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Viertausender

Bergportrait: Grosses Fiescherhorn (4.049 m)

• 29. Mai 2020
2 Min. Lesezeit

Das Grosse Fiescherhorn ist mit 4.049 m die höchste Erhebung der drei Fiescherhörner in den Berner Alpen an der Grenze zum Wallis. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor – inklusive Tourenbeschreibungen.

Gross Fiescherhorn in den Berner Alpen an der Grenze zum Wallis
Foto: mauritius images / Andy Teasdale / Alamy
Wolken über dem Grossen Fiescherhorn (4.049 m) in den Berner Alpen an der Grenze zum Wallis
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Höhe und Lage

Das Grosse Fiescherhorn (früher: „Gross Fiescherhorn“) ist 4.049 m hoch und damit der höchste Gipfel der drei Fiescherhörner, bestehend aus Hinterem Fiescherhorn (4.025 m), Kleinem Fiescherhorn (auch „Ochs“ genannt) mit 3.895 m und dem Grossen Fiescherhorn. Es liegt in den Berner Alpen an der Grenze der Kantone Bern und Wallis und ist vollständig von Gletschern umgeben. Im Norden erstreckt sich das Ischmeer, im Osten der Fiescherfirn, im Süden und Westen das Ewigschneefeld. Von Grindelwald aus gesehen präsentiert sich das Grosse Fiescherhorn als Schaustück, der Gratkamm ist auch noch bei näherer Betrachtung beachtlich.

Bei Nebel sollte aufgrund erschwerter Orientierung von der Tour abgesehen werden, auf Eisschlag muss immer geachtet werden. Je nachdem welche Hütte als Stützpunkt gewählt wird, muss man mit einem 1.200-1.400 Höhenmeter-Anstieg rechnen. Der Gipfelblick belohnt dafür reich für die Mühen: Im Südosten baut sich das Gross Grünhorn auf, im Osten das Finsteraarhorn, im Nordosten Ochs, Schreckhorn und Lauteraarhorn, im Westen Mönch und Eiger.

Gross Fiescherhorn, Ochs und Finsteraarhorn in den Berner Alpen
Foto: Wikimedia Commons/Jo in Riederalp
Blick auf das Grosse Fiescherhorn in den Berner Alpen: Links der Ochs, dahinter das Finsteraarhorn

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Geschichte

Erstbestiegen wurde das Grosse Fiescherhorn am 23. Juli 1862 durch die Engländer Adolphus Warburton Moore und H. B. George unter Führung der Grindelwalder Christian Almer und Ulrich Kaufmann, der auch schon an der Erstbesteigung des Mönchs beteiligt war und sich in weiterer Folge im Himalaya bis an die 7.000 Meter-Grenze herantasten konnte. Auch Moore kennt man von anderen Bergtouren: Er machte sich vor allem mit dem Erstanstieg über die Brenvaflanke am Mont Blanc einen Namen. Die Route der Erstbesteiger verlief über den heute kaum noch begangenen Südwestgrat, den Normalweg bildet mittlerweile der Anstieg über den Südostgrat.

Erstbesteiger des Grossen Fiescherhorns: Ulrich Kaufmann aus Grindelwald
Foto: Wikimedia Commons/Pioneers of the Alps (Cunnigham & Abney)
Erstbesteiger des Grossen Fiescherhorns: Der Grindelwalder Bergführer Ulrich Kaufmann 1888

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Das Grosse Fiescherhorn im Überblick:

Touren

Von der Mönchsjochhütte (3.650 m) über das Ewigschneefeld auf 3.300 m absteigen und links unter der Westflanke des Hinter Fiescherhorns aufsteigen. Weiter links der Sattel-Falllinie über den Bergschrund und schließlich über den Fieschersattel auf dem Südostgrat hinauf zum Gipfel auf 4.049 m steigen.

Von der Konkordiahütte (2.850 m) führt der Anstieg zunächst südlich des Eisbruchs zum Ewigschneefeld. Von hier verläuft die Tour analog zum Anstieg von der Mönchsjochhütte.

Von der Finsteraarhornhütte (3.048 m) verläuft die Tour steil über den oberen Fieschergletscher. Über die flacheren Gletscherhänge folgt man schließlich weiter dem Anstieg in Richtung Ochs bis auf etwa 3.700 m. Gen Westen geht es nun hinauf zum Fieschersattel und am Südostgrat – entweder in Kletterei (III-) oder den Felsturm in Firn/Eis umgehend – hinauf auf den Gipfel.

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Weitere lohnende Anstiege führen vom Ewigschneefeld über den Nordwest-Grat („Fieschergrat“) auf den Gipfel.

Fun Fact

Die britischen Erstbesteiger gaben dem Grossen Fiescherhorn zunächst den Namen Almerhorn, in Anlehnung an ihren Grindelwalder Bergführer Christian Almer. Der Name hat sich allerdings nicht durchgesetzt.

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