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Beschreibung

Die Skihochtour der Superlative auf den höchsten Gipfel der Schweiz: Der Monte Rosa ist ein ganzes Massiv mit zahlreichen Gipfeln über 4.000  m und bietet zwei völlig unterschiedliche Seiten.

Die Route führt ab der neuen Monte-Rosa-Hütte durch spaltenreiche, aber meist gut verschneite Gletscher bis auf etwa 4.000 m. Hier muss man sich entscheiden: entweder für den klassischen und abwechslungsreichen, aber etwas anspruchsvolleren Westgrat – Skidepot unter dem „Sattel“ (4.359  m) – und anschliessend kombinierter Grat mit Kletterstellen (II), die auch mit Schneeauflage gut zu meistern sind. Oder man nimmt die kürzere Variante, die im oberen Teil durch ein faszinierendes System riesiger Gletscherabbrüche verläuft und ihr Skidepot am Silbersattel (4.515  m) hat, zwischen Nordend und Dufourspitze.

Ist man auf dem Gipfel mit 4.634 m angekommen bietet sich eine fabelhafte Aussicht auf das gesamte Walliser Tal. Und es wartet eine der längsten Abfahrten der Alpen in einmaliger Umgebung – bei entsprechenden Verhältnissen geht es fast 3.000  Hm am Stück hinab bis nach Zermatt!

Beste Jahreszeit

März bis Juni
  • Einkehrmöglichkeit

Hütten entlang dieser Tour

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Walliser Alpen - zwischen Furka und Grossem St. Bernhard“ von Daniel Häußinger und Michael Waeber, erschienen im Bergverlag Rother.

Wegbeschreibung

Hüttenzustieg
Der sehr lange Aufstieg (12  km) ab Zermatt über Furi und den ganzen Gornergletscher wird heute nur noch selten gemacht – allerdings ist die Route in der Abfahrt ausserordentlich beliebt! Ein guter Kompromiss ist normalerweise der Aufstieg ab der Station Rotenboden (2.815  m) der Gornergratbahn  – die Bahn verkehrt ganzjährig und man vermeidet den Trubel des Skizirkus auf dem Weg zum Stockhorn.

Ab Station Rotenboden folgt man dem markierten Sommerweg auf den Gornergletscher hinab (z.T. mit Ketten versichert), den man auf etwa 2.500  m erreicht. Man überquert in südlicher Richtung eine der Mittelmoränen des riesigen Gletschers und gelangt so auf den Grenzgletscher, auf dem man bis etwa 2.700  m ansteigt. Die schon lange sichtbare Monte-Rosa-Hütte wird über die ausgeprägte Seitenmoräne und eine kurze Querung erreicht.

Alternative
Die wenigsten Höhenmeter muss man investieren, wenn man vom Endpunkt der Stockhornbahn (3.405  m) startet. Allerdings sind nicht weniger als sechs (Seil-)bahn-Sektionen zu durchlaufen, um dorthin zu gelangen: Zermatt – Sunnegga  – Blauherd  – Gant (oder Rothorn mit anschliessender Abfahrt nach Gant)  – Hohtälli  – Rote Nase mit anschliessender Abfahrt bis zum Sessellift  – Stockhornstation (3.405  m). Die Seilbahnen sind normalerweise bis Ende April in Betrieb. Achtung: Die auf älteren Karten noch eingetragenen Seilbahnen vom Gornergrat zum Stockhorn sind stillgelegt und abmontiert worden!

Von der Bergstation Stockhorn noch gut 100  Hm Aufstieg bis kurz unter den Stockhorngipfel, bis man leicht fallend zum Stockhornpass (3.387  m) abfahren kann. Von dort quert man den Gornergletscher in einem weiten Bogen zuerst nach Süden, dann nach Westen auf den langen Felsgrat (P. 3264) zu, ohne anfangs allzu schnell an Höhe zu verlieren, da der Gletscher unterhalb von 3.300  m deutlich spaltiger wird.

Der Felsriegel wird etwas westlich von P. 3264 auf ca.  3.120  m unschwierig überwunden (Markierungsstange, Drahtseile). Man gelangt so auf den Monte-Rosa-Gletscher, der auf etwa 3.000  m in weitem Bogen gequert wird, bis man zur Hütte abfahren kann.Der Sauerstoffpartialdruck beträgt nur noch etwa 55 % von dem auf Meereshöhe und trotzdem muss man sicher im eventuell vereisten Fels zurechtkommen – eine Aufgabe, die jedes trainierte Bergsteigerherz begeistert!

Gipfelanstieg
Von der Hütte aus hält man sich in südöstlicher Richtung und steigt durch die wenig ausgeprägte Mulde unterhalb der grossen Seitenmoräne des Grenzgletschers zum P. 3109 an. Achtung hier zweigt die Route zur Signalkuppe nach Süden ab!

Wir halten uns Richtung Nordost auf den steiler werdenden Hang zu, der in der nächtlichen Kühle oft Harscheisen verlangt. Über diesen Steilhang und zwischen einigen Felsen hindurch erreicht man das Obere Plattje (ca. 3.250  m, 1:30 Std.). Nun auf dem flacheren und schmäler werdenden Rücken des Monte-Rosa-Gletschers weiter Richtung Südost ansteigen, dabei werden einige grosse Spalten überschritten, die aber meist gut eingeschneit sind.

Zunächst wieder flacher, dann etwas steiler geht man südlich an der Felsrippe von P. 3827 vorbei, um dann nördl. einiger Seracs („Scholle“) einen Durchschlupf auf die nächste Verflachung (ca. 4.000  m, 4 – 5  Std.) zu finden. Hier muss jetzt die Gipfelaufstiegsvariante entschieden werden: Um über den Westgrat aufzusteigen, wendet man sich nach Südost und steigt über die gleichmässig geneigte „Satteltole“ bis unter den sich steil aufschwingenden Hang zum Sattel.

Je nach Schneeverhältnissen, geht man so weit wie möglich mit Skiern hinauf und steigt vom Skidepot direkt steil hoch in den Sattel. Ab Depot sind es noch etwa 2 Std. über den anfangs scharfen Firngrat und später über leichte und feste Felsen, zum Schluss durch einen kleinen Kamin bis zum Gipfelkreuz.

Den Gipfel erreicht man hier durch eine lange Serie von Fixseilen  – unelegant und oft durch längere Wartezeiten und Gegenverkehr unerfreulich. Wer dann das Stahlgitterwerk des Gipfelkreuzes mit Händen greifen kann, der hat sich wohl den Traum eines jeden ambitionierten Skitourengehers erfüllt! Das ganze Wallis liegt einem hier zu Füssen, Berner Alpen, Monviso, Mont Blanc und viele andere Westalpengipfel sind zu bewundern.

Alternative
Alternativ kann man von der Scholle aus nach Osten durch die gewaltigen Spaltensysteme hindurch einen Weg zum Silbersattel suchen – falls keine vorhandene Spur dabei hilft, ein durchaus anspruchsvolles Unternehmen! Meist ist es möglich, direkt der grossen Mulde zu folgen, die zum Silbersattel hinaufzieht. Falls diese direkte Route zu zerschrundet ist, kann es günstig sein, zunächst in Richtung P. 4200 unter dem Nordwestbollwerk aufzusteigen und in der Falllinie des Nordendgipfels noch etwas Höhe zu gewinnen, bevor man auf etwa 4.400 m zum Silbersattel hinüberquert.

Je nach Verhältnissen müssen für kurze Steilstücke die Skier auch mit den Steigeisen vertauscht werden. Vom Silbersattel (4.515  m) zieht man sich dann an einer langen Reihe von Fixseilen die steilen und oft eisigen Platten hoch oder man stapft im guten Trittschnee nach oben  – je nach Verhältnissen. Vom Ende der Fixseile sind es nur noch wenige, aber ausgesetzte Schritte zum Gipfel.

Abfahrt
Die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsroute. Falls man direkt nach Zermatt abfahren will, sollte man sich besonders im späteren Frühjahr beim Hüttenwirt erkundigen, ob das Zungenende des Gornergletschers noch gut befahrbar ist. Falls der Gletscher dort schon ausgeapert ist, sind evtl. heikle Abseilmanöver im Eis nötig, und man ist gut beraten, statt der Direktabfahrt lieber wie beim Hüttenzustieg beschrieben zur Station Rotenboden der Gornergratbahn aufzusteigen.

Bei gut verschneiter Gletscherzunge folgt man von der Monte-Rosa-Hütte dem Aufstiegsweg bis zum flachen Gornergletscher und fährt ab hier den wenig geneigten Gletscher, sich etwas rechts von der Mitte haltend, in seiner vollen Länge bis zur Gletscherzunge ab.

Eine steile Engstelle folgt, dann weiten sich die Felswände noch einmal zu einem flacheren Boden, bevor die eigentliche Schlucht beginnt. Spätestens bei P. 2007 muss man auf die orografisch rechte Bachseite wechseln, um dann bei P. 1945 (Brücke) wieder auf die linke Seite der Gornera zu gelangen. Gleich anschliessend überschreitet man auch noch den Furggbach und erreicht damit die Kunstschneepisten des Zermatter Skizirkus, die über Furi nach Zermatt hinunterführen.

Variante 1
Anstelle des klassischen Westgrats kann auch mit Skiern zum Silbersattel (4.515  m) angestiegen werden. Von dort führt eine Reihe von Fixseilen an steilen, oft vereisten Platten (Selbstsicherung, Steigeisen!) empor zum Gipfel.

Variante 2
Wem diese Tour immer noch zu kurz ist, der kann das Nordend vom Silbersattel aus mitnehmen.

Gut zu wissen
Gletscher dominieren die wesentlich zahmere Nordseite, über die dieser Anstieg erfolgt. Aber man sollte sich nichts vormachen  – nur wer bei bester Kondition und ausreichend akklimatisiert ist, hat bei dieser ausgesprochen langen Tour eine Chance, den begehrten Gipfel zu erreichen. Fast 1.800  Hm und über 6  km Horizontaldistanz sind in grosser Höhe zurückzulegen, und speziell der Gipfelgrat ist bei Höhenstürmen sehr dem eisigen Wind ausgesetzt.

Die neue Monte-Rosa-Hütte auf 2.883  m hat nach der Eröffnung viele Diskussionen angefacht, wie viel Luxus und Komfort in einer Berghütte erstrebenswert sind – man fühlt sich eher an ein Hotel erinnert. Lobenswert ist auf jeden Fall der Versuch, den Energiebedarf nahezu ohne fossile Brennstoffe zu decken – wenn allerdings alle Übernachtungsgäste von den angebotenen Duschgelegenheiten Gebrauch machen, rückt dieses Ziel in weite Ferne und die Abwasseranlage ist deutlich riechbar ebenfalls überfordert.

Besonderheiten
Wer einmal das Glück hatte, an einem wolkenlosen Herbstmorgen aus der vollkommen flachen italienischen Poebene, etwa in der Gegend von Novara, nach Westen schauen zu dürfen, der wird sich immer an diesen Anblick erinnern: Scheinbar mitten im Himmel ragt ein riesiger, leuchtender Berg auf, der in allen Rot- und Rosa-Tönen schimmert  – es sind die Eisfelder der über 2,5  km hohen und 3  km breiten „Macugnaga-Wand“, wie die Monte-Rosa-Ostwand auch genannt wird, die die Sonne widerspiegeln. So schön die rosa Farbe auch ist, der Name ­„Monte Rosa“ kommt jedoch vom dialektfranzösischen Wort „ rouese“ für Gletscher.

Anfahrt und Parken

Zu Fuss oder mit der Seilbahn zum Rotenboden (2.815  m), bzw. dem Bgst.  Stockhorn (3.40 5 m).

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