lage: Ortler Alpen / Südtirol
  • Talort: Sulden
  • Erstbesteigung: 27. September 1804
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Touren- und Hüttentipps

Normalweg

Wer auf den Ortler will – egal über welche Route – sollte unbedingt jede Menge alpinistische Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Der vertraute Umgang mit Fels und Eis ist ebenso Voraussetzung. Bis zur Payerhütte, auf der übernachtet wird, halten sich die Schwierigkeiten am Normalweg in Grenzen. Ab dort wird es dann aber heikel und man sollte nur bei bester Wetterlage zum Gipfel aufbrechen. Der lange Aufstieg hat sich durch den ständigen Gletscherrückgang immer wieder verändert, weshalb man sich vorab über dessen Beschaffenheit informieren sollte. Über die Schlüsselstelle am Fuß des „Wandls“ geht es über den Grat zum Ortlerbiwak und in weiterer Folge auf den Gipfel. 

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Gut zu wissen

Die mächtige Nordwand des Ortlers stellt die größte Eiswand der Ostalpen dar und ist ein beliebtes Ziel für Alpinisten. Durch die steigenden Temperaturen tritt aber immer mehr Fels zutage. 

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