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Produkttest

7 Gravelbikes im Test

16. April 2024
5 Min. Lesezeit

Gravelbikes sind ideal, um auf unbefestigten Wegen schnell unterwegs zu sein und Spaß zu haben. Worauf sollte man aber beim Kauf achten? Wir haben sieben Modelle getestet.

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Foto: Sam Strauss
Wir verschaffen Durchblick im Gravelbike-Dschungel.
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Sie wurden entwickelt, um über Schotter- und Waldwege komfortabel in entlegene Gebiete zu kommen. Heute gibt es Gravelbikes in verschiedensten Ausführungen, und sie überzeugen auch auf Asphalt oder leichten Trails. Typisch sind der Rennlenker, Scheibenbremsen und Stollenreifen. Wir stellen euch sieben Modelle vor und vergleichen ihre Performance auf der Straße, Offroad und beim Bike-Packing sowie ihr Preis-Leistungsverhältnis.

1. Das Innovative

Specialized Diverge STR Expert

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Foto: Specialized Germany GmbH

Mit dem Diverge STR Expert schickt Specialized ein top ausgestattetes Gravelbike in den Test, dass nahezu alle Wünsche befriedigt: Der Rahmen bietet viel Freiheit für verschiedene Bereifungen, er hat zahlreiche Ösen für Taschen, Schutzbleche oder Fla­schen sowie ein integriertes Stau­fach für Ersatzteile und Snacks. Die für Specialized übliche Innovation kommt in Form der Future­Shock­ Technologie: Am Vorbau und Heck arbeiten zwei Dämpfer, die optisch gewöhnungsbedürftig sind, aber in der Praxis den Komfort im Gelände immens verbessern. Sie spielen auf ruppigen Wegen ihre Stärke aus, ohne Kraftübertragung und Tret­eigenschaften zu beeinträchtigen. Mit einem Preis von 7.500 Euro ist das Diverge STR Expert in diesem Test allerdings der klare Ausreißer nach oben, was es wohl für viele uninter­essant macht. Innerhalb der Diverge­ Reihe gibt es jedoch einige deutlich günstigere Modelle, auf denen die meisten der oben genannten Features – mit Ausnahme der Dämpfung am Rahmen – ebenfalls verbaut sind.

  • Rahmenmaterial: Carbon

  • Schaltung: SRAM Rival AXS1

  • Bremsen: SRAM Rival

  • Gewicht: 9 kg

Straße: ●●●●○

Offroad: ●●●●●

Bikepacking: ●●●●●

Preis-Leistung: ●●○○○

2. Das Rennpferd

Decathlon Riverside GCR

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Foto: Decathlon
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Carbon-Rahmen, eine elektronische Schaltung und eine tolle Geometrie für 2.999 Euro: Beim Riverside GCR von Decathlon bekommt man viel Gravelbike für vergleichsweise wenig Geld. Der Rahmen hat ein schlichtes und optisch überzeugendes Design. Im Praxistest zeigte sich das Riverside agil und direkt – am Schotter genauso wie auf Asphalt. Es lässt sich gut beschleunigen, bietet ausreichend Laufruhe und ist auch in den Kurven leicht zu steuern. Decathlon spricht mit dem Riverside GCR wohl sportliche Fahrerinnen und Fahrer an, die das Gravelbike als Rennrad-Ersatz nutzen möchten, also ein Bike „für alles“ suchen. Dazu passt, dass man Reifen mit bis zu 45 Millimeter Breite verbauen kann. Lediglich Ösen für Gepäckträger sucht man vergebens, und es können nur zwei Flaschenhalter montiert werden. Für alle, die ohne viel Gepäck auskommen und ein spritziges Gefährt mit hervorragen- der Ausstattung zu einem attraktiven Preis suchen, ist das Riverside GCR die richtige Wahl.

  • Rahmenmaterial: Carbon

  • Schaltung: SRAM Rival AXS

  • Bremsen: SRAM Rival

  • Gewicht: 9 kg

Straße: ●●●●○

Offroad: ●●●○○

Bikepacking: ●○○○○

Preis-Leistung: ●●●●○

3. Das Schnäppchen

Cube Nuroad C:62 Pro

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Foto: Lars Scharl

Ein Carbon-Rahmen, hydraulische Scheibenbremsen und eine GRX- Gruppe für sensationelle 2.199 Euro: Die tolle Ausstattung des Cube überzeugt auch in der Praxis: Auf Schotter und Asphalt spielt der eher steife Rahmen seine Stärken aus. Das Nuroad C:62 lässt sich gut steuern, ohne dass man große Abstriche beim Fahrkomfort macht. Erst auf ruppigeren Wegen wirkt das Nuroad nervös, und die Schaltperformance kommt nicht ganz an elektronische Lösungen heran. Im Test erwies sich der serienmäßige Reifen von Schwalbe als pannenanfällig, Abhilfe schafft ein Umrüsten auf Tubeless-Technologie. Ösen zur Montage von Taschen sind an den wichtigsten Stellen vorhanden und machen das Bike auch für kleinere Bikepacking-Touren interessant. Einsteiger, die ein leistbares Carbon- Modell suchen, erhalten mit dem Cube ein absolut vielseitiges Gravelbike.

  • Rahmenmaterial: Carbon

  • Schaltung: Shimano GRX 1x11

  • Bremsen: Shimano GRX

  • Gewicht: 9,4 kg

Straße: ●●●●○

Offroad: ●●●○○

Bikepacking: ●●●○○

Preis-Leistung: ●●●●●

4. Das Individuelle

Liteville 4-one Mk2

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Foto: Liteville

Dieses Bike sticht in mehrerlei Hinsicht heraus: kurzer Vorbau, langer Rad- stand, breiter Lenker und schnörkel- loses Design. Der für Liteville typische Aluminiumrahmen hat Details wie integrierte Inbus- und Torx-Schlüssel sowie Möglichkeiten zur Gepäckträgermontage. Gabel, Laufräder, Kurbel, Sattelstütze und Lenker

sind hingegen aus Carbon, und die elektronische Schaltung kommt von SRAM. Das Fahrgefühl erinnert an ein Mountainbike. Das Liteville lässt sich gut steuern und vermittelt im Gelände dank seiner Laufruhe viel Sicherheit – Dauergrinser inkludiert. Das Ganze geht aber etwas auf Kosten der Sprit- zigkeit. Auf Asphalt und im Wiegetritt wirkt das 4-one, verglichen mit anderen Modellen, etwas träge. Der Preis von 6.499 Euro ist nicht gerade eine Okkasion und richtet sich wohl an Käuferinnen und Käufer, die ein Bike jenseits des Mainstreams suchen.

  • Rahmenmaterial: Aluminium

  • Schaltung: SRAM Eagle X01 AXS

  • Bremsen: SRAM Force AXS

  • Gewicht: 8,3 kg

Straße: ●●●○○

Offroad: ●●●●●

Bikepacking: ●●●●●

Preis-Leistung: ●●○○○

5. Das Verlässliche

Trek Checkpoint ALR 5

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Foto: Trek Bicycle Co/Jim Carman

Das Trek schreit nach Abenteuer: Dazu passen die große Rahmentasche und die hydraulisch versenkbare Sattelstütze als Grundausstattung. Der Rahmen ist aus Aluminium, Schaltung und Bremsen kommen von Shimano. Für einen Preis von 2.999 Euro bietet das ALR 5 als einziges Bike im Test eine vom Lenker aus versenkbare Sattelstütze und eine Führungsrolle am Kettenblatt, um ein Herunterspringen der Kette zu verhindern. Viele Ösen machen das Bike flexibel, zudem ist das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten und Abfahrten ausgesprochen angenehm. Das Trek läuft ruhig und ist kontrollierbar – auf Schotter genauso wie auf Asphalt. Klar ist der Rahmen nicht so steif und direkt wie bei Carbon-Modellen, doch auf dem ALR 5 fühlt man sich auf Anhieb wohl. Vor allem auf längeren Runden lernt man dessen Komfort zu schätzen. Wer nicht die Stoppuhr laufen hat, um Bestzeiten zu attackieren, sondern gern entspannt viele Kilometer abspult, findet mit dem Trek einen überaus verlässlichen Begleiter.

  • Rahmenmaterial: Aluminium

  • Schaltung: Shimano GRX 1x11

  • Bremsen: Shimano GRX

  • Gewicht: 9,6 kg (ohne Tasche)

Straße: ●●●○○

Offroad: ●●●●○

Bikepacking: ●●●●●

Preis-Leistung: ●●●○○

6. Das Unkomplizierte

Radon Regard 10.0

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Foto: Radon Bikes

Das günstigste Bike im Test kommt von Radon. Trotz des niedrigen Preises (1.999 Euro) muss es sich in Sachen Ausstattung nicht verstecken: Die zuverlässige GRX-Gruppe von Shimano, Mavic-Laufräder, der Aluminiumrahmen und die Carbon-Gabel machen das Regard 10.0 zu einem sehr soliden, unkomplizierten Gravelbike ohne viel Schnickschnack. Im Test lief das Radon auf Asphalt und im Gelände ruhig und war auch bei höheren Geschwindigkeiten gut steuerbar. In Sachen Spritzigkeit kommt es mit sportiveren Modellen nicht ganz mit. Beim Beschleunigen und im Wiegetritt vermisst man den Carbon-Rahmen, und die Dämpfung könnte besser sein. Da man am Radon angenehm aufrecht sitzt und zahlreiche Ösen zur Gepäcksmontage vorhanden sind, lässt sich das Bike mit wenig Aufwand in einen treuen Begleiter für längere Bikepacking-Trips verwandeln.

  • Rahmenmaterial: Aluminium

  • Schaltung: Shimano GRX 1x11

  • Bremsen: Shimano GRX

  • Gewicht: 9,5 kg

Straße: ●●●○○

Offroad: ●●●○○

Bikepacking: ●●●●○

Preis-Leistung: ●●●●○

7. Das Grundsolide

KTM X-Strada Elite

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Foto: KTM

Vom österreichischen Hersteller KTM kommt ein durchdachtes und vielseitiges Gravelbike: Der Rahmen ist aus Carbon, und die GRX-Gruppe von Shimano arbeitet gewohnt unkompliziert und zuverlässig. Im Test hat der gelungene Mix aus sportivem Fahrverhalten und gutem Komfort überzeugt. Das Bike lässt sich gut beschleunigen, leicht steuern und ist auch bei hohen Geschwindigkeiten überaus laufruhig. Das sportliche Fahrverhalten macht das KTM auch als Rennradersatz interessant. Einzig bei längeren Bikepacking-Trips geht man leichte Kompromisse ein: Ösen zur Montage von Taschen gibt es zwar, allerdings nicht in dem Ausmaß wie bei anderen Modellen. In Summe ist das X-Strada Elite ein gelungenes Gravelbike, zu einem Listenpreis, der nicht zu den günstigsten zählt, mit 3.199 Euro aber noch in Ordnung geht.

  • Rahmenmaterial: Carbon

  • Schaltung: Shimano GRX 1x11

  • Bremsen: Shimano GRX

  • Gewicht: 9,2 kg

Straße: ●●●●○

Offroad: ●●●○○

Bikepacking: ●●●○○

Preis-Leistung: ●●●○○

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