Quo vadis? Dieses gefügelte Wort bezieht sich laut Johannesevangelium auf die Frage von Simon Petrus: „Herr, wohin willst du gehen?“ Jesus antwortete ihm: „Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.“
Quo vadis wurde auch zum Motto für einen Pilgerweg von Innsbruck nach Maria Waldrast. Diese 21 km lange Route ist der unvergessene Innsbrucker Altbischof Reinhold Stecher (1921 bis 2013) oft gegangen, meist allein und in der Nacht.
Sie führt vom Dom St. Jakob in der Innsbrucker Altstadt hinaus in die Natur, vorbei an Kirchen und kleinen Kulturschätzen am Weg, durch Wälder und Wiesen zur Ruetz und schließlich auf dem historischen Kapellenweg zum Fuß der Serles, die als der „Hochaltar Tirols“ gilt. Unterwegs kommt man sogar an einer vorchristlichen Kultstätte vorbei: 1976 entdeckte man beim Straßenbau unterhalb von Telfes eine kleine, mit Wasser gefüllte Höhle; Funde aus dem 5. bis 3. Jahrhundert v. Chr. deuten darauf hin, das es sich dabei um ein Quellheiligtum handelte.
Über weite Strecken wandert man auf Straßen, dazwischen aber auch auf Pfaden, die gutes Schuhwerk erfordern. Und Kondition, denn zur Streckenlänge kommt ein finaler 900-Höhenmeter-Aufstieg.