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Hütten

8 Hütten für Überflieger

• 18. Juli 2019
4 Min. Lesezeit
von Gabi Ebner

Wenn die Temperatur in der Atmosphäre noch relativ kühl ist, die Sonne aber schon genug Kraft hat, um die Erdoberfläche zu erwärmen – sind ideale Voraussetzungen für gute thermische Bedingungen. Robert Kloimwieder, erfahrener Gleitschirm- und Drachenpilot sowie langjähriger Fluglehrer, kennt die besten Fluggebiete in den Alpen und verrät uns passende Hütten-Tipps.

Jetzt überall im Zeitschriftenhandel – das Bergwelten Magazin (August/September 2019)
Foto: Bergwelten
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Im Bergwelten Magazin (August/September 2019) erzählt dir Chrigel Maurer, der "Adler vom Adelboden", alles was du über das Paraglide-Paradies Adelboden wissen musst. Das Heft ist ab 18. Juli 2019 im Zeitschriftenhandel oder ganz bequem per Abo erhältlich.

1. Emberger Alm, 1.750 m

Kreuzeckgruppe/ Kärnten

Bei Paragleitern und Drachenfliegern ist die Emberger Alm in der Kärntner Kreuzeckgruppe aus vielen Gründen besonders beliebt: Ein ideales Startgelände für Gleitschirme und Drachen, ein landschaftlich schönes und thermisch attraktives Fluggelände sowie gute Streckenflugbedingungen im Drautal machen die Emberger Alm zum Hotspot. Im Gasthof Sattlegger, Treffpunkt der Flieger auf der Emberger Alm, lässt es sich nicht nur gut essen und trinken, hier werden auch Informationen über aktuelle Flugbedingungen ausgetauscht.

Beliebt auf Bergwelten

Die Zufahrt ist mit dem eigenen Auto oder Sammeltaxi von Greifenburg bis auf die Alm möglich. Dort befinden sich zwei Startplätze, einer direkt bei der Alm, ein zweiter etwas höher. Der Landeplatz befindet sich neben dem Fliegercamp „Oberes Drautal“ beim Badesee, zudem sind Außenlandemöglichkeiten (abgemähte Wiesen) vorhanden.

Auch beliebt

2. Dobratsch Gipfelhaus, 2.143 m

Gailtaler Alpen/ Kärnten

Neben einer fantastischen Aussicht bietet das moderne Öko-Gipfelhaus am Dobratsch kulinarische Schmankerln der Kärntner Küche. Auch wenn der Startplatz etwas östlich des Hauptgipfels liegt, lohnt sich ein Besuch vor dem Start. Aufgrund der steilen, felsigen Südabhänge ist der Bergstock des Dobratsch bei Villach thermisch sehr aktiv. Der Startplatz am Zwölfernock bietet bei Flugwetter ideale Startbedingungen für Paragleiter in Richtung NNO über Ost bis SSW.

Mit dem Auto erreicht man auf der mautpflichtigen Straße die Rosstratte, von dort geht man zu Fuß in 45 Minuten zum Startplatz. Im Bleiberger Tal und im Gailtal gibt es viele Landemöglichkeiten.

3. Bonnerhütte, 2.340 m

Villgratner Berge/ Südtirol

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Für konditionsstarke Hike&Fly-Fans lohnt sich der Aufstieg über die Bonnerhütte zum Toblacher Pfannenhorn (2.663 m) in Südtirol ganz bestimmt. Vom Bergweiler Kandellen bei Toblach aus erreicht man die Bonnerhütte in gut 2,5 Stunden, von dort sind es noch 300 Höhenmeter bis zum Startplatz (SSW) am Gipfel. Bei klarem, trockenem Wetter bieten sich sensationelle Aussichten in die Sextner Dolomiten mit den Drei Zinnen, zum Ortler, in die Stubaier und Zillertaler Alpen, in das Venediger-Gebiet und zum Großglockner.

Offizieller Landeplatz ist bei der Flugschule Blue Sky in Sillian, sonst gemähte Wiesen in Toblach, Wahlen und Kandellen.

4. Radlseehütte, 2.284 m

Sarntaler Alpen/ Südtirol

In den Sarntaler Alpen über Brixen in Südtirol liegt ein weiteres Abenteuer für Hike&Fly-Liebhaber – die Königsangerspitze (2.436 m). Vom Wanderparkplatz Garn auf 1.450 m oberhalb von Feldthurns wandert man in zwei Stunden zur Radlseehütte, auf der man einkehren und auch übernachten kann. Das lohnt sich allein schon wegen der kulinarischen Köstlichkeiten, die dort serviert werden: G‘schmackiges Lammkotelett, köstliche Nudelgerichte, Topfen- und Kaiserschmarrn oder Südtiroler Brettljause.

Eine halben Stunde – oder mit vollem Bauch etwas länger – braucht man, um von Nordosten leicht den Gipfel zu erreichen. Im Gipfelbereich und etwas darunter gibt es – je nach Wetterbedingungen – perfekte Startmöglichkeiten in alle Richtungen. Einen Landeplatz findet man in Feldthurns auf einer großen Wiese unterhalb des Ortskerns zwischen Kirche und Freibad.

5. Wallberghaus, 1.512 m

Mangfallgebirge/ Bayern

Die Wallbergbahn bei Rottach-Egern in den Bayrischen Voralpen ist schon seit Ende April in Betrieb – das macht den Wallberg im Frühsommer als Fluggebiet interessant, auch wenn die Thermik im Wallbergebiet nicht besonders aktiv ist. Streckenflugenthusiasten schaffen auch von hier beträchtliche Distanzen, zum Beispiel zum Karwendel, zum Wilden Kaiser und sogar bis in den Pinzgau. Für Einsteiger sind hier kleine Übungsstrecken sehr gut machbar.

Startrampen für Drachen befinden sich am Gipfel, der wichtigste Gleitschirm-Startplatz beim Kircherl westlich der Bergstation. Die Startplätze sind alle in zehn bis zwanzig Minuten Fußmarsch zu erreichen. Landeplätze sind an der Straße zur Talstation. Das nahe Wallberghaus wurde übrigens in den letzten Jahren renoviert und bietet Kulinarik auf hohem Niveau sowie ab Juni 2017 Übernachtung im Alkoven-Bauernbett.

6. Brunnihütte, 1.860 m

Urner Alpen/ Schweiz

Auf der Sonnenseite von Engelberg, südlich des Vierwaldstättersees in der Schweiz, liegt das schnell erreichbare Fluggebiet Brunni mit Blick auf den Titlis. Drei Startplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe von Luftseilbahn und Sessellift, die Thermik ist fast immer zuverlässig. Durch die Südsüdwest-Ausrichtung sind Starts fast immer machbar, oft sind die thermischen Bedingungen besser als es die Wetterlage erwarten lässt. Das Gebiet eignet sich sehr gut für Einsteiger und für erste Streckenflüge.

Der Südweststartplatz befindet sich direkt westlich der Brunnihütte, der Südstartplatz einige Meter oberhalb, ein dritter (ebenfalls SW) etwas unterhalb. Der offizielle Landeplatz vom Brunnigebiet befindet sich auf der Wiese zwischen der Oberbergstrasse und der Wasserfallstrasse in Engelberg.

7. Hinterhornalm, 1.522 m

Karwendel/ Tirol

Wenn die Tiroler Seilbahnen Revision haben treffen sich die Flieger auf der Hinterhornalm. Hoch über dem Inntal am Südhang des Karwendels befinden sich direkt beim Gasthaus Startplätze für Gleitschirmflieger und eine Startrampe für Drachenflieger. Über die Mautstraße von Gnadenwald ist die Zufahrt mit dem Auto möglich. Die Flugmöglichkeiten sind vielfältig, man kann von hier das gesamte Inntal abfliegen.

Zu beachten ist, dass Flüge im Großraum Innsbruck bei der Flugsicherung Innsbruck angemeldet werden müssen, Infos gibt es bei den örtlichen Drachen- und Paragleiter-Vereinen. Der Landeplatz liegt direkt unterhalb der Alm im Ort Gnadenwald. Auch schön für Nicht-Flieger: Von der Terrasse der Hinterhornalm beim Starten zuschauen und beobachten, wie sich die bunten Schirme und Drachen in der Thermik hinaufschrauben.

8. Wolfratshauser Hütte, 1.753 m

Lechtaler Alpen/ Tirol

Das Gleitschirm-Fluggebiet Grubigstein gleich gegenüber der Zugspitze im Tiroler Außerfern bei Lermoos ist ein heißer Tipp für Flieger und trotzdem recht ruhig. Von Lermoos aus bringt die Gondelbahn Flieger und Ausrüstung auf den Grubigstein. Die Hauptstartplätze sind östlich ausgerichtet und ermöglichen frühe Starts mit Thermikeinstieg. Mehrere Startplätze auf ca. 2.000 m und die Nähe zum Fernpass schaffen perfekte Ausgangsbedingungen für Streckenflüge.

Der Startplatz nahe der Wolfratshauser Hütte liegt etwas tiefer und ist auch für Anfänger gut geeignet. Für Piloten gibt es ein günstiges Gleitschirmticket, mit dem man in einem Zeitraum von zwei oder vier Stunden beliebig viele Bergfahrten absolvieren kann. Der Landeplatz befindet sich oberhalb der Grubigsteinbahn. Die Lermooser Bergbahnen haben eine eigene Informationsbroschüre mit Tipps und Hinweisen zu Start- und Landeplätzen zusammengestellt, auf der Hompage findet man sehr gute Flugwetter-Infos.

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Foto: Philipp Horak
Für Gleitschirm- und Drachenpiloten ist die Saison eröffnet!

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